Basketball

Trotzdem besser abschneiden

Neuer Name, neuer Kader, neue Ziele: Obwohl Trainer Sasa Filipovski das Team total umkrempeln muss, will er den zwölften Platz der vorigen Saison toppen

Von 
Steffen Krapf
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Nicht nur der Name ist neu, sondern auch viele Spieler: Die Würzburg Baskets starten mit neuem Kader in die Bundesliga-Saison. © Steffen Krapf

Bereits am Mittwochabend startete die neue Basketballbundesliga-Saison mit der Eröffnungspartie zwischen Meister Alba Berlin und den Veolia Towers Hamburg (81:78). Für die Würzburger Korbjäger beginnt die neue Runde am Samstag (20.30 Uhr, Tectake Arena) mit einem Heimspiel gegen den Halbfinalisten der vorigen Saison, Telekom Baskets Bonn. Dabei dürfen die unterfränkischen Fans sich nicht nur auf viele neue Gesichter einstellen.

Zunächst einmal hat sich schon der Name geändert: von s.Oliver Würzburg in „Würzburg Baskets“. Der langjährige Hauptgeldgeber s.Oliver hat dem Würzburger Profifbasketball den Rücken gekehrt. „Die Suche nach einem passenden Haupt- und Namenssponsor läuft natürlich weiter auf Hochtouren“, sagte Baskets-Geschäftsführer Steffen Liebler Anfang August. Ein Erfolg dabei konnte bis heute nicht vermeldet werden. Mit überschaubaren wirtschaftlichen Mitteln geht es für die Baskets in die mittlerweile neunte Bundesliga-Saison. Trotzdem möchte der Klub nach der erfolgreichen Rückrunde 2021/22 seine positive sportliche Entwicklung fortsetzen.

Acht neue Spieler

Der Kader der Baskets

Guards: O’Showen Williams (24 Jahre alt), Stanley Whittaker (27), C.J. Bryce (25), Cameron Hunt (25), Julius Böhmer (20).

Forwards: Felix Hoffmann (33), Martin Peterka (27), Xeyrius Williams (25), Colin Welp (23), Elijah Ndi (18).

Center: Filip Stanic (24), Philipp Hartwich (27).

Neuzugänge: O’Showen Williams (KK Terme Olimia Podcetrtek/Slowenien), Stanley Whittaker (PS Karlsruhe Lions), C.J. Bryce (HUBNER-Nyireghyhaza BS/Ungarn), Martin Peterka (Basketball Löwen Braunschweig), Xeyrius Williams (Aris BC/Griechenland), Colin Welp (UC Irvine/USA), Philipp Hartwich (BG Göttingen).

Abgänge: Abdul-Malik Abu (Hapoel Galil Elion/Israel), Alex King (Karriereende), Luciano Parodi (unbekannt), Charles Callison (Donar Groningen/Niederlande), Julian Albus (PS Karlsruhe Lions), Desi Rodriguez (Limoges CSP), Craig Moller (unbekannt), Aigars Skele (BM Slam Stal Ostrow/Polen), William Buford (unbekannt).

Dass Erfolg seinen Preis hat, mussten die Würzburger einmal mehr schmerzhaft erfahren. Nach dem Trainerwechsel (unter Denis Wucherer gelangen nur drei Siege aus zehn Spielen), spielten die Würzburger unter ihrem neuen Headcoach Sasa Filipovski im Verlauf der Rückserie groß auf, landeten am Ende auf einem sicheren Mittelfeldplatz (12.). Die starken Leistungen führten aber auch dazu, dass Leistungsträger wie Desi Rodriguez nicht zu halten waren. „Wenn man weniger Geld hat, muss man schnell sein“, sagte Filipovski im Sommer. Schon frühzeitig hatte man den Kader beieinander. Aus dem letztjährigen Team übrig geblieben sind lediglich US-Guard Cameron Hunt sowie die deutschen Akteure Kapitän Felix Hoffmann, Center Filip Stanic und die beiden jungen Eigengewächse Julius Böhmer und Elijah Ndi. „Hungrige Spieler mit gutem Charakter“, kamen laut dem slowenischen Headcoach dazu. Die neuen Spielmacher heißen O’Showen Williams und Stanley Whittaker. Letzterer war vorige Saison Topscorer für die PS Karlsruhe Lions in der ProA. Ausgewiesene Scorer-Qualitäten bringt auch Landsmann CJ Bryce mit. Vor allem jenseits der Dreipunktelinie soll der 24 Jahre alte US-Amerikaner für Gefahr sorgen. Gleiches gilt für Flügelspieler Martin Peterka. Der Tscheche, der die letzten zwei Jahre für Braunschweig in der Bundesliga spielte, gehörte bei der zurückliegenden Euro Basket für sein Heimatland zu den gefährlichsten Distanzschützen des Turniers. Unter dem Korb sollen es der 2,06 Meter große Xeyrius Williams, der ebenso große Rookie Collin Welp und der 2,18 Meter große Center Philipp Hartwich richten.

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Wunderdinge dürfen die Würzburger Fans von der sehr jungen und völlig neuformierten Mannschaft nicht erwarten. Filipovski möchte ein eingeschworenes und gut funktionierendes Team aufs Parkett schicken. Nicht ohne Grund, ließ er die Spieler bereits Anfang August – früher als die meisten Konkurrenten – zum Vorbereitungsstart nach Würzburg kommen. In der „Generalprobe“ vor dem Ligastart unterlagen die Baskets dem Ligarivalen Crailsheim Merlin deutlich mit 75:102. Als ganz erfolgreich geht die Pre-Season leider nicht durch: Denn Mannschaftskapitän Felix Hoffmann verletzte sich am Knie, fällt mehrere Wochen aus, genauso wie Center Filip Stanic wegen eines Knochenbruch im Bein.

Angesichts des großen Kaderumbruchs mutet das von Filipovski formulierte Saisonziel „besser als letzte Saison abzuschneiden“ recht ambitioniert an. Der international erfolgreiche Trainer scheint aber nicht langfristig in Würzburg unterschrieben zu haben, um Jahr für Jahr gegen den Abstieg zu spielen. „Wir wollen immer hart spielen, als Team auftreten und uns von Spiel zu Spiel weiterentwickeln und immer besser werden“, erklärt der Coach, den es schon vorige Saison gelang, dem Team in kürzester Zeit seine Basketball-Philosophie zu vermitteln. Warum also nicht auch in der Saison 2022/23?

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