Fränkische Nachrichten Plus-Artikel Katharina Buchholz zur Meinungsumfrage der Stadt Wertheim Plätzchen zum Nachdenken

Heute ist mir etwas eingefallen, was ich lange nicht gemacht habe. Als ich neu in Wertheim war, verbrachte ich die Mittagspause am liebsten mit meinem Vesper auf einer kleinen Treppe am Tauberufer sitzend. Du hast Glück, dachte ich mir. Hier ist es richtig schön.

Seitdem sind acht Jahre vergangen. Mein Blick auf die Stadt ist heute weniger frisch verliebt. Ich bin kritisch geworden. In der Mittagspause ärgere ich mich über das schmale Angebot an fleischlosen Snacks. Bin ich mit meinen Kindern hier, warne ich vor großen Hundehaufen am Tauberufer. Als ich letzten Sommer mit dem Rad in der Stadt war, suchte ich vergeblich einen geeigneten Parkplatz. Ja, in der Wertheimer Innenstadt gibt es Dinge, die verbessert werden sollten. Die Umfrage der Stadtverwaltung bietet die Gelegenheit, alle Verbesserungsvorschläge unkompliziert zu platzieren.

Während ich die Anregungen auf der digitalen Pinnwand gelesen habe, musste ich häufig nicken. Vieles, was dort steht, spricht mir aus der Seele: Neu gestaltete Bereiche an Main und Tauber – her damit, neue Spiel- und Sportgeräte – würden mich freuen, das Kino wiederbeleben – aber bitte. Klar ist, dass nicht all diese Vorschläge finanzierbar sein werden, aber darum geht es ja auch nicht.

Wissen Sie, was ich nächste Woche mache? Ich setze mich in der Mittagspause an meinen Platz an der Tauber, verspeise eine Pizza aus der Hospitalstraße und denke darüber nach, was ich selbst noch auf der digitalen Pinnwand ergänzen kann.