Das, was im Grunde schon im Vorfeld der Kandidatenvorstellung zur Bürgermeisterwahl in Walldürn klar war, hat sich am Dienstagabend fraglos bestätigt: Amtsinhaber Markus Günther und Herausforderer Meikel Dörr sind die beiden Favoriten auf das Amt des Stadtoberhauptes, das am 9. Juli gewählt wird. Sie überzeugten beide inhaltlich, wenn auch auf unterschiedliche Art und Weise. Auf der einen Seite der Begeisterer Meikel Dörr, der aufrütteln will; auf der anderen Seite der souveräne Amtsinhaber Markus Günther, der weiß, was er geleistet hat und noch leisten will.
Um die Situation in Walldürn einzuordnen, lohnt vielleicht ein Vergleich mit dem Sport: Trainer Oliver Glasner hat in zwei Spielzeiten Eintracht Frankfurt wieder salonfähig gemacht. Alle sind ihm dankbar. Er hätte ruhig weiter machen können und es hätte keine Proteste gegeben. Doch die SGE-Führung entschied anders. Jetzt soll Dino Toppmöller frischen Schwung bringen.
Dieser Vergleich bedeutet aber noch lange nicht, dass die Walldürner Bürgerinnen und Bürger ähnlich entscheiden. Sie müssen für sich ausmachen: Konstanz oder Veränderung im Kommunalen. Beides hat seinen Charme und seine Berechtigung. Egal, wie sie sich entscheiden: Die Richtung bleibt vielleicht nicht gleich, aber zumindest sehr ähnlich.
Johann Martel nimmt indes nicht einmal die ernsthafte Rolle des Außenseiters ein. Sicher: Auch er wird seine Stimmen holen – unter Umständen auch im knapp zweistelligen Bereich – doch das, für was er sich bezeichnet, nämlich eine „Alternative für Walldürn“, ist er sicher nicht. Vielmehr erscheint seine Kandidatur wie ein Versuch der Kreis-AfD auszuloten, wie und wo man künftig einen Bürgermeisterkandidaten vom rechten Flügel einsetzen könnte.
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Fränkische Nachrichten Plus-Artikel Bürgermeisterwahl Walldürn: Favoriten und Außenseiter
Michael Fürst zur Kandidatenvorstellung in Walldürn