Bundestagswahlkampf - Politikpodium vor Schülerinnen und Schülern der EPE und des DOG / Lebensalltag junger Menschen im Mittelpunkt

Bad Mergentheimer Schüler haben bei „Wahlpodium” Politikern der Region auf den Zahn gefühlt

Schülerinnen und Schülern der „EPE“ und des DOG im Gespräch mit Politikern: Beim „Wahlpodium“ standen gezielt Themen der jungen Generation im Fokus.

Von 
Linda Hener
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Carla Jetter und Daria Breuer (rechter Bildrand) moderierten eine Podiumsveranstaltung mit Vertretern der Politik aus der Region. © Linda Hener

Bad Mergentheim. Sie hätte kürzlich von einer Studie gelesen, die aufgezeigt habe, dass der Gehalt von Kohlendioxid unter einer FFP2- oder OP-Maske nach längerem Tragen um das Sechsfache erhöht sei, da die Luft nicht richtig ausgeatmet werden könne. Die Schülerin wandte sich beim Polit-Podium an die Runde der Parteienvertreterinnen und Vertreter, warum die Politik während der Corona-Pandemie nicht schon viel früher in dieser Richtung Forschungen beauftragt habe. Wie es zumutbar sei, dass in der Schule über viele Stunden am Tag eine Maske getragen werden müsse und es keine Alternativen gebe?

Die SMV der Beruflichen Schule für Ernährung, Pflege und Erziehung (EPE) in Bad Mergentheim hatte regionale Politikerinnen und Politiker im Vorfeld der Wahl am 26. September zu einer Vorstellung und Diskussions- und Fragerunde vor Schülerinnen und Schülern der EPE und des DOG eingeladen. Ziel der Veranstaltung war es, potenzielle Erstwählende der Abiturjahrgänge zu motivieren, wählen zu gehen und sich dafür im Vorfeld live über die Positionen und Programme der einzelnen Parteien zu informieren.

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Der Einladung waren gefolgt: Robert Binder (Linke), Charlotte Schneidewind-Hartnagel (Grüne), Anja Lotz (SPD), Nina Warken (CDU), Prof. Hans-Werner Springorum vertrat Timo Breuninger (FDP) und Dr. Christina Baum (AfD).

Die Themenschwerpunkte des Wahlpodiums, ob in der direkten Vorstellung der Kandidatinnen und Kandidaten oder in der offenen Fragerunde, waren Nachhaltigkeit und Klima-/Umweltschutz, die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Gesellschaft sowie Digitalisierung und digitale Infrastruktur. Themen, die in der alltäglichen Lebensrealität von Jugendlichen von großer Bedeutung sind und Einfluss auf ihre Lebensgestaltung haben.

Man merkte auch den engagierten Moderatorinnen Carla Jetter und Daria Breuer an, die mit Sana Wecker das Politikpodium organisiert hatten, dass sie die Wichtigkeit dieser Themen durch ihr Nachfragen nachdrücklich vermitteln wollten. Immer wieder schien durch: Wir Jugendliche sind eine Bevölkerungsgruppe, die mehr gesehen und gehört werden sollte.

Noch „keine passende Lösung“

Und die Schule ist ein Ort, für den die Politik in unserer Wahrnehmung in vielen Bereichen noch keine passenden Lösungen gefunden hat: Ob ein funktionierendes Hygienekonzept bei Präsenzunterricht, siehe Maskenfrage, ein strukturiertes und durchdachtes Homeschooling, also digitaler Unterricht mit gleichen technischen Standards oder die flächendeckende Ausstattung mit modernen Medien.

Anhand der Schwerpunktthemen wurden auch nochmals die Unterschiede innerhalb der Parteiprogramme deutlich, vor allem bei Corona und der Impfdiskussion: „Für mich ist es ein Horror, Sie hier alle mit Maske sitzen zu sehen“, war Dr. Christina Baum konsterniert mit Blick in den Publikumsraum.

Eine Ansteckungsgefahr sei ihrer Ansicht nach nicht besonders groß und die Auswirkungen der Krankheit nicht dramatisch. Sie sprach sich gegen die Impfung aus, die auf langfristige Folgen hin nicht untersucht sei.

Seitens der Vertreter anderer Parteien gab es wiederum den Aufruf, sich auch als junger Mensch impfen zu lassen.

Anja Lotz von der SPD warb dafür, sollten keine Vorerkrankungen vorhanden sein, das Impfangebot wahrzunehmen. Nina Warken (CDU) wies darauf hin, dass Dr. Christina Baum Kranken- und Intensivstationen besuchen und mit den Pflegerinnen und Pflegern sprechen solle, was deren Eindruck von der Situation in den Krankenhäusern sei.

Auch bei der Klimapolitik gab es verschiedene Sichtweisen: Baum unterstellte den anderen Parteien eine fast fanatische Herangehensweise bei der Klimadebatte, wobei Umweltschutz ein ganz anderer Bereich für sie sei, wie sie betonte, und plädierte dafür, wieder in die Kernforschung einzusteigen: „Technologie soll den Menschen dienen.“ Bei den Elektroautos fragte sie: „Woher soll der Strom dafür kommen?“, worauf Charlotte Schneidewind-Hartnagel von den Grünen antwortete: „Die Sonne scheint, der Wind weht. Wir haben kein Energie-, sondern ein Speicherproblem.“

Robert Binder (Linke) befürwortete die Entwicklung neuer Technologien, die umweltverträglicher sind und Prof. Hans-Werner Springorum meinte, dass Deutschland weltweit mit Innovationen technischer Vorreiter bleiben müsse. Was die Zukunft betrifft: Vor allem die künftige Überbevölkerung der Erde mache ihm Sorgen.

Zum Abschluss des Events konnten alle sechs Politikverantwortlichen den Schülerinnen und Schülern noch kurz erklären, warum man genau ihre Partei am 26. September wählen sollte.

Freie Autorin

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