Kitzbühel. Knapp dran an der Perfektion: Maximilian Franzrebs Debüt im Trikot der Adler Mannheim war ein beeindruckendes. Fast wäre es ein makelloses gewesen. Beim 4:1-Erfolg gegen die Graz 99ers im ersten Testspiel am Donnerstag agierte der 28-jährige Torhüter fehlerfrei.
Zum Zu-Null-Sieg fehlten nur sieben Sekunden. Als die Österreicher in der Schlussphase in Überzahl agierten, fälschte Adler-Verteidiger Nick Mattinen noch einen Schuss von Nick Swaney unglücklich ins eigene Tor ab. Franzreb war machtlos.
Am Gesamteindruck änderte der Gegentreffer nichts. Die Blau-Weiß-Roten zeigten im Rahmen ihres knapp einwöchigen Trainingslagers in Kitzbühel eine konzentrierte Leistung, waren läuferisch überlegen und vor allem im ersten Drittel eiskalt vor dem gegnerischen Kasten: Yannick Proske (9.) und Anthony Greco (15.) nutzten zwei Grazer Fehler im Aufbau zur 2:0-Führung aus. „Mit dem ersten Auftritt können wir zufrieden sein. Im zweiten Abschnitt haben wir zwar den Faden verloren, im dritten Drittel haben wir uns aber wieder gefangen“, sagte Franzreb, der sich nach vier Jahren an der Nordseeküste bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven zur neuen Saison den Adlern angeschlossen hatte.
Franzreb entscheidet das Duell mit Bailen für sich
Der gebürtige Tölzer ist kein Mann der spektakulären Paraden, sondern gefällt mit einer ruhigen Spielweise. Er zappelt nicht zwischen den Pfosten, sondern jede Bewegung ist gut überlegt. So ließ er sich auch gegen Graz kaum locken und in den zweiten 20 Minuten gewann er auch das Privatduell mit Nick Bailen. Der ehemalige Offensivverteidiger der Kölner Haie versuchte viel, regelmäßig fand er aber in Franzreb seinen Meister.
Adler – Graz 4:1
- Drittelergebnisse: 2:0, 0:0, 2:1.
- Die Adler: Franzreb – Gawanke, Kälble; Mattinen, Renouf; Shaw, Schlenker – Proske, Michaelis, Schütz; Uba, Esposito, Heim; Ehl, Reichel, Kühnhackl; Greco, Solow, Bennett.
- Tore: 1:0 Proske (9.), 2:0 Greco (15.), 3:0 und 4:0 Reichel (beide 49.), 4:1 Swaney (60.).
- Nächstes Spiel: Adler – Graz 99ers (Sonntag, 14 Uhr, in Kitzbühel).
Der 28-Jährige sorgte dafür, dass die Mannheimer 2:0-Führung auch nach dem zweiten Drittel Bestand hatte. Kristian Reichel entschied die Partie dann mit seinem Doppelschlag binnen 30 Sekunden zum 4:0 (49.). „Wir sind als Einheit aufgetreten. Es hat mich beeindruckt, mit welcher Leidenschaft sich meine Vorderleute in Schüsse geworfen hatten“, sagte Franzreb, der dabei wohl auch auf die Szene vier Minuten vor Schluss anspielte: Als alles längst entschieden war, brachte Tom Kühnhackl mit letztem Einsatz seinen Körper in die Schussbahn. Den blauen Fleck nahm der Stürmer als Auszeichnung mit.
Gutes Verhältnis zum Kollegen Johan Mattsson
„Ich habe mich gut in Mannheim eingelebt. In Bremerhaven ist alles ein bisschen kleiner, aber auch bei den Adlern ist alles sehr familiär“, schilderte Franzreb seine ersten positiven Eindrücke vom neuen Arbeitgeber. Mit Johan Mattsson hat der deutsche Nationaltorhüter einen Kollegen an die Seite gestellt bekommen, mit dem er gut leben kann. „Ich bin froh, dass es ein Europäer geworden ist. Ich habe in meiner bisherigen Karriere schon mit Schweden zusammengespielt. Das passt“, sagte Franzreb und ergänzte: „Wir sprechen auf und neben dem Eis viel miteinander. Wenn wir uns gegenseitig antreiben, profitiert die Mannschaft davon.“
Es ist gut möglich, dass Mattsson im zweiten Vergleich mit Graz am Sonntag (14 Uhr) seinen ersten Einsatz im Adler-Dress erhält. Auch Verteidiger John Gilmour, der am Donnerstag noch geschont wurde, könnte dann mitwirken.
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