„Zukunft Karriere”

Digitale Jobmessen: Krise als Chance entdeckt

„Zukunft Karriere“ steht in der Region seit Jahren als Synonym für einen erfolgreichen Start ins Berufsleben. Doch wie sind aus einer beliebten Schülermesse vor Ort zwei moderne Digital-Events entstanden?

Von 
Elisa Katt
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Neue Wege in der Pandemie: Die Fränkischen Nachrichten veranstalten in diesem Jahr gleich zwei digitale Messen. © Holroyd

Eine Messe besuchen, ohne dabei das Wohnzimmer zu verlassen? Karriere-Chancen entdecken von den eigenen vier Wänden aus und mit namhaften Arbeitgebern aus der Region ins Gespräch kommen, ohne jemals vom Schreibtisch aufzustehen? Was vor gut einem Jahr noch beinahe unmöglich erschien, haben die Fränkischen Nachrichten zum Erfolgsmodell entwickelt. Nach der Premiere von „Zukunft Karriere Digital“ im Herbst 2020 veranstalten sie in diesem Jahr zwei virtuelle Personalmessen. Die Ausbildungsmesse „Zukunft Karriere Starter“ findet am 22. Oktober statt.

Der Weg ins Digitale

Doch wie sind aus einer beliebten Ausbildungsbörse zwei moderne Digital-Events entstanden? Sechs Jahre lang zählte „Zukunft Karriere“ zu den festen Terminen im Kalender jedes Absolventen auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle. Dann kam die Pandemie und Veranstaltungen mit Hunderten von Teilnehmern waren plötzlich undenkbar – zumindest in physischer Form. Unternehmen standen vor der Frage, wie sie in der Krise an Nachwuchs kommen sollen. Junge Menschen blickten in eine ungewisse berufliche Zukunft.

Bequem vom Wohnzimmer aus Kontakte knüpfen bei „Zukunft Karriere“. © FN

Um ihnen die Möglichkeit zu geben, trotz der Krise zu einander zu finden, verlagerten die FN ihre Ausbildungsmesse kurzerhand in den digitalen Raum und feierten im November 2020 mit „Zukunft Karriere Digital“ Premiere. „Wir haben eine zeitgemäße Antwort auf die Corona-bedingten Herausforderungen geliefert“, stellt FN-Marketingleiter Michael Wünsch fest.

Ein voller Erfolg, wie bereits ein Blick auf die Zahlen beweist. Bis zuletzt kletterte die Teilnehmerzahl auf insgesamt fast 540 angemeldete Schüler. Über 50 Unternehmen aus der Region registrierten sich auf der Plattform „Talentefinder“ und veröffentlichten dort 315 Jobs und Ausbildungsmöglichkeiten. Mehr als 4860 verschickte Nachrichten sprechen für einen regen Austausch. Bei 380 Video-Gesprächen lernten sich Jugendliche und Ausbildungsbetriebe dann persönlich kennen.

Erfolgsrezept

„Es war ein wirklich gelungener Tag“, lautete im Anschluss die Bilanz der teilnehmenden Unternehmen. Und auch die Jugendlichen waren begeistert von dem neuen Format. „Zur Orientierung sehr hilfreich“, fand ein Schüler die Messe. „Wirklich praktisch“, lautete das Fazit einer Abiturientin. „Das Erfolgsrezept liegt in dem schnellen und unkomplizierten Austausch – für Teilnehmer und Aussteller gleichermaßen“, ist FN-Geschäftsführer Jochen Eichelmann überzeugt.

Ideale Voraussetzungen, um das Konzept auszuweiten, und so veranstalten die Fränkischen Nachrichten 2021 gleich zwei digitale Personalmessen. Den Anfang machte Ende Juni „Zukunft Karriere Fachkräfte“. Diesmal profitierten die Teilnehmenden zusätzlich von einem umfangreichen Rahmenprogramm. Ob Gesellschaft 5.0, Work-Life-Balance oder Persönlichkeitsentwicklung – eine Reihe hochkarätiger Vorträge bereicherten die Veranstaltung. Bereits rund 500 Anmeldungen verbucht die Ausbildungsmesse „Zukunft Karriere Starter“, die am Freitag, 22. Oktober, stattfindet.

© Active Art one

Format der Zukunft

Wer nach dem Schulabschluss auf der Suche nach seinem Traumberuf ist, kann sich hier über namhafte Arbeitgeber in der Region informieren. Das System ähnelt dem einer Dating-Plattform: Passen Absolvent und Unternehmen zusammen, entsteht ein „Match“. Nun können Teilnehmende „Likes“ vergeben.

Beruht das Interesse auf Gegenseitigkeit, folgt das Kennenlernen im Chat. Dann steht einem direkten Austausch per Video-Gespräch am Tag der Messe nichts mehr im Weg.

Die Sparkasse Tauberfranken war Mitinitiator der Ausbildungsmesse „Zukunft Karriere“ und tritt bei den digitalen Veranstaltungen als Hauptsponsor auf. Die beiden Landräte Christoph Schauder und Dr. Achim Brötel übernehmen die Schirmherrschaft von „Zukunft Karriere Starter“. Unterstützt wird die Veranstaltung von der Agentur für Arbeit, der IHK Heilbronn-Franken und dem Firmenausbildungsverbund Main-Tauber. Bei den bereits stattgefundenen digitalen Messen waren außerdem die Handwerkskammer Heilbronn-Franken, die Duale Hochschule Baden-Württemberg, Hohenlohe Plus und das Stadtwerk Tauberfranken mit im Boot.

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„Wir haben ein Format geschaffen, das auch nach der Pandemie Bestand haben wird“, so FN-Geschäftsführer Jochen Eichelmann. Trotzdem genieße der persönliche Kontakt einen hohen Stellenwert – gerade nach langen Monaten eingeschränkter Kontakte und des Abstandshaltens. „Der Trend geht in die Richtung von hybriden Messen, die sowohl digital als auch live vor Ort stattfinden“, wirft Eichelmann einen Blick in die Zukunft.

Info: Weitere Informationen unter www.starter.zukunft-karriere.de im Internet.

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