Kitzbühel. Colin Schlenkers erstes Spiel im Trikot der Adler Mannheim konnte sich sehen lassen. Da seine Verteidigerkollegen John Gilmour (wurde geschont) und Tobias Fohrler (krank) nicht zur Verfügung standen, erhielt der 19-Jährige im Testspiel gegen die Graz 99ers ordentlich Eiszeit. Schlenker bildete mit Hayden Shaw ein Verteidigerpaar und erledigte seinen Job ziemlich unaufgeregt.
„Hayden hat es mir aber auch wirklich sehr einfach gemacht“, sagte Schlenker nach dem 4:1-Sieg am Donnerstag. „Er hat es sehr gut verstanden, mich in eine Position zu bringen, in der ich einen einfachen Pass spielen kann.“ Nach den Erfahrungen vom ersten Duell mit dem Team aus Österreich war es kein Wunder, dass sich Schlenker auf den zweiten Vergleich mit Graz am Sonntag (14 Uhr) freute. Dann wollen die Adler auf ihrem Weg, zum Saisonstart in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) am 12. September gegen die Straubing Tigers bereit zu sein, den nächsten Schritt gehen.
Adler-Verteidiger Schlenker: Meister mit den Jungadlern nach Wechsel aus Schwenningen
Den nächsten Schritt gehen – das ist auch Schlenkers Ziel in der anstehenden Saison. Erst im vergangenen Jahr wechselte der 1,91-Meter-Mann aus dem Nachwuchs der Schwenninger Wild Wings in die Kurpfalz. Mit 34 Scorerpunkten aus 40 Spielen überzeugte Schlenker bei den Jungadlern schon in der Hauptrunde. In den Play-offs, die für die Mannheimer in der Deutschen Nachwuchs Liga (DNL) mit dem Titelgewinn endeten, sammelte der 19-Jährige dann sogar mehr als einen Punkt pro Partie.
Die Belohnung ließ nicht lange auf sich warten. Die Adler statteten neben Nick Mähler und Max Penkin auch Schlenker mit einem Profivertrag aus. Mit Mähler wird sich Schlenker um den U-23-Spot in der Verteidigung duellieren. „Ich nehme den Kampf an“, sagt Schlenker, schränkt aber im gleichen Atemzug ein: „Von einem richtigen Konkurrenzkampf will ich aber gar nicht sprechen. Nick und ich versuchen beide, das Beste aus uns herauszuholen. Wir sind gut befreundet und wissen, dass es um die Mannschaft geht.“
Schwerer Stand für junge Spieler bei den Adlern Mannheim
Mähler oder Schlenker sollen den Platz übernehmen, den in der vergangenen Saison Fabrizio Pilu innehatte. Das zur kommenden Saison nach Augsburg gewechselte Mannheimer Eigengewächs bekam jedoch nur wenig Chancen, sich auszuzeichnen. Trainer Dallas Eakins vertraute meist seinen Top-Sechs-Verteidigern. Da Mähler und Schlenker sich im Profi-Eishockey erst zurechtfinden müssen, besteht zumindest die Gefahr, dass dies bei beiden nicht anders sein wird.
Entsprechend überraschte es nicht, dass die Adler Anfang Juli darüber informierten, Mähler mit einer Förderlizenz für den Zweitligisten Eisbären Regensburg auszustatten. „Nick bekommt dadurch die Möglichkeit, Spielpraxis zu sammeln und einen Eindruck vom Profisport zu bekommen“, wurde Eakins in einer Pressemeldung der Adler zitiert. Und Schlenker? Die Stuttgart Rebels gaben vor zwei Wochen bekannt, dass das Verteidigertalent mit einer Förderlizenz in die Oberliga kommt, aus Mannheim gab es dafür bislang noch keine Bestätigung. Auch Schlenker zeigte sich im Gespräch mit dieser Redaktion davon überrascht: „Dazu kann ich nichts sagen.“
Mehr konnte der 19-Jährige da schon über den größten Unterschied zwischen Junioren- und Profi-Eishockey sprechen: „Die Geschwindigkeit ist viel höher. Und damit meine ich nicht nur die Schnelligkeit der Spieler. Du musst in viel kürzerer Zeit deine Entscheidung treffen. Eigentlich musst du schon wissen, wohin der Puck soll, bevor du ihn zugespielt bekommst.“
Schlenker weiß, dass er in seinem Entwicklungsprozess nicht auf sich allein gestellt ist. „Alle meine Mitspieler versuchen, mir zu helfen. Da will ich gar keinen Einzelnen rauspicken“, betont der U-20-Nationalspieler. Um für die wachsenden Aufgaben gerüstet zu sein, verbrachte er fast den ganzen Sommer in Mannheim. Er schwitzte in der Trainingsgruppe und legte die Grundlagen für die neue Saison. Und das aus gutem Grund: „Ich will alles geben, um meine Ziele zu erreichen.“
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