Freizeit - Aktion soll dazu bewegen, das Fahrrad mehr in den Alltag zu integrieren

Adelsheim: Drittes Stadtradeln beendet

Das Stadtradeln in Adelsheim ist seit Freitag offiziell beendet. Drei Wochen lang legten fleißige Radfahrer über 69000 Kilometer zurück.

Von 
Nicola Beier
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Den „Mountaineers“ sei der Sieg beim Stadtradeln in Adelsheim wohl nicht mehr zu nehmen, vermutet Eberhard Belz (Zweiter von rechts). Die Aktion endete am Freitag nach drei Wochen. © Belz

Adelsheim. Das Stadtradeln in Adelsheim hat schon eine kleine Tradition: Bereits zum dritten Mal schwangen sich Radbegeisterte aus der Kommune und jene, die dort arbeiten, einem Verein angehören oder eine Schule besuchen, zwischen Pfingsten und dem vergangenen Freitag in den Sattel, um so viele Kilometer wie möglich zu radeln.

In diesen drei Wochen waren insgesamt 310 aktive Radfahrer – unter ihnen auch sechs Stadträte und Bürgermeister Wolfram Bernhardt – in 28 Teams unterwegs und erfuhren 68 354 Kilometer (alles Stand 24. Juni). Das muss aber noch nichts heißen, denn noch bis zum 1. Juli können die Teilnehmer gefahrene Kilometer nachmelden. Erst danach steht fest, welche Fahrerin, welcher Fahrer und welches Team es an die Spitze geschafft haben. „Ich habe die Hoffnung, dass wir in diesem Jahr rund 70 000 Kilometer zusammenbekommen“, sagt Eberhard Belz, einer der Organisatoren des Stadtradelns.

„Wenn das Endergebnis feststeht, planen wir wieder eine Abschlussveranstaltung, an der die Sieger geehrt werden“, so Belz weiter, der für das Stadtradeln in Adelsheim gemeinsam mit Ralph Gaukel, Karin Schmutz und Jonas Britsch als Ansprechpartner funkgiert. Vonseiten der Stadt steht Ulrike Schlegl zur Verfügung.

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Belz hat aber einen klaren Favoriten, wer es in diesem Jahr auf den ersten Platz schaffen könnte: Die Gruppe der „Mountaineers“. Sie führen die Gruppenwertung aktuell mit 10 202 Kilometern an. Die 22 Fahrer erradelten im Durchschnitt 464 Kilometer.

Großer Vorsprung

„Das sind lauter Kumpeltypen, die privat viel zusammen fahren“, weiß Belz. Mit Blick auf den Abstand zur aktuell zweitplatzierten Gruppe, dem „Radler Express“ mit 7276 Kilometern (Stand: 24. Juni), sei es quasi unmöglich, die Truppe noch einzuholen. „Mit diesem Vorsprung werden sie das Ding auch gewinnen“.

Er selbst ist Mitglied im „Team JVA Adelsheim“, das aktuell den vierten Platz belegt (5781 Kilometer). Ihm falle auf, dass immer mehr Mitarbeiter der Justizvollzugsanstalt mit dem Rad zur Arbeit kommen, was ihn sehr freue. Denn genau dafür sei das Stadtradeln gedacht: Man wolle die Menschen dazu bringen, das Fahrrad in den Alltag zu integrieren und immer mehr Strecken mit dem Rad oder Pedelec statt mit dem Auto zurückzulegen. „Das Ziel ist es, die Leute auf den Geschmack zu bringen. Wenn jemand abends noch einmal ins acht Kilometer entfernte Nachbarort in den Biergarten möchte und er dafür das Fahrrad statt das Auto nimmt, dann ist das super“, sagt Belz.

Da die Veranstaltung bereits zum dritten Mal stattfindet, sind der Zuspruch und die Vorfreude auf das Event jedes Jahr groß. „Mich fragen schon zu Beginn des Jahres die Leute, ob das Stadtradeln wieder stattfindet“, sagt Belz erfreut. Und fügt an: „Eine Familie ist momentan in Mexiko im Urlaub und ist auch dort einige Kilometer mit dem Rad gefahren.“ Auch Urlauber in Norwegen und Kroatien melden erradelte Kilometer für Adelsheim.

Das „Rekordergebnis“ aus dem vergangenen Jahr (566 Teilnehmer und rund 164 000 gefahrene Kilometer) werde man „nicht mehr toppen können“, vermutet Belz. Zum hervorragenden Ergebnis habe auch die Corona-Pandemie und ihre Einschränkungen beigetragen: „Es gab damals keine Veranstaltungen. So hatten die Leute Zeit für das Radfahren“, erklärt er. Das sei in diesem Jahr wieder anders. Gerade die jungen Leute seien wieder auf Veranstaltungen unterwegs und Familien führen in den Urlaub.

Auch der Bürgermeister dabei

Das ist auch Bürgermeister Wolfram Bernhard aufgefallen, der ebenfalls fleißig mit dem Rad unterwegs war und sich über die Aktion freut: „Die erradelten Kilometer haben gezeigt, dass in diesem Jahr wieder viele Personen die Pfingstferien genutzt haben, um nach zwei Jahren Corona eine Reise ins Ausland anzutreten. Trotzdem waren viele Personen mit dem Rad unterwegs und haben es genutzt, um mit ihm statt mit dem Auto ins Freibad zu kommen.“ Er hat sich erneut etwas Besonderes überlegt, um extra viel Strecke zurückzulegen. Er stattete der Partnerkommune einen Besuch ab: „Ich habe meinen offiziellen Antrittsbesuch in Sennfeld bei Schweinfurt auch mit dem Rad absolviert – dumm nur, dass gerade Schienenersatzverkehr herrschte und der Zug nach Hause in Boxberg endete. So steckte mir dieser Antrittsbesuch noch tagelang in den Knochen.“

Das „Stadtradeln“ macht nun auch im Neckar-Odenwald-Kreis die Runde. Die Stadt Buchen startet am Samstag in die dreiwöchige Aktion und versucht ebenfalls, viele Kilometer zurückzulegen.

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