Kommunalpolitik

Ahorn: Die Gemeinde schnallt den Gürtel noch enger

Auch in der Gemeinde Ahorn wird an allen Ecken und Enden gespart – das betrifft aktuell die Sanierung der Turn- und Festhalle Hohenstadt, die Anschaffung eines neuen Löschfahrzeugs für die Freiwillige Feuerwehr und das Rathaus in Eubigheim, das nachts nicht mehr angestrahlt wird.

Von 
Sabine Holroyd
Lesedauer: 

Ahorn.  Allesamt Themen, mit denen sich der Gemeinderat am Donnerstag bei seiner Sitzung im Lernhaus Ahorn keineswegs sparsam beschäftigte.

Nach etlichen Vor-Ort-Terminen und Ortschaftsratssitzungen musste nun eine Entscheidung her, wie es mit der Sanierung der Halle in Hohenstadt weitergehen soll. Schließlich laufen die Fristen für Zuschussanträge in diesem Jahr aus. Philipp Lurz von der Architekten Partnerschaft Lurz, von Brunn erläuterte den Sachstand und die Schwierigkeiten, die sich bei der Suche nach Einsparmöglichkeiten ergaben. Brandschutzmaßnahmen sind das A und O, darauf kann und darf bei einer Sanierung nicht verzichtet werden – dazu gehört auch ein zweiter Rettungsweg, der zwingend erforderlich ist. Und Sparen kann wehtun: Der Aufzug ins Obergeschoss, der wegen der Barrierefreiheit fest eingeplant war, würde das Budget sprengen, und auch die Einrichtung eines Hublifts ist wegen der Platzverhältnisse mehr als fraglich. Aus dem vorgesehenen WC für Menschen mit Handicap wird nun eine große WC-Kabine. Die Dachsanierung wurde komplett zurückgestellt. Bürgermeister Benjamin Czernin erläuterte: „Um eine komplette Barrierefreiheit zu gewährleisten, würde die Sanierung zirka eine Million Euro kosten.“

„Keine Notlösungssanierung“

Er stellte klar: „Wir haben uns wirklich viele Gedanken gemacht. Es handelt sich hierbei nicht um eine Notlösungssanierung.“ Ratsmitglied Christian Heckmann appellierte an die Kreativität: „Wir sollten irgendeine Möglichkeit finden“. Martin Bauer befürchtete eine Art Schildbürgerstreich: „Wir bauen im ersten Stock eine große barrierefreie Toilette, aber keiner kommt hin.“

Mehr zum Thema

Baugebiete

Stadt Buchen schafft Platz für neuen Wohnraum

Veröffentlicht
Von
Fabian Greulich
Mehr erfahren
Gemeinderat

Wohl der Kinder im Blick

Veröffentlicht
Von
L.M.
Mehr erfahren
Kommunalpolitik

Viele Projekte auf Agenda der Stadt Buchen

Veröffentlicht
Von
Fabian Greulich
Mehr erfahren

Durch die Einsparungen wurden die ursprünglichen Kosten von 901 835 Euro auf 667 895 Euro reduziert. Nach dem Griff aus den Fördertöpfen bleiben für die Gemeinde noch Kosten in Höhe von 255 957 Euro. Der Gemeinderat stimmte der neuen Vorgehensweise einmütig zu.

Die Feuerwehr der Gemeinde Ahorn muss ertüchtigt werden, dazu gehört auch die Anschaffung eines Hilfeleistungslöschfahrzeugs 10 (HLF 10). Kommandant Tobias Gehrig hatte sich gründlich vorbereitet und zeigte dem Gemeinderat auf, wie das „perfekte“ Fahrzeug für die Feuerwehr beschaffen sein sollte – also, was man zusätzlich zur Norm benötigt. Dazu gehören ein 2000 Liter fassender Wassertank und eine dreiteilige Schiebeleiter. Aus Kostengründen plädiert die Feuerwehr für ein Allradfahrgestell mit Doppelbereifung anstatt wie im Bedarfsplan vorgesehen ein geländegängiges Fahrgestell mit Einzelbereifung. Gespart werden soll auch beim Fahrgestell: Für die wegen des Schwellenwerts von über 215 000 Euro europaweite Ausschreibung, die das Giebelstadter Unternehmen Brandschutzplanung Renninger als günstigste Bieterin übernommen hat, wird ein Mercedes Atego favorisiert. Er ist momentan zehn Prozent günstiger als der technisch neuere MAN TGM. Am 24. Januar 2023 soll die Ausschreibung erfolgen, bei 24 Monaten Lieferzeit wäre der Gesamtliefertermin am 1. April 2025. Der Gemeinderat segnete die Ausschreibung für ein HLF 10 einstimmig ab.

Gespart wird auch in Buch, aber diesmal auf erfreuliche Weise: Für das Baugebiet „Enges Gründlein II“ in Buch konnte die Gemeinde nun einen deutlich geringeren Bauplatzpreis festlegen als vorgesehen, verkündete Kämmerer Alexander Gramlich. Die Kosten liegen jetzt bei 76 Euro pro Quadratmeter – für die Käufer bedeutet das pro Quadratmeter 16 Euro weniger. Der Gemeinderat stimmte der Festlegung auf 76 Euro pro Quadratmeter einmütig zu.

Edgar Kraft vom Ingenieurbüro Walter und Partner stellte ausführlich den Bebauungsplan für das Baugebiet „Rübenäcker III“ in Berolzheim vor. Dort entstehen 21 neue Bauplätze mit einer durchschnittlichen Fläche von 700 Quadratmetern. Die spezielle artenschutzrechtliche Prüfung habe keine „bedenklichen Verdachtssituationen“ ergeben, sagte er. Der Gemeinderat folgte seinem Entwurf einstimmig.

Redaktion Im Einsatz für die Lokalausgabe Tauberbischofsheim

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten