Leons Herz schlägt wie verrückt. Gleich soll er auf die Bühne ans Klavier. Vorspielen. „Ich drück dir die Daumen“, sagt seine Mama und streckt ihm beide Fäuste entgegen. Ihre Daumen sind darin verschwunden – fest gedrückt
Die Geste von Leons Mama machten auch schon die alten Römer. Und zwar dann, wenn sie im Publikum der großen Gladiatorenkämpfe saßen. Wurde ein Kämpfer besiegt, konnten sie mit dem gedrückten Daumen bei dem Herrscher um Gnade für ihn bitten: Der Daumen stand dabei für das Schwert, das dem gefallenen Kämpfer so hoffentlich erspart blieb. Auch bei den Germanen tauchte die Daumen-Geste auf. Hier soll der Daumen böse Geister dargestellt haben. Wenn man ihn gedrückt hielt, hielt man damit auch das Unheil regelrecht fest – und fern von der Person, der es hätte schaden können. Die Daumen drückt man übrigens nicht überall. In England, Amerika und Frankreich kreuzt man stattdessen die Finger. Was wohl mehr bringt?
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