Studenten, Professoren und Ehemalige berichten

Studenten der DHBW sind „Sehr gut auf berufliche Laufbahn vorbereitet“

Studenten, Professoren und Ehemalige der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) mit ihren Standorten Mosbach und Bad Mergentheim berichten von spannenden Entwicklungen der Lehre, internationalem Flair und den Folgen der Corona-Krise.

Von 
Sascha Bickel
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© Steffen Müller

Eine Institution im Verbreitungsgebiet der Fränkischen Nachrichten ist die Duale Hochschule Baden-Württemberg, kurz DHBW, mit ihren Standorten Mosbach und Bad Mergentheim. Von Anfang an berichtete die Redaktion über die Entwicklungen und begleitete das starke Wachstum der beliebten Bildungseinrichtung mit ihren rund 3600 Studierenden; davon knapp 530 in der Kurstadt. Die Corona-Pandemie hat auch hier Spuren hinterlassen, wenngleich der Schritt hin zu reinen Online-Vorlesungen nicht ganz so groß war. Studenten und Professoren berichten – und blicken zurück.

Modernes Konzept

Professor Dr. Axel Gerloff erinnert sich noch gut: „Als der Studienbetrieb an der DHBW-Außenstelle Bad Mergentheim im Herbst 2002 aufgenommen wurde“ – damals noch unter der Bezeichnung Berufsakademie – „haben wir auf ein modernes Konzept gesetzt: Alle Studierenden waren mit einem Laptop ausgestattet. Am Campus gab es WLAN für Dozierende und Studierende, um eine innovative und digital unterstützte Lehre zu ermöglichen. Es handelte sich damals um ein Pilotprojekt, weil der Standort klein genug war, um diesen Ansatz zu erproben. Der erste Jahrgang bekam die Laptops gestellt, weil nicht alle Studierenden über die notwendige Hardware-Ausstattung verfügten.

Heute Standard

Was damals als innovativ galt, ist heute Standard an der Hochschule und hat entscheidend dazu beigetragen, dass wir die Umstellung von Präsenzbetrieb auf Online-Lehre im letzten Jahr so gut bewältigt haben. Aber natürlich freuen sich Studierende und Lehrende darauf, wenn das duale Studium wieder vor Ort in Bad Mergentheim stattfindet“, betont Professor Gerloff. 

© Steffen Müller

Die Corona-Krise sorgte auch an der DHBW im Frühjahr 2020 für einige Veränderungen. Nina Göllner wohnt in Gelsenkirchen und studiert BWL-Gesundheitsmanagement in Bad Mergentheim. Sie hat es hautnah miterlebt und erzählt: „Die Umstellung auf den Onlinebetrieb hat dem einen oder anderen definitiv Sorgen bereitet, doch die anfänglichen Zweifel sind schnell verflogen. Durch das Engagement der DHBW wird es uns ermöglicht, unseren Bachelor ohne Verzögerung zu absolvieren. Auch wenn die Internetverbindung den einen oder anderen Studenten mal Nerven kostet, werden die Inhalte online gut vermittelt“, lobt die Studentin.

Als Vorteil des Online-Lernens bezeichnet sie, dass längerfristige Gruppenarbeiten leichter zu koordinieren seien. „Nachteile sind: Der soziale Kontakt und die soziale Interaktion mit den Kommilitonen nehmen ab, beziehungsweise gestalten sich schwieriger. Und das Zusammengehörigkeitsgefühl ist nicht so stark ausgeprägt.“ Anstrengend sei es zudem, nur auf einen Bildschirm zu schauen und zuzuhören.

Nina Göllner schätzt das duale Studium auch aufgrund der angenehmen Größe der Kurse und der vielen spannenden Vorträge sowie Einblicke sehr und wünscht sich nun, dass alle Studierenden bald wieder die Möglichkeit haben, ihre Kommilitonen vor Ort zu treffen.

Dass viele Studenten in Bad Mergentheim aufgrund Corona ihr lange geplantes Auslandssemester nicht antreten konnten, bedauert die stellvertretende Campus-Sprecherin aufseiten der Studierenden, Tamara Hirsch, sehr. Sie wünscht sich für die Zeit nach der Pandemie, dass man die Fortschritte in der Digitalisierung, „die wir gemacht haben“, mit dem Guten der Präsenzveranstaltungen weiter zusammenbringt.

Digitale Transformation

Heiko Fischer studierte von 2014 bis 2017 am Campus Bad Mergentheim Wirtschaftsingenieurwesen. 2020 kehrte er dorthin zurück, um im Rahmen seiner Promotion die digitale Transformation im technischen Vertrieb zu erforschen.

„Rückblickend hat mich das DHBW-Studium sehr gut auf meine berufliche Laufbahn vorbereitet. Durch die Praxisphasen in zahlreichen Abteilungen konnte ich meine Interessen ausloten, lernte unterschiedliche Arbeitsweisen kennen und konnte mich dadurch ständig weiterentwickeln. Besonders die vielen Kleinprojekte im Betrieb und das integrierte Auslandssemester förderten Selbstbewusstsein, Selbstständigkeit sowie Verantwortungsbewusstsein und waren dadurch eine hervorragende Vorbereitung auf mein Masterstudium an der TU Chemnitz“, erklärt Fischer. Er drückt seine Begeisterung ebenso wie Sebastian Kohrmann aus, der Geschäftsführender Vorstand der Edeka-Unternehmensgruppe Nordbayern-Sachsen-Thüringen und Absolvent BWL-International Business des Jahrgangs 2003 ist: „Der zweigeteilte Studienaufbau war für eine Karriere im Handelsumfeld ideal. Ich konnte in den Praxisphasen bereits erste Führungserfahrung sammeln und die operativen Prozesse von der Pike auf kennenlernen. Andererseits konnte ich in den Studienphasen ein solides Wissensfundament legen.“

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Dietrich Emmert ist Studiengangsleiter des jüngsten Studienangebots am Campus, BWL-Digital Business Management: „Das DHBW-Studium hat absolut seine Berechtigung in der Hochschullandschaft: Für Studieninteressierte die bereits in das Berufsleben einsteigen wollen, Geld verdienen und aber auch die Theorie dazu kennenlernen wollen ist es genau das Richtige.“ Er stellt fest: „Die Lehre ist in den letzten zehn Jahren deutlich interaktiver geworden.“

„Die Verbindung von Theorie und Praxis bietet den Studierenden hervorragende berufliche Perspektiven“, ist auch Professor Dr. Axel Gerloff überzeugt, der seit April 2003 am Campus Bad Mergentheim arbeitet und der erste Studiengangsleiter für International Business war.

Die Gründung der Berufsakademie Mosbach erfolgte bereits 1980, 2002 kam dann die Außenstelle Bad Mergentheim hinzu und 2009 wurden die bisher eigenständigen Berufsakademien in die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) umgewandelt. Gemeinsam mit rund 1000 Partnerunternehmen qualifiziert man akademische Nachwuchskräfte nach dem dualen Prinzip.

Am Standort Bad Mergentheim gefällt Professor Gerloff besonders die Verknüpfung mit der internationalen Komponente. „Das Konzept der zweisprachigen Lehre im Studiengang International Business führen wir nach wie vor sehr erfolgreich durch, wobei wir viele ausländische Gastdozenten einsetzen, die nach wie vor gern nach Bad Mergentheim kommen. Während der Corona-Pandemie haben uns viele dieser Gastprofessoren die Treue gehalten, indem sie auf Online-Lehre umgestellt haben.“

Redaktion Stellvertretender Reporter-Chef; hauptsächlich zuständig für die Große Kreisstadt Bad Mergentheim

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