Eishockey

Stefan Loibl schießt die Adler Mannheim spät zum Sieg über Ingolstadt

Die Adler Mannheim gewinnen das DEL-Spitzenspiel gegen den ERC Ingolstadt mit 4:3 in der SAP Arena.

Von 
Philipp Koehl
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Siegtreffer: Mannheims Stefan Loibl (d.v.l.) traf gerade zum siegbringenden 4:3. Die Kollegen kommen zum Gratulieren. © PIX-Sportfotos

Mannheim. Die Adler Mannheim haben das Spitzenspiel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) für sich entschieden. Die Mannschaft von Cheftrainer Dallas Eakins bezwang den ERC Ingolstadt mit 4:3 (0:1, 2:1, 2:1). „Das war heute Werbung fürs deutsche Eishockey. Es war von beiden Teams technisch und läuferisch auf einem sehr hohen Niveau“, sagte Adler-Siegtorschütze Stefan Loibl, der erst 100 Sekunden vor der Schlusssirene zum Endstand traf.

Dallas Eakins musste bei seinen U-23-Spielern nur auf den angeschlagenen Fabrizio Pilu verzichten. Der in den vergangenen Tagen noch krankheitsbedingt fehlende Yannick Proske meldete sich dagegen fit. Zudem kehrten – im Vergleich zum jüngsten 7:4-Erfolg bei den Kölner Haien vor der Länderspielpause – Markus Hännikäinen und Daniel Fischbuch in die Aufstellung zurück. Dafür nahmen Kris Bennett und Jordan Szwarz auf der mit Adler-Spielern mittlerweile prall gefüllten Tribüne Platz.

Geniestreich des Ingolstädters Simpson gibt den Startschuss

Es war ein Geniestreich des Ingolstädters Wayne Simpsons, der den Startschuss setzte. Der US-Amerikaner hebelte die Adler-Abwehr mit einem sehenswerten Querpass durch die Mannheimer Zone aus, Alex Breton konnte daraufhin ungehindert vors Tor ziehen, ehe Myles Powell zum 0:1 vollstreckte (6.).

Die Blau-Weiß-Roten zeigten sich davon aber nicht beeindruckt, taten sich gegen kompakt stehende Gäste aber zunächst schwer. Austin Ortega und Matthias Plachta (beide 8.) testeten die Reflexe von ERC-Torwart Devin Williams. Auf der Gegenseite war indes Adler-Schlussmann Arno Tiefensee gegen Daniel Schmölz zur Stelle (13.).

Stark, wie Marc Michaelis den Puck an der gegnerischen blauen Linie gegen gleich mehrere ERC-Spieler behauptete und so die Chance von Kristian Reichel einleitete. Doch der frisch gebackene tschechische Nationalspieler fand die Lücke nicht (14.).

Ein Mannheimer Tor war zu diesem Zeitpunkt überfällig. Spätestens als Verteidiger Tobias Fohrler plötzlich frei vor Williams auftauchte, hatten die 12.517 Zuschauer in der SAP Arena den Torschrei auf den Lippen, doch erneut behielt der Ingolstädter Torwart die Oberhand. Dies galt auch bei den Chancen von John Gilmour (18.) und Fischbuch (20.), die ebenfalls völlig frei abschließen durften (20.).

Adler – Ingolstadt 4:3

  • Drittelergebnisse: 0:1, 2:1, 2:1.
  • Die Adler: Tiefensee – Gawanke, Cicek; Gilmour, Jokipakka; Fohrler, Kälble– Reichel, Esposito, Hännikäinen; Ortega Michaelis, Plachta; Fischbuch, MacInnis, Kühnhackl; Proske, Loibl, Heim.
  • Tore: 0:1 Powell (05:45), 1:1 Esposito (23:35), 2:1 Kühnhackl (25:49),

    2:2 Pietta (37:55), 3:2 Fischbuch (42:05), 3:3 Pietta (53:11), 4:3 Loibl (58:20).

  • Schiedsrichter: Sirko Hunnius und Christopher Schadewaldt.
  • Zuschauer: 12.517.
  • Strafminuten: Mannheim 24 – Ingolstadt: 15 + Spieldauerdisziplinarstrafe Powell.
  • Nächstes Spiel: Augsburger Panther – Adler (Sonntag, 16.30 Uhr).

Wichtig aus Mannheimer Sicht, dass Tiefensee gegen Simpson ruhig blieb und rechtzeitig die Ecke zumachte (19.). „Wir liegen zwar hinten, haben aber viele guten Sachen gezeigt, auf denen wir aufbauen können“, bilanzierte Gilmour in der Drittelpause.

Ein torreiches zweites Drittel

Das taten die Adler auch zu Beginn des zweiten Drittels. Luke Esposito fuhr in die Ingolstädter Zone und schoss den Puck ansatzlos zum 1:1 in den Winkel (24.). Knapp zwei Minuten später setzte Tom Kühnhackl Mitspieler Fischbuch in Szene. Doch dieser konnte den Querpass nicht im Ingolstädter Tor unterbringen (26.). Wie es besser geht, zeigte Kühnhackl nur wenige Augenblicke später und jagte der deutsche Nationalspieler die Scheibe zum 2:1 in die Maschen (26.).

Nach diesem Treffer nahm Ingolstadts Trainer Mark French eine Auszeit und heizte seinen Spielern ordentlich ein. Die Folge: Die Gäste übernahmen nun das Kommando. Wirklich zwingend wurde Ingolstadt zwar nicht, stattdessen luden die Adler den Spitzenreiter ein: Nach einem gewonnenen Defensivbully geriet der Pass von Jyrki Jokipakka zu kurz. Am Ende war es Daniel Pietta, der zum 2:2 (38.) einschob – und anschließend dem Mannheimer Publikum eine Kusshand zuwarf. Nun war Feuer drin. Auf der Strafbank landeten aber nur die Adler.

Doch die Mannheimer verteidigten leidenschaftlich und schlugen zu Beginn des dritten Drittels selbst zu. Nick Cicek schoss, Fischbuch fälschte ab und die Adler gingen somit wieder in Führung – 3:2 (43.). Und damit nicht genug. Nach einem Stockschlag von Powell gegen Cicek (46.), schickten die Schiedsrichter den Ingolstädter zum Duschen.

Ein packendes Duell mit dem besseren Ende für die Adler

Die Adler nutzen die folgende fünfminütige Überzahl aber nicht, nahmen stattdessen zwei Strafen. Hier rettete Tiefensee zwar gegen Simpson und Breton spektakulär (50.), doch als Minuten später Jokipakka auf der Strafbank saß, war auch der Adler-Goalie chancenlos. Erneut Pietta traf zum Ausgleich – 3:3 (54.).

Schluss war damit aber natürlich noch nicht. Stefan Loibl fing im Ingolstädter Drittel einen Pass ab und schoss den Puck 100 Sekunden vor dem Ende zum siegbringenden 4:3 ins Tor (59.).

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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