Kommentar Flüchtlinge: Den Rechtspopulisten nicht in die Karten spielen

Michael Fürst zum Umgang mit der Flüchtlings-Thematik

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Michael Fürst
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Neckar-Odenwald-Kreis/Buchen. Offensichtlich müssen Sporthallen im Kreis nun doch nicht dafür herangezogen werden, um die vom Land zugeteilten Geflüchteten unterbringen zu können. Die Frage, die sich stellt: Führte das in den vergangenen Monaten von den Kommunen bundesweit aufgezeigte Szenario letztlich dazu, dass es von Bund und Land bei der Zuteilung ein Einlenken gab? Oder war es der allgemeine Trend in Deutschland, alles sofort bis ins Schlimmste hysterisch hochzustilisieren? Nein, den Kommunen Letzteres bei dieser enormen Flüchtlingsbelastung zu unterstellen, ist sicher falsch.

Allerdings gab es genügend Menschen in der Region, die die Not der Geflüchteten, der Städte und Gemeinden rechtspopulistisch genutzt haben und diese Welle der Hysterie bewusst geritten sind. Die Proleten werden nun wieder leiser werden. Damit dies so bleibt, müssen bei Flüchtlingsunterbringungen Sporthallen auch tatsächlich weiter verschont bleiben. Das Bekenntnis der lokalen Politiker ist da. Damit dies weiter gelebt werden kann, muss die Bundes- und Landespolitik die richtigen Weichen stellen. Wenn das nicht gelingt und es plötzlich heißt „Flüchtlinge statt F-Jugend-Training in der Sporthalle“, wird ein weiterer Rechtsruck in der Bevölkerung kaum mehr zu verhindern sein.

Schon deshalb müssen bei diesem Thema alle anpacken, um das zu verhindern.

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