Im Test

Viel Platz hübsch verpackt

Der Kia Sportage bietet ein breites Motorenkonzept und überzeugt mit einem sehr guten Gesamtauftritt

Von 
Stephan Eisner
Lesedauer: 
Von vorne ein richtiger Hingucker: der Kia Sportage. © Kia

Mannheim. Die VW T-Roc und Tiguan waren im vergangenen Jahr auf Platz zwei und drei der Zulassungsstatistik. Nur der Golf konnte ihnen den Rang ablaufen. Und mit rund 30 Prozent bleibt das SUV deutlich das beliebteste Fahrzeugsegment der Deutschen. Es ist also kein Wunder, dass auch andere Hersteller etwas von dem großen Kuchen abhaben wollen – und mit attraktiven Modellen um die Gunst der Käufer buhlen. So macht das auch Kia mit dem Sportage, der schon von außen Charakter zeigt.

In Deutschland rollt inzwischen die fünfte Modellgeneration mit speziell für Europa konzipierter Versionen über die Straßen. Die Antriebspalette ist vollständig hybridisiert – inklusive Plug-in- und Vollhybrid. Und: Kia schickt auch den guten alten Diesel ins Rennen, an dessen Image Skandale gekratzt haben. Aber trotz aller Schelte, es wurde viel bei der Abgasreinigung verbessert und in Sachen Verbrauch und Reichweite müssen sich andere Antriebskonzepte schon sehr bemühen, um auch nur annähernd an den Selbstzünder heranzukommen.

Kia Sportage 1.6 CRDi 48V AWD GT-Line

Motor: Vierzylinder-Diesel

Hubraum: 1598 ccm

Leistung: 103 kW/ 136 PS

Max. Drehmoment: 320 Nm

Antrieb: Allradantrieb, Siebenstufen-Doppelkupplungsgetriebe

Höchstgeschw.: 180 km/h

Beschleunigung: 0 bis 100 km/h in 11,6 Sekunden

Verbrauch pro 100 Kilometer (Werksangaben/WLTP): 5,9 l/Testverbrauch: 6,4 l

CO2-Emissionen: 155 g/km

Leergewicht: 1676 kg

Länge: 4515 mm, Breite: 1865 mm, Höhe: 1650 mm

Kofferraum: 526 bis 1715 l

Preis: 48 050 Euro

Serienausstattung: LED-Scheinwerfer, 19-Zoll-Leichtmetallfelgen, elektronische Dämpferkontrolle, Navigations- und Infotainmentsystem, Drei-Zonen-Klimaautomatik, Sitzbezüge in Ledernachbildung mit Sitzheizung und Ventilation vorne, el. verstellbar, beheizbares Lederlenkrad, Einparkhilfe mit Rückfahrkamera, induktive Ladestation, Wärmeschutzverglasung, zahlreiche Assistenzsysteme. se

Unser Testwagen kommt mit dem 1.6 CRDi mit 48-Volt-Mildhybridtechnik auf den Hof. Mit dem 54-Liter-Tank schafft man bei zurückhaltendem Gasfuß 800 Kilometer. Nähert sich die Person am Steuer auf der Autobahn dauerhaft der Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h, darf es dann aber auch schon mehr sein als die 6,4 Liter Durchschnittsverbrauch im Test. Dabei verrichtet das Doppelkupplungsgetriebe immer tadellos seine Arbeit. Die E-Unterstützung des Startergenerators macht sich schon bei niedrigen Drehzahlen bemerkbar und schiebt in Kombination mit dem Diesel-Drehmoment den Sportage auch auf steileren Strecken schön voran. Selbst wenn die 136 PS ihn nicht zum Sprinter machen, so kann der Kia hier dann doch überraschen.

Mehr zum Thema

Im Test

Mercedes GLB: Ein robustes Familienauto

Veröffentlicht
Von
Christian Schall
Mehr erfahren
Nachruf

Musikhochschule Mannheim: Dozent Scott Faigen ist tot

Veröffentlicht
Von
Susanne Kaulich
Mehr erfahren

Richtig sportliche Ambitionen treten in Kurven zutage. Zielgenau wedelt der Kompakte durch die Kehren, die GT-Line-Ausstattung hat Adaptivdämpfer an Bord, was ordentlichen Komfort und ein hohes Maß an Fahrstabilität verspricht. Und diesen Kompromiss kriegt der Sportage sehr gut hin.

Das Navi ist nur ein Teil der sehr umfassenden Serienausstattung

Geradlinig, aufgeräumt und mit einer wertigen Materialqualität und soften Flächen präsentiert sich das Cockpit. Das große Display hinterm Lenkrad sowie der Touchscreen in der Armaturenbrettmitte sind in einer gebogenen Einheit zusammengefasst. Curved nennt BMW das heute. Schalter und Knöpfe gibt es zwar für die wichtigen Dinge, die intuitiv einzustellen sind, viele Funktionen werden aber über Lenkradtasten, Touchscreen oder Sprachbefehl gesteuert. Navi und Induktionsladung für Smartphones sind Teil der sehr umfassenden Serienausstattung.

Im Innenraum wirkt der Sportage fast eine Nummer größer. Vorne herrscht üppige Bewegungsfreiheit, aber auch hinten sitzen die Passagiere geräumig. Für zwei Leute nebeneinander ist die Innenbreite völlig ausreichend, für drei Erwachsene wird es allerdings ein bisschen knapp. Die Beinfreiheit fällt dagegen wieder großzügig aus. Der 526 Liter fassende Kofferraum bietet dann entsprechend Raum, damit alle etwas mitnehmen können. Die Rückbanklehne lässt sich von der elektrisch öffnenden Kofferraumklappe aus per Fernentriegelung im Verhältnis 40:20:40 umklappen. Stufenweise wächst so das Stauraumvolumen auf 1715 Liter.

Der Kia Sportage ist ein kompaktes Auto für Menschen, die auch einmal etwas mitnehmen – von Kindern bis zu den Utensilien ausgefallener Hobbys. Mit fünf Ausstattungsvarianten und der sieben Jahre dauernden Kia-Garantie startet der Sportage bei 34 690 Euro. Und damit liegt er ein ganzes Stück unter seinem direkten Konkurrenten, dem Tiguan.

Ressortleitung Projektredakteur/Autoredakteur

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen

VG WORT Zählmarke