Main-Tauber-Kreis. Das Bauen von Wohnhäusern und auch von Wohnungen liegt im Main-Tauber-Kreis absolut im Trend, denn die Nachfrage ist groß – und so erschließen die Städte und Gemeinden ein Baugebiet nach dem anderen. Die Redaktion hat alle 18 Kommunen befragt. Hier nun die Stellungnahmen aus dem südlichen Teil des Landkreises.
Gemeinde Assamstadt
Bürgermeister Joachim Döffinger erklärt: „Die Nachfrage nach Wohnraum ist sehr groß. Wir würden gerne im Ortskern mehr Wohnraum schaffen, nach dem Motto ,Innen vor Außen’. Aus diesem Grund sind wir auch seit Jahren im Landessanierungsprogramm. Leider wird es aber immer schwerer an Gebäude beziehungsweise alte Scheunen im Ortskern heranzukommen beziehungsweise die Besitzer zu motivieren, hier Wohnraum zu schaffen. Wenn einzelne Bürger sich dann doch einen Ruck zum Umbauen oder Renovieren geben, ist jede einzelne Maßnahme ein Gewinn für unsere Kommune.“
Stadt Bad Mergentheim
Oberbürgermeister Udo Glatthaar sagt: „Bad Mergentheim wächst, hat im vergangenen Jahr erstmals die 24 000-Einwohner-Marke überschritten und ist dank wirtschaftlicher Dynamik und reizvoller Infrastruktur als Wohnort sehr attraktiv. Das führt zu einer großen Nachfrage nach Bauplätzen und ebenso zu einem angespannten Wohnungsmarkt.
Beides können wir nur verbessern, indem wir weiterhin stark handeln und sowohl neue Bau- als auch Verdichtungsmöglichkeiten schaffen. Unser Ziel ,25 000 Einwohnerinnen und Einwohner bis 2025’ ist darauf ausgerichtet und bildet die Grundlage für eine mutige Stadtentwicklung, die gleichzeitig einem Leitbild der Ökologie und Nachhaltigkeit folgt.
Das heißt konkret: Wir setzen auf möglichst geringen Flächenverbrauch und planen neben klassischen Einfamilien- und Doppelhäusern auch in beachtlichem Umfang verdichteten Geschosswohnungsbau, sowohl in der Kernstadt wie auch in einzelnen Teilorten. Das setzt Impulse in Richtung Wohnungsmarkt.
Wir sind uns zudem bewusst, aufgrund der großen Bedarfe auch im Wohnbereich Wachstumsmotor für die Region zu sein. Die umliegenden Gemeinden profitieren von der großen Nachfrage durch Neubürger, die in Bad Mergentheim keinen Platz finden oder zu lange warten müssen. Deshalb bin ich für die gute nachbarschaftliche Zusammenarbeit sehr dankbar, denn wir wollen im Landkreis Einwohner halten und neue hinzugewinnen.
Mittel- bis langfristig stehen neben den laufenden Projekten ehrgeizige Konzepte im Rahmen der Landesgartenschau 2034 an: Mit der ‚Zukunftsstadt Auenland’ und dem ‚Urbanen Gebiet Herrenwiesen Süd’ und der schrittweisen Konversion ehemaliger Gewerbeflächen werden weitere Areale für Geschosswohnungsbau und Dienstleistung erschlossen. Es entstehen modernste, ökologisch durchgrünte und an das Naturwärmenetz angeschlossene Wohngebiete.“
Stadt Creglingen
Bürgermeister Uwe Hehn teilt mit: „Die Nachfrage nach Wohnbauplätzen und auch nach Bestandshäusern ist vor allem auch in den Dörfern der Stadt Creglingen gut. Leerstände werden, wenn die Immobilie kein Denkmal ist, schnell behoben.
Es werden weiterhin Mietwohnungen benötigt, hier kann das momentane Angebot den Bedarf nicht abdecken. Dieser Missstand wird die nächsten zwei Jahre behoben.“
Gemeinde Igersheim
Bürgermeister Frank Menikheim meint: „Die Nachfrage nach Wohnraum ist hoch. Wir brauchen dringend Wohnungen, vor allem barrierefreie. Wohnen ist ein Grundrecht und die Deckung des Bedarfs ist eine Aufgabe der kommunalen Daseinsvorsorge. Nachfrage gibt es aus vielen Gründen: Das eigene Haus wird zu groß, das Jugendzimmer zu klein, Arbeitnehmer wollen näher an den Arbeitsort, Scheidung oder Trennung usw. Es gibt immer mehr Ein- und Zwei-Personen-Haushalte.
Außerdem gibt es einen Trend zurück aufs Land, der sich durch die Corona-Pandemie noch verstärkt hat. Die Breitband-Technologie ermöglicht Homeoffice. Wohnen in Igersheim und Arbeiten bei Porsche sind kompatibel geworden. Und: Unsere Firmen suchen teils händeringend Fachkräfte. Auch die brauchen eine Wohnung und bauen nicht gleich ein Haus. Deshalb ist Wohnungsbau auch Wirtschaftsförderung, und das nicht nur für die Baubranche.“
Stadt Niederstetten
Bürgermeister-Stellvertreter Harald Dietz sagt: „Im Stadtgebiet Nieder-stetten sind in den Ortsteilen Bauplätze vorhanden. Da der Bedarf an Bauplätzen in der Kernstadt zunimmt, laufen derzeit Planungen zur Erschließung weiterer Baumöglichkeiten in der Kernstadt. Hierzu wurden in den letzten Monaten auch bereits Grunderwerbe getätigt, die zukünftig als Bauplatzflächen vermarktet werden können.
Zur Situation der freien Mietwohnungen in Niederstetten bietet die Stadt eine Mietbörse an, die über die städtische Homepage eingesehen werden kann. Außerhalb der über die Mietbörse gemeldeten Wohnungen hat die Stadt keine Kenntnisse über freie Mietwohnungen.“
Stadt Weikersheim
Bürgermeister Klaus Kornberger erklärt: „Die Stadt Weikersheim ist bei den bauwilligen Familien stark nachgefragt. Die ausgewiesenen Bauplätze der letzten erschlossenen Neubaugebiete waren innerhalb kurzer Zeit verkauft. Das zeigt uns, dass die Stadt insgesamt sehr attraktiv ist, und bestärkt uns in unserer Willkommenskultur. Der damit verbundene Zuzug stabilisiert im Übrigen die vorhandene Infrastruktur.
Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ist für die Stadt ein wichtiges Kriterium in der Zuweisung von Bauflächen an Bauträger. Quartiersbezogen und an der Bevölkerungsstruktur orientiert, werden neue Baugebiete an diesem wichtigen Thema ausgerichtet.“
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