Kommentar Her mit dem Klimageld!

Die Strompreissenkungen der EnBW und der MVV reichen nicht aus, um die Haushalte genügend zu entlasten, meint Walter Serif.

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Walter Serif
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Mannheim. Wir alle leiden unter den hohen Lebensmittel- und Energiepreisen in Deutschland, die einen erheblichen Teil unseres Einkommens auffressen. Da ist es schon ein Trost, dass zumindest die Preise für Strom wieder ein wenig in den Keller gehen. Nach der Karlsruher EnBW – sie ist der größte Energieversorger in Baden-Württemberg – hat jetzt mit der MVV auch die Nummer zwei im Land eine spürbare Senkung der Strompreise angekündigt. Nach Angaben des Mannheimer Energiekonzerns müssen die Kunden 2026 rund 125 Euro weniger im Jahr zahlen. Das ist allerdings keine Riesensumme.

Die baden-württembergische Umweltministerin Thekla Walker von den Grünen sieht in den genannten Preissenkungen dennoch schon ein Beleg dafür, dass die Energiewende wirkt, weil der – wie sie es nennt – „fossile Preisschock“ durch den Krieg gegen die Ukraine überwunden sei. Damit macht sie es sich aber doch ein bisschen zu leicht. Sprüche wie „Die Sonne schickt uns keine Rechnung“ klingen gut, gehen aber an der Realität vorbei. Die Energiewende kostet in Wahrheit einen Haufen Geld. Und das belastet die Haushalte sehr.

Die Energiewende kostet einen Haufen Geld und das belastet die Haushalte sehr.

Kein Wunder, dass sich dann auch Energieversorger wie die MVV Vorwürfe anhören müssen, sie würden ihre hohen Gewinne auf Kosten der Verbraucher machen. Das stimmt so pauschal nicht, zumal die Stadt Mannheim als größter Anteilseigner einen schönen Batzen abbekommt, den sie mit Blick auf die leeren Kassen gut gebrauchen kann. Davon profitieren letztendlich auch die Mannheimerinnen und Mannheimer.

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Und dennoch, CDU-Wirtschaftsministerin Katherina Reiche ist zwar eine Gas-Lobbyistin reinsten Wassers, aber immerhin hat sie erkannt, dass man bei der Energiewende auch die Verbraucherseite im Blick haben muss. Hilfreich wäre es da allerdings, wenn die Regierung das einst versprochene Klimageld als Ausgleich für die höhere CO2-Bepreisung endlich rausrücken würde. Davon ist nichts zu hören. Auch aus der Senkung der Stromsteuer für alle ist nichts geworden. Der Verbraucher ist aber nicht völlig hilflos. Der Markt ist gegenwärtig in Bewegung. Wer die Vergleichsportale studiert, findet schnell heraus, ob sich ein Anbieterwechsel lohnt oder nicht.

Redaktion Reporter für Politik und Wirtschaft

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