Main-Tauber-Kreis. Das Bauen von Wohnhäusern und auch von Wohnungen liegt im Landkreis absolut im Trend, denn die Nachfrage ist enorm – und so erschließen die Kommunen ein Baugebiet nach dem anderen. Die Redaktion hat alle 18 Städte und Gemeinden um Zahlen und Stellungnahmen gebeten. Hier äußern sich Freudenberg, Külsheim und Wertheim.
Stadt Freudenberg
Bürgermeister Roger Henning erklärt: „Die Stadt Freudenberg und ihre Ortsteile Boxtal, Ebenheid, Rauenberg und Wessental gelten als attraktive Wohnlage für Familien. Auf dem Wohnungsmarkt verzeichnen wir eine starke Nachfrage, die das vorhandene Angebot übersteigt.
Als Kommune treten wir nicht nur selbst als Anbieter, das heißt als Vermieter von Wohnraum und Verkäufer von neu erschlossenen Flächen auf. Mit dem im Jahr 2017 ins Leben gerufenen Leerstandsmanagement stellen wir darüber hinaus einen kostenlosen Service zur Verfügung, um die Zusammenkunft von Angebot und Nachfrage aus dem Privatbereich zu unterstützen.
Die Leerstandsdatenbank steht allen offen, die ein leeres Gebäude oder eine Wohnung/Grundstück im Stadtgebiet Freudenberg haben und anbieten möchten. Interessenten können die Datenbank jederzeit auf unserer Homepage einsehen.“
Freudenberg verfügt aktuell über 24 freie Bauplätze. Den Wohnungsmarkt ergänzen sollen laut Stadtverwaltung bald sechs Wohneinheiten. Dazu heißt es aus dem Rathaus: „Aktuell laufen umfassende und aussichtsreiche Gespräche im Hinblick auf Veränderungen im Stadtbereich Freudenberg, aus welchen erhebliches Potenzial für neuen Wohnraum geschöpft werden kann.“
Stadt Külsheim
Auf die Anfrage der Redaktion antwortet Bürgermeister Thomas Schreglmann wie folgt: „Nach wie vor ist die Nachfrage nach Baugrundstücken und Wohnungen in Külsheim und den Ortsteilen sehr hoch und gerade auf dem Wohnungsmarkt kann diese nur bedingt bedient werden.
Gerade unsere Lage zwischen den Städten Wertheim und Tauberbischofsheim sowie dem Neckar-Odenwald-Kreis, eingebunden in einer reizvollen Landschaft, ist in Verbindung mit einer guten Infrastruktur aus unserer Sicht für viele Bauwillige attraktiv. Wir spüren, dass der ländliche Raum ein Gewinner der Corona-Pandemie ist, denn der Ausbau von Homeoffice-Arbeitsplätzen macht es nicht mehr erforderlich, dort zu wohnen wo man arbeitet. Vielmehr werden die Vorteile des Wohnens fernab der Ballungszentren neu entdeckt.
Mit einer Stärkung und Verbesserung der vorhandenen Infrastruktur wie Kinderbetreuungsangebote, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten, ärztliche Versorgung sowie einem tollen Vereins- und Freizeitangebot einschließlich Schwimmbad wollen wir auch weiterhin für Bauwillige und deren Familien interessant bleiben.“
Nach Auskunft des Külsheimer Bauamts verfügt die Stadt derzeit nur noch über einen freien Bauplatz, der in kommunaler Hand ist. In den bestehenden Baugebieten seien alle Plätze verkauft oder reserviert. Aufgrund dieser starken Nachfrage würden aktuell drei Baugebiete parallel erschlossen: in Külsheim zwölf Bauplätze; in Hundheim sechs; und in Uissigheim acht Bauplätze. In Planung ist zudem die Erweiterung des Baugebietes „Seeflürle“ in Külsheim. In mehreren Bauabschnitten sollen so ca. 25 bis 30 Baugrundstücke langfristig hinzukommen. Im Bereich Mehrgeschoss-Wohnungsbau würden sechs Wohnungen neu errichtet. Und es gebe eine Planung für ein weiteres Objekt mit ebenfalls sechs Wohneinheiten.
Stadt Wertheim
Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez sagt: „Die Stadt Wertheim forciert den Wohnungsbau seit geraumer Zeit aus zwei Gründen: Zum einen ist es kommunalpolitische Leitlinie, dass Wertheim wachsen und zusätzliche Einwohner gewinnen will. Zum anderen ist die Nachfrage deutlich gestiegen. Das gilt für Wohnbauplätze, deren günstige Preise für Interessenten zum Beispiel aus dem Raum Würzburg besonders attraktiv sind. Das gilt ebenso für den Geschosswohnungsbau mit Miet- und Eigentumswohnungen. In diesem Segment ist Wertheim auch für private Investoren wieder interessant geworden. So wurden seit 2019 über 500 Wohnungen neu gebaut, weitere mehrere hundert sind aktuell geplant. Grundlage unserer Aktivitäten ist eine vom Gemeinderat beschlossene Wohnungsmarktstrategie. Diese entwickeln wir jetzt weiter mit Unterstützung des Landesförderprogramms ,Wohnraum-Offensive Baden-Württemberg’.“
Die Pressestelle der Stadt Wertheim teilte auf die Anfrage der Redaktion noch mit, dass 2021 insgesamt 19 Bauplätze erschlossen werden. In der Planungsphase befinden sich 123. Die Zahl der registrierten Interessenten für Bauplätze wird mit rund 170 angegeben.
Zum örtlichen Wohnungsmarkt heißt es aus dem Rathaus: Dieser habe sich „in den letzten Jahren vom Angebots- zum Nachfragemarkt entwickelt. Ein Leerstand ist derzeit nicht zu verzeichnen.“
Bei der Städtischen Wohnbau Wertheim GmbH (Bestand etwa 400 Wohneinheiten) gebe es keine Wartelisten; viele Wohnungen könnten über die natürliche Fluktuation neu vermietet werden. Über 500 Wohnungen würden derzeit neu erstellt beziehungsweise seien fertig, viele weitere seien in Planung.
Zur Höhe der Investitionen in neue Wohnungen in 2020 und 2021 wird mitgeteilt: allein 3,7 Millionen Euro durch die Städtische Wohnbau Wertheim GmbH.
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