Tödliche Gefahr am späten Mittwochabend

Lauda: Großeinsatz nach Chlorgas-Austritt am Hallenbad

Chlorgas kann tödlich sein. Es dient aber auch zur Badewasseraufbereitung, um Schmutz, Bakterien und mögliche Krankheitserreger zu entfernen. Am Hallenbad in Lauda löste das Gas am späten Mittwochabend einen Großeinsatz aus.

Von 
Sascha Bickel
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Lauda. Unzählige Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr und rund 70 Einsatzkräfte aus dem gesamten Landkreis steuerten am späten Mittwochabend, ab etwa 22.45 Uhr, das Hallenbad Lauda in der Badstraße an. Ein Chlorgas-Austritt rief den Gefahrstoff-Zug auf den Plan, der mit Einheiten aus Lauda-Königshofen, Tauberbischofsheim, Wertheim und Bad Mergentheim gebildet wird. Verletzte gab es nach FN-Informationen keine.

Einsatzleiter Fabian Walter von der Freiwilligen Feuerwehr Lauda-Königshofen und Kreisbrandmeister Andreas Geyer schilderten den Fränkischen Nachrichten die Abläufe vor Ort: Demnach schlug ein Mitarbeiter des Hallenbades Alarm, nachdem er ein Leck an einer Chlorgas-Flasche feststellte, die zur Badewasseraufbereitung eingesetzt wird. Die zuerst eintreffenden Kräfte der Feuerwehr Lauda stellten tatsächlich einen Chlorgas-Austritt fest und räumten daraufhin das Areal weiträumig, zudem wurde der Gefahrstoff-Zug nachalarmiert und in Marsch gesetzt.

Undichte Chlorgas-Flasche gesichert

Mit Chemikalien-Schutzanzügen ausgestattet, ging die Arbeit an vorderster Front am Hallenbad schließlich weiter, um jede Gefahr für die eingesetzten Kräfte auszuschließen. Das Leck konnte laut Kreisbrandmeister wieder verschlossen und die undichte Chlorgas-Flasche gesichert werden.

Die Spezialkräfte mussten danach einen extra aufgebauten Dekontaminationsbereich durchlaufen, um sicher wieder aus ihren Schutzanzügen zu kommen.

Mit im Einsatz vor Ort waren auch der DRK-Rettungsdienst, ein Notarzt und die Polizei. Der Gefahrenbereich war auch deshalb großräumig abgesperrt, da Chlorgas giftig ist, starke Verätzungen verursacht und nach mehrstündiger Latenzzeit aufgrund von Lungenödembildung auch zum Tod führen kann.

Kreisbrandmeister Geyer und Einsatzleiter Walter zeigten sich mit den Abläufen zufrieden und betonten auch die Wichtigkeit des großen Helferaufgebots. Verletzte habe es keine gegeben, da sich der Badmitarbeiter, der im Technikraum tätig war, selbstständig aus der Gefahrenzone retten konnte. Die letzten Badegäste hatten sich nach FN-Informationen gegen 21.30 Uhr, also über eine Stunde zuvor, verabschiedet und auf den Nachhauseweg gemacht.

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Geyer erklärte gegen 0.30 Uhr, dass sich das Konzept des Gefahrstoff-Zuges im Landkreis, bestehend aus verschiedenen Feuerwehren, wieder einmal bewährt habe, weil so zeitnah verschiedene Komponenten an der Einsatzstelle verfügbar gewesen seien.

Redaktion Stellvertretender Reporter-Chef; hauptsächlich zuständig für die Große Kreisstadt Bad Mergentheim

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