Fachleute aus verschiedenen Bereichen diskutierten

Sparkasse Tauberfranken: Podiumsdiskussion zum Einsatz von KI

Einem Vortrag über Künstliche Intelligenz (KI) beim Forum der Sparkasse Tauberfranken folgte eine von Moderator Bernd Meidel geführte Podiumsdiskussion.

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pdw
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Bei der Podiumsdiskussion (von links): Moderator Bernd Meidel, Sparkassenvorstand Peter Vogel, die Leiterin des DHBW-Campus Bad Mergentheim Dr. Kim Linsensmayer, der Vorsitzende der Kreisärzteschaft Dr. Jochen Selbach, FN-Geschäftsführer Jochen Eichelmann und Referent Dr. Boris Nikolai Konrad. © Peter D. Wagner

Bad Mergentheim. An dieser nahmen neben dem Referenten Dr. Boris Nikolai Konrad Fachleute aus der Region darüber sprachen, wie künstliche Intelligenz bereits heute im Arbeitsleben in den Bereichen Wissenschaft, Medizin, Medien und Finanzen angekommen ist. Als Gäste waren gekommen: Prof. Dr. Kim Linsenmayer (Leiterin Campus Bad Mergentheim der DHBW Mosbach), Dr. Jochen Selbach (Chefarzt, Vorsitzender Kreisärzteschaft Bad Mergentheim), Jochen Eichelmann (Geschäftsführer Fränkische Nachrichten Verlags-GmbH) sowie Peter Vogel (Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Tauberfranken). „Ich und meine Kollegenschaft sind begierig nach dem Einsatz von KI. Wir müssen hierzulande diesbezüglich Bedenken der Risiken und des Datenschutzes etwas beiseiteschieben, denn diese neuen Technologien beinhalten und bringen riesige Chancen“, unterstrich Dr. Jochen Selbach.

Deutschland hinke im Vergleich zu Dänemark oder Estland noch weit hinterher, etwa bei der Entwicklung neuer Medikamente oder Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten. „Was wir brauchen, sind digitale Patientenakten zur besseren Diagnostik und Therapie sowie riesige Datenpools zur entsprechenden Unterstützung der behandelnden Ärzte“, sagte Selbach.

„KI bietet in allen Studiengängen enorme Chancen und Potenziale, zum Beispiel in der Lehre sowie mit neuen Lernformaten und wird in diesen Bereichen bereits eingesetzt“, sagte Prof. Dr. Kim Linsenmayer aus der Sicht der Hochschulen. Exemplarisch nannte sie den Studiengang „Data Sciences und KI“ am DHBW-Standort in Mosbach. Aber auch in Bad Mergentheim hätte KI etwa in den Studiengängen „Angewandte Informatik“ oder „Wirtschaftsingenieurwesen“ mittlerweile eine hohe Bedeutung erlangt. „Ebenso denken wir in Prüfungsformaten sowie wissenschaftlichen Studienarbeiten KI mit“, sagte Linsenmayer.

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„Rundfunkkollegen erstellen schon ganze Radiospots mit KI. Wir nutzen KI in der Redaktion zum Beispiel für kreative Überschriftenideen, um aus mehreren Optionen eine Auswahl zu treffen. Zudem werden kleinere Meldungen oder Infoboxen teilweise durch KI erstellt“, berichtete Jochen Eichelmann.

Weitere Beispiele für KI-Anwendungen seien Serviceanfragen in den Bereichen Werbung und Marketing, Mailingtexte und Social-Media-Postings sowie zielgruppengerechte Medienkampagnen. „Allerdings wird kein Beitrag veröffentlicht bevor er nicht abschließend noch von einem ‚menschlichen’ Redaktionsmitglied überprüft wurde“, versicherte der FN-Geschäftsführer. „Ich halte bei der KI eine achtsame Regulierung für unerlässlich hinsichtlich der Fragen: Inwieweit ist sie nützlich sowie was darf und kann sie. gab Eichelmann zu bedenken.

Der allgemeine Fachkräftemangel verlange immer effizientere Arbeitsweisen und Entlastungen des Personals, betonte Sparkassenvorstand Peter Vogel. Die Sparkassen-App könne für Kontostandprognosen und Fotoüberweisungen genutzt werden. Weitere Anwendungen finde die KI im Telefonservicecenter, beim Chat oder auch bei der Verarbeitung besonders umfangreicher Datenmengen. Nützlich könne sie auch bei einem ersten Screening etwa für einen energetischen Sanierungsbedarf sein. Risiken sieht Vogel darin, wenn KI dafür genutzt werde, um Sicherheitslücken zu suchen für den Missbrauch von Daten.

Ein gewisser Grad an Regulierung sei hier nötig. „Nicht zu viel, aber nicht zu wenig – darin liegen spannende Herausforderungen. Die Wertschätzung von Mensch zu Mensch muss erhalten bleiben“, unterstrich Vogel zum Schluss. pdw

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