Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW)

Bad Mergentheim: Über 530 Studenten und noch freie Plätze

Für den Studienstart im Herbst stehen an der DHBW Mosbach/Bad Mergentheim in jedem Studiengang noch Studienplätze zur Verfügung.

Von 
Sascha Bickel
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Über 530 Studenten zählt die Duale Hochschule Baden-Württemberg aktuell in Bad Mergentheim. © Georg Hoos/DHBW

Bad Mergentheim. Die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) mit ihren Standorten Mosbach und Bad Mergentheim ist ein starkes Bindeglied zwischen der Wirtschaft und dem potenziellen Fachkräfte-Nachwuchs in der Region. Die Fränkischen Nachrichten sprachen mit Prof. Dr. Kim Linsenmayer, der Leiterin der DHBW-Außenstelle in der Kurstadt, über die aktuellen Entwicklungen: „Für den Studienstart im Herbst stehen in jedem Studiengang noch Studienplätze zur Verfügung, insgesamt noch eine niedrige dreistellige Anzahl.“ Grundsätzlich lässt sich sagen, dass es noch gute Chancen gibt, einen Studienplatz zu bekommen, „wenn man sich jetzt zügig und entschieden informiert und bewirbt“. Für 2026 ist übrigens auch schon die Bewerbungsphase gestartet.

Derzeit sind in Bad Mergentheim 532 Studierende immatrikuliert, von denen viele auch aus den Landkreisen Main-Tauber, Hohenlohe, Schwäbisch Hall und Würzburg kommen. Mit 77 dualen Partnerunternehmen bietet der Campus in der Kurstadt eine enge Verknüpfung zwischen Theorie und Praxis und ermöglicht es den Studierenden, sich fundiert auf eine erfolgreiche, berufliche Zukunft vorzubereiten. In Mosbach sind es knapp 2500 Studenten und 136 Partnerfirmen.

Studienplätze und Herausforderungen

In Bad Mergentheim gibt es als Studiengänge BWL – International Business, BWL – Gesundheitsmanagement, BWL – Digital Business Management, Angewandte Informatik und das Wirtschaftsingenieurwesen. Hinzu kommt das Studienkolleg für internationale Studieninteressierte (ohne EU-Abitur).

Zu den laufenden Vorbereitungen für den Semesterstart im Herbst und den noch unbesetzten Studienplätzen erklärt Prof. Linsenmayer, dass man hier unterscheiden müsse: „Die von den Unternehmen reservierten Studienplätze sind viel höher als die Maximalzahl der Studienanfänger an der Hochschule. Grund dafür ist die schwierige Suche nach geeigneten Kandidaten.“ Manchmal dauere es mehrere Jahre bis Unternehmen eine Stelle besetzen könnten. Gleichzeitig gehe man davon aus, so Linsenmayer, dass der eine oder andere duale Partner an mehreren Standorten Reservierungen vornehme um im Fall der Fälle seinen möglichen Studierenden eine Auswahl geben zu können. „Der Fachkräftemangel im MINT-Bereich zeigt sich bereits bei der Rekrutierung von Nachwuchs“, bedauert Linsenmayer und fügt an: „Insbesondere in den technischen Studiengängen bleibt die Besetzung eine Herausforderung – hier sind erfahrungsgemäß oft bis zu 50 Prozent der Studienplätze unbesetzt.“

Viele Anstrengungen im Technik-Bereich

Gerade im Technik-Bereich gebe es laut DHBW-Leiterin viele Anstrengungen, um Schülerinnen und Schüler für diese Fächer zu begeistern. Unter anderem sollen Workshops, die von Studierenden entwickelt wurden, diese Zielgruppe in die Welt des Programmierens und Tüftelns einführen. Weiter berichtet Linsenmayer: „Auch die Anmeldung für die First Lego League ist gestartet. Der Wettbewerb selbst findet zwar in Mosbach statt, aber mit Teams aus der ganzen Region von Heilbronn bis Würzburg. Besonders gefreut hat mich, dass das Deutschorden-Gymnasium im letzten Jahr teilgenommen hat, und auch, dass Iris Lange-Schmalz von der Jugendtechnikschule in der Jury sitzt. Schön wäre, wenn sich noch mehr Schulen aus dem Main-Tauber-Kreis hierfür anmelden würden.“

Führt das neunjährige Gymnasium (G9) zu einer Verschärfung beim Wettbewerb um die besten Talente und die nächste Studenten-Generation? Dazu antwortet Linsenmayer: „Die Rückkehr zum G9-Abitur in Bayern stellt aktuell eine zusätzliche Herausforderung dar.“ Da etwa zehn bis 15 Prozent der Studierenden jedes Jahrgangs an der DHBW Mosbach/Bad Mergentheim aus Bayern kommen, rechne man für den Studienjahrgang 2025 damit, dass rund 100 Personen aus dem Freistaat fehlen werden. „Bis die Umstellung von G8 auf G9 in Baden-Württemberg spürbar wird, werden noch einige Jahre vergehen.“

Die Duale Hochschule unternimmt viel, um potenzielle Studenten auf sich aufmerksam zu machen und Türen zu öffnen, betont Prof. Linsenmayer: „Dazu gehören auch ein Studienplatz-Speeddating, bei dem junge Leute direkt mit den Personalverantwortlichen der Partnerunternehmen sprechen und ihre Bewerbungsunterlagen abgeben, aber auch eine Online-Fachstudienberatung und beispielsweise die Teilnahme bei der ‚Nacht der Ausbildung‘, die vor kurzem wieder stattfand.“

„Erfreulich viele und gute Bewerber gibt es für das internationale Studienkolleg“, berichtet die DHBW-Leiterin weiter im FN-Gespräch. Voraussichtlich könnten im Herbst erneut zwei Kurse starten, die mit fachlichen Inhalten und Deutschkursen fit für ein Studium in Deutschland machen: „Die Stadt Bad Mergentheim darf sich also auf neue Gesichter und internationales Flair freuen.“

Tandemprofessuren

Linsenmayer geht zudem auf die im letzten Jahr ausgeschriebenen Tandemprofessuren ein: „Am Campus Bad Mergentheim konnten wir eine davon erfolgreich besetzen. Ein Tandem ist diese Professur deshalb, weil die junge Professorin zu 40 Prozent bei uns am Campus arbeiten wird und zu 60 Prozent beim Partnerunternehmen NAME. Zu uns als duale Hochschule passt das super, enger können Theorie und Praxis ja kaum verknüpft sein.“

Mit der neuen Rektorin in Mosbach, Elke Heizmann, gebe es jetzt „neue Impulse für den gesamten Standort“, fährt Linsenmayer fort. Und auch die gesamte DHBW verändere sich gerade: „Es gibt ein neues Landeshochschulgesetz, in dem wir nun gleichberechtigt mit den anderen Hochschulen verankert sind. Bad Mergentheim ist der kleinste Campus, aber sehr wichtig für die Region. Wir setzen uns dafür ein, dass wir auch weiterhin gesehen und gehört werden und Entscheidungen im Sinne unserer Partnerunternehmen treffen können, als Hochschule in der Region für die Region.“

Prof. Dr. Kim Linsenmayer leitet die DHBW-Außenstelle in der Kurstadt. © DHBW

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Redaktion Stellvertretender Reporter-Chef; hauptsächlich zuständig für die Große Kreisstadt Bad Mergentheim

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