Im Test

Mercedes GLB: Ein robustes Familienauto

Der Mercedes GLB kann bis zu sieben Personen befördern – oder viel Ladung. Ein flexibles Platzkonzept macht es möglich

Von 
Christian Schall
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Mannheim. Wer sich für ein SUV interessiert, kann schnell den Überblick verlieren. Weil die Fahrzeuge so beliebt sind, gibt es sie inzwischen in jedem Segment – vom Kleinwagen bis zur Wuchtbrumme, als Verbrenner oder vollelektrisch. Allein aus dem Hause Mercedes fahren rund ein Dutzend Varianten vor.

Etwa in der Mitte des Spektrums der Schwaben sortiert sich der kürzlich überarbeitete GLB ein, der der Kompaktklasse angehört und sich an Familien richtet. Damit auch alle unterkommen, können bis zu sieben Passagiere einsteigen. Eine optionale dritte Reihe mit zwei Einzelsitzen ist für Personen bis 1,68 Meter Größe zugelassen.

Mercedes-Benz GLB 250 4MATIC

Motor: Vierzylinder-Benziner mit Mild-Hybrid

Hubraum: 1991 ccm

Leistung: 165 kW / 224 PS (plus bis zu 10 kW / 14 PS)

Max. Drehmoment: 350 Nm

Antrieb: Allradantrieb, Acht-Gang-Doppelkupplungsgetriebe

Höchstgeschw.: 236 km/h

Beschleunigung: 0 bis 100 km/h in 7,0 Sekunden

Verbrauch pro 100 Kilometer (Werksangaben/WLTP): 7,7 l/Testverbrauch: 8,7 l

CO2-Emission: 175 g/km

Schadstoffklasse: Euro 6e

Leergewicht: 1765 kg

Länge: 4634 mm, Breite: 1834 mm, Höhe: 1692 mm

Kofferraum: 565 – 1800 l

Preis: 59 161 Euro

Serienausstattung: 18 Zoll LM-Räder, Klimaautomatik, Komfortsitze mit Heizung vorn, Leder-Multifunktions-Sportlenkrad, Ledernachbildung, MBUX Multimediasystem mit Navigation, Dynamic Select, Komfortfahrwerk, Offroad-Technik-Paket, Rückfahrkamera, elektr. öffnende Heckklappe, versch. Assistenzsysteme. cs

Der GLB tritt sehr robust auf: Außen kennzeichnet ihn eine bisweilen kantige Karosserie mit großem Kühler, im fein und hochwertig gestalteten Innenraum verleihen Alu-Elemente am Armaturenbrett und an den Türen einen Offroad-Charakter.

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Die Antriebspalette umfasst je vier Otto- und Dieselmotoren. Der Testwagen war mit dem stärksten Benziner bestückt, dem GLB 250 mit 224 PS, der zudem – analog zum leistungsstärksten Diesel – mit Allradantrieb ausgestattet ist. Um weitere bis zu 14 PS erhöht ein riemengetriebener Starter-Generator die Leistung – serienmäßig bei allen Benzinern. Damit unterstützt der Mild-Hybrid das Anfahren und schnelleres Beschleunigen. Die Elektrifizierung zeigt Wirkung: Der GLB gibt sich sehr leichtfüßig, seine Zwischenspurts, auch bei bereits hohem Tempo, beeindrucken. Dennoch lässt sich das Gas gut dosieren, so dass der Antritt auch dezent ausfallen kann.

Trotz des vorhandenen Kraftpotenzials und seiner Robustheit verhält sich der GLB auf der Straße komfortorientiert. Abgesehen vom Wind bei hohen Geschwindigkeiten ist die Geräuschkulisse minimal. Das Fahrwerk reagiert sanft auf sämtliche Erschütterungen der Straße und federt diese souverän ab. Die Lenkung ist fein abgestimmt und gibt stets eine gute Rückmeldung. So meistert das SUV den Spagat zwischen Geländewagen und Familienkutsche.

Auch auf der Rückbank sitzen die Passagiere sehr bequem

Eine erhöhte Sitzposition und große Fensterflächen ermöglichen eine gute Übersicht in jede Richtung. Das Raumgefühl ist auf allen Sitzen üppig. Für Bequemlichkeit sorgen die serienmäßigen Komfortsitze, die sich vorne beheizen lassen. Die Sitzheizung ist schnell auf Temperatur – da freut man sich, wenn man im Winter ins ausgekühlte Auto steigt.

In der zweiten Reihe müssen kaum Abstriche zu vorne gemacht werden: Die Beine stehen in einem angenehmen Winkel auf, das Polster der Sitze ist äußerst fest, und die Rückenlehnen lassen sich verstellen. Weder nehmen die Knie mit dem Vordersitz, noch der Kopf mit dem Dach Kontakt auf: Hier sitzen auch Erwachsene bequem.

Das Platzangebot im GLB ist nicht nur sehr gut, es lässt sich vor allem flexibel nutzen. Je nachdem, ob die Insassen im Fond komfortabel sitzen sollen oder mehr Ladegut untergebracht werden muss, lässt sich die Rückbank in der Länge um 14 Zentimeter verschieben (plus 430 Euro). So kann mit wenigen Handgriffen der Platz dort geschaffen werden, wo er gerade benötigt wird. Im Kofferraum kommen mindestens 565 Liter unter. Hier zeigt sich ein Vorteil der etwas kantigen Karosserie: Dadurch, dass das Heck nahezu senkrecht abfällt, geht kaum Platz verloren. Die per Fußkick elektrisch öffnende Heckklappe erleichtert das Beladen.

Für die Anschaffung des GLB benötigen Familien ein ordentliches Budget: In der 250er Motorisierung liegt der Grundpreis bei fast 60 000 Euro. Der Preiseinstieg für den GLB 180 mit 136 PS beträgt fast 47 000 Euro. Mit Extras wie dem Totwinkel-Assistenten (535 Euro) oder der dritten Sitzreihe (1416 Euro) liegen die Kosten rasch deutlich höher.

Redaktion Redakteur in der Wirtschaftsredaktion

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