Niederstetten. Nachdem die kommunalpolitischen Karten in Niederstetten neu gemischt worden sind, blicken viele Bürger in besonderer Weise auf die vierköpfige Liste „Zukunft“. Der Name soll Programm sein – wirtschafts- und bildungsorientiert mit Ohr am Bürger. Und wenn man schon für sich in Niederstetten eine gewisse Erlahmung samt unfruchtbaren Prozessen diagnostiziert, dann muss man auch liefern.
Beim Punkt Entschädigung fürs Ehrenamt kann man unterschiedlicher Meinung sein und das auch äußern. Niederstetten muss sparen; am Rande des Ruins ist die Stadt aber nicht. Solche Narrative mögen populär sein, bringen aber keine sinnvollen Entwicklungen hervor.
Noch weniger sinnvoll ist es, aus einer selbst ausgedachten Opferrolle heraus zu argumentieren. „Die“ wollen uns nicht und „uns“ am besten abschaffen oder vielleicht nur absorbieren? Es wäre für die Ratsmehrheit ein Leichtes gewesen, „Zukunft“-Räte aus allen Gremien draußen zu halten. Hat sie aber nicht.
Sich hinter ominösen Behauptungen von Dritten verstecken, die angeblich dies oder das wüssten: klassische Verschwörungsideologie. Dass man Personen schützen müsse und deshalb keine Namen nennen kann: lächerlich.
Behauptungs-Trumpismus nervt. Gerade in der Lokalpolitik hat er keinen Platz. Es ist ganz klar: Missstände dürfen und müssen benannt werden, aber die Argumente müssen für jeden beleg- und nachvollziehbar sein. Sonst gibt es nur Kleinkrieg, den man ja angeblich vermeiden will.
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