Autotest

Skoda Kamiq: Spritziger und komfortabler Crossover

Skoda hat seine Kompaktklasse aufgefrischt. Der Kamiq fährt nun noch deutlicher als SUV erkennbar vor. Was sich an dem Wagen geändert hat und wie sein Fahrverhalten ist

Von 
Christian Schall
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Nach der Überarbeitung fährt der Skoda Kamiq serienmäßig mit LED-Scheinwerfern vor. © Skoda

Mannheim. Skoda hat seine Kompaktklasse aufgefrischt. Nach rund fünf Jahren auf dem Markt fährt der Kamiq nun noch deutlicher als SUV erkennbar vor. Dafür sorgen ein silbern-schwarzer Diffusor mit drei Lufteinlässen am Heck und ein aufrechter stehender neu gestalteter Kühlergrill. Im Innenraum sind nachhaltige Polster und Stoffe verbaut, serienmäßig ist nun auch ein 8,2 Zoll Touchscreen.

Der Kamiq ist innerhalb des Volkswagen-Konzerns der Modellbruder des VW T-Cross. Wie praktisch für einen Vergleich, dass beide Modelle binnen kurzer Zeit zum Test in der Redaktion anrollten. Wie der Wolfsburger bietet der Tscheche die Vorzüge, die viele Kunden beim Kauf eines SUVs schätzen: einfacher Ein- und Ausstieg, erhöhte Sitzposition und gute Übersicht.

Nach der Überarbeitung läuft der Motor effizienter

Im Test stellte sich der Dreizylinder-Benziner mit 115 PS und Schaltgetriebe vor. Dieser läuft, laut Hersteller, durch Verbesserungen bei Hard- und Software nun effizienter und bringt nach der Überarbeitung fünf PS mehr Leistung. Das führt zu einem breiter nutzbaren Drehzahlband, so dass das maximale Drehmoment von 200 Nm auf zusätzlichen 500 Umdrehungen abgerufen werden kann.

Aufgeräumt präsentiert sich der Arbeitsplatz des Fahrers. © Škoda Auto

Das zeigt Wirkung. Abgesehen von einer leichten Trägheit in sehr niedrigen Drehzahlen präsentiert sich der Motor durchgehend spritzig, mit guter Beschleunigung und Laufruhe. So löst er alle ihm gestellten Aufgaben, ob schnelles Einfädeln, Mitschwimmen im Strom oder Zwischenspurts auf der Autobahn. Die Lenkung ist gefühlvoll und präzise, so dass auch enge Parklücken sicher angesteuert werden können. Die Abstimmung des Fahrwerks passt und bietet zusammen mit der Federung einen hohen Komfort.

Das Antriebsangebot des Crossovers komplettieren - wie beim T-Cross - ein 95-PS- sowie ein 150-PS-Aggregat. Dieselmotoren gibt es in dieser Modellreihe nicht.

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Skoda-Modelle sind bekannt für großzügige Platzverhältnisse. Und so werden Kunden auch beim Kamiq nicht enttäuscht. Vorne sitzt es sich bequem, mit genügend Abstand zwischen Fahrer und Beifahrer. Die Polster bieten einen hohen Komfort und Seitenhalt. Die Rückbank lässt sich, anders als im T-Cross, nicht in der Länge verstellen - macht aber nichts: Passagiere im Fond kommen trotzdem in den Genuss großer Beinfreiheit, hier müssen sich selbst Großgewachsene nicht quetschen. Auch für Einkäufe und Gepäck bleibt mehr als genug Platz: Mindestens 400 Liter passen in den Kofferraum. Praktische Haken und Netze sorgen dafür, dass nichts verrutscht.

Auf Wunsch lässt sich die Heckklappe jetzt mit einer Fußbewegung öffnen. © Škoda Auto

Sehr erfreulich ist auch das Bedienkonzept. Das Cockpit präsentiert sich aufgeräumt, die Ordnung ermöglicht es den Nutzern, sich schnell zurechtzufinden. In vielen modernen Fahrzeugen sterben Knöpfe und Drehschalter allmählich aus. Nicht bei den Tschechen: Sowohl am Lenkrad als auch in der Mittelkonsole setzt Skoda (anders als VW) weiterhin auf reichlich Tasten, was den Bedienkomfort zusätzlich erhöht. Das gilt auch für die separate Steuereinheit der Klimaanlage und Lüftung.

Zu der insgesamt guten Verarbeitung passt zunächst so gar nicht ein leicht schleifendes Geräusch, das beim Öffnen und Schließen zu hören ist. Doch es ist alles in Ordnung, das „Schleifen“ entsteht, wenn ein eingebauter Kratzschutz automatisch ein- und ausfährt und sich über die Kanten der Türen legt. Er ist Teil des „Simply Clever“-Pakets für 290 Euro.

24 390 kostet das Basismodell des Kamiq mit 95 PS in der Essence-Ausführung. Viele Ausstattungspakete lassen sich jedoch erst ab der Selection-Variante dazubuchen, die bei 27 170 Euro beginnt. In dieser Version startet auch der Vierzylinder mit 150 PS: für mindestens 30 460 Euro.

Redaktion Redakteur in der Wirtschaftsredaktion

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