Osterburken. „Seit vier Jahrzehnten ist der RIO ein zentraler Wirtschaftsfaktor in der Region, der maßgeblich zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zur Förderung der lokalen Wirtschaft beigetragen hat“, erklärte Bürgermeister und RIO-Zweckverbandsvorsitzender Jürgen Galm bei der Pressekonferenz im Osterburkener Rathaus stolz. Mit dabei waren seine Amtskollegen aus den RIO-Kommunen Wolfram Bernhardt, Ralf Killian, Thomas Ludwig und Ralph Matousek sowie Gründungsvater Ekkehard Brand und die RIO-Ansprechpartnerin Marlies Ebel-Walz. Der Regionale Industriepark Osterburken, kurz RIO, feiert am Sonntag seinen 40. Geburtstag – genau 40 Jahre nach der konstituierenden Sitzung 1984. „Sie legte damals den Grundstein für dieses wegweisende und zur damaligen Zeit einmalige interkommunale Industriegebiet. Da kommt natürlich Freude auf“, fügte Galm an.
Festakt und Tag der offenen Tür
Den Auftakt des Jubiläumsjahres macht der Festakt am kommenden Sonntag, aber Galm verwies bereits auf den 22. September: Dann findet nämlich ein Tag der offenen Tür im ersten interkommunalen Industriegebiet Baden-Württembergs statt, bei dem die Besucher hinter die Kulissen der 38 angesiedelten Firmen schauen können. „Aktuell läuft dazu auch eine Serie in den Amtsblättern, bei der sich die Firmen vorstellen“, ergänzte der Vorsitzende. Er nutze die Möglichkeit, um den Firmen „Danke“ zu sagen: „Mit ihrem unternehmerischen Geist und Einsatz haben sie zur Erfolgsgeschichte des RIO beigetragen und ihn zu dem gemacht, was er heute ist.“ Nämlich ein bedeutendes Industriegebiet in der Region, das Unternehmen seit 40 Jahren eine Plattform für Wachstum, Innovation und Zusammenarbeit biete. Es sei ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und ein Motor für die lokale Entwicklung. Genau das sei auch das Ziel bei der RIO-Gründung gewesen, erläuterte Ekkehard Brand. Seckachs Altbürgermeister war als Gründungsvater 1984 mit dabei (wir berichteten).
Viele Standortvorteile
Seit dem 25-Jahr-Jubiläum 2009 siedelten sich weitere 15 Unternehmen im Industriepark an. Viele Standortvorteile, wie die Nähe zur Autobahn, eine breite Auswahl an unterschiedlich großen Grundstücken und Glasfaser, das bereits bis ins Industriegebiet verlegt wurde, machen den RIO attraktiv. Wolfram Bernhardt, Adelsheims Bürgermeister, machte aber auch auf die hohe Lebensqualität für Mitarbeiter aufmerksam: Eine vielfältige Schullandschaft sowie ein breites medizinisches und einzelhändlerisches Angebot ziehe Menschen ins Bauland. „Und hier ist im Vergleich zu Ballungsräumen auch ein Hauskauf noch möglich“, ergänzte er.
Aber beim RIO gehe es nicht nur um wirtschaftliche Aspekte, so Marlies Ebel-Walz. Auch der Tourismus spiele eine Rolle: Momentan laufen die Planungen für einen „Bauländer Kulturkalender“. Auf einer Homepage soll eine Übersicht aller Veranstaltungen aufgelistet werden. Dabei gehe es nicht um jedes Vereinsfest, stellte Thomas Ludwig klar, sondern um das kulturelle Angebot im engeren Sinne: also zum Beispiel das Programm der Kulturkommode, der Badischen Landesbühne, Kabarettveranstaltungen, Vernissagen oder Non-profit-Veranstaltungen. Die Homepage soll noch in der ersten Jahreshälfte an den Start gehen, so Ebel-Walz, die sich federführend um den Kalender kümmert.
Zusammenarbeit stärken
Und weil sich die fünf Bürgermeister einig sind, dass „dem RIO in Zukunft noch mehr Bedeutung zukommen wird“, soll Platz für weitere Firmen geschaffen werden. Aktuell läuft die Weiterentwicklung „RIO III“ mit rund 34 Hektar Fläche. „Unser Ziel ist es, den Erfolg und die Stabilität des bestehenden Systems beizubehalten, während wir gleichzeitig Raum für Wachstum und Innovation schaffen“, erklärte Galm.
Und weil die Zusammenarbeit im Zuge des RIO-Zweckverbands bereits gut funktioniert, haben die fünf Baulandkommunen die Absicht, künftig noch stärker zu kooperieren, um bürokratischen Herausforderungen und dem Fachkräftemangel zu begegnen: Die gemeinsamen Erfolge nahm man zum Anlass, am kommenden Sonntag eine Absichtserklärung zur Intensivierung der interkommunalen Zusammenarbeit zu unterzeichnen. Darin steht, dass man überprüfen wolle, ob die zwei Gemeindeverwaltungsverbände Seckachtal (Seckach und Adelsheim) und Osterburken (Osterburken, Rosenberg und Ravenstein) zu einem gemeinsamen „Gemeindeverwaltungsverband Bauland“ zusammengelegt werden können (wir werden am Dienstag nach dem Festakt ausführlich berichten). „Das ist Neuland. So etwas hat es bisher noch nicht gegeben“, hob Ralph Matousek hervor. Dazu sollen zunächst die rechtlichen Voraussetzungen geprüft werden. Weitere Schritte bestünden darin, eine Arbeitsgruppe aus Vertretern aller Kommunen zu formen, die sich dann mit der weiteren Ausgestaltung des neuen GVV beschäftigen soll.
Thomas Ludwig, der dienstälteste Bürgermeister, lobte die bisherige Zusammenarbeit. Man sei ein „eingeschworenes Team“, das „gemeinsam Berge versetzten“ könne. Mit Blick in die Zukunft wolle man durch die Unterzeichnung der Absichtserklärung zeitig „agieren, statt reagieren“ zu müssen.
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