Spiel im Fokus

Mit Breite an die Spitze

Weikersheim/Schäftersheim/Laudenbach legt nach Abstieg einen guten Start hin und siegt gegen Taubertal/Röttingen

Von 
Helmut Wörrlein
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Yassine Zienecker fuhr mit seinen beiden Toren zum 2:1 und 3:1 den Sieg für Weikerhsiem/Schäftersheim/L. gegen Taubertal/Röttingen in den sicheren Hafen. © Robert Stolz

SGM Weikersheim/Schäftersheim/Laudenbach – SGM Taubertal/Röttingen 3:1

Weikersheim: Mies, Jannik Silberzahn, Stegmaier, Tobias Silberzahn, Tim Silberzahn (89. Rabenstein), Schmitt, Schiebold, Felix Stodal (67. Hammel), Settelmeier, Zienecker (85. Pehlivan) Pascal Unterwerner (46. Schumm).

Taubertal/Röttingen: Simon Gundermann, Götz, Heller, Freis, Lukas Gundermann, Gibfried, Walch, Löbert, Fermüller (75. Lochner), Strecker (80. Breunig), Mohr

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Tore: 1:0 (33.) Tim Silberzahn, 1:1 (35.) Jonas Löbert, 2:1 (55.) Jassine Zienecker, 3:1 (84., Foulelfmeter) Jassine Zienecker. – Schiedsrichter: Jürgen Heudorf (Gerchsheim). – Zuschauer: 130.

Urlaubszeit, Taubertal-Festival und noch etwas Sand im Getriebe, dazu hohe Temperaturen und kein einziger Quadratmeter des Weikersheimer Sportplatzes im Schatten – die Rahmenbedingungen für das Nachbarschaftsduell zwischen Bezirksligaabsteiger SGM Weikersheim/Schäftersheim/Laudenbach und der SGM Taubertal/Röttingen waren alles andere als ideal. Umso mehr verdienten sich beide Teams an diesem Nachmittag ein Lob für ein durchaus munteres, nie langweiliges, und insgesamt auch recht flottes Spiel, das die favorisierten Hausherren erst kurz vor Schluss mit dem Elfmetertor zum 3:1 endgültig für sich entschieden.

Beide Mannschaften hatten bei ihren Anhängern auch etwas gutzumachen, schließlich waren sie eine Woche zuvor in der zweiten Pokalrunde regelrecht gedemütigt worden: Die Weikersheimer bekamen bei der zweiten Mannschaft des Landesligisten TSV Obersontheim mit 6:2 das Fell über die Ohren gezogen, die Unterfranken wurden vom Ligakonkurrenten SGM Mulfingen/Hollenbach II auf eigenem Platz mit 5:0 abgefertigt.

Der Bezirksligaabsteiger hatte im Derby den besseren Start: „Wir haben die ersten zehn Minuten alles im Griff gehabt, dann aber den Faden verloren und auch schlecht verteidigt, gegen Ende der ersten Halbzeit wurde es wieder besser“, resümierte Volker Silberzahn, der zusammen mit seinem Partner Torben Götz ein gelungenes Punktspieldebüt als neues Weikersheimer Trainergespann verzeichnete. Nach der guten Anfangsphase der Hausherren fand die SGM Taubertal/Röttingen besser ins Spiel, verzeichnete auch einige Torschüsse und Eckbälle, war aber im Abschluss nicht entschlossen genug.

Die Platzherren machten es besser. Mit einer feinen Einzelleistung setzte sich Kapitän Felix Stodal auf der linken Seite durch und Tim Silberzahn hatte keine Mühe, die Musterflanke per Kopf zur 1:0-Führung zu verwerten. Die Freude sollte aber nicht lange anhalten, denn im Anschluss an einen Freistoß von Lukas Gundermann sorgte Jonas Löbert mit einem platzierten Flachschuss für den leistungsgerechten 1:1- Halbzeitstand.

Im zweiten Durchgang hatte die SGM Weikersheim/Schäftersheim/Laudenbach mehr vom Spiel. „Wir haben unsere Chancen aber nicht konsequent genutzt“, meinte Volker Silberzahn nach dem Spiel. Immer wenn es brenzlig für die Gäste wurde, war Felix Stodal beteiligt, bis zu seinem verletzungsbedingten Ausscheiden Mitte der zweiten Hälfte. Zu diesem Zeitpunkt waren die Hausherren bereits auf der Siegerstraße, denn zehn Minuten nach dem Seitenwechsel hatte Yassine Zienecker im Anschluss an einen Freistoß von Felix Stodal seine Torjägerqualitäten eindrucksvoll unter Beweis gestellt und mit einem sehenswerten Treffer für die 2:1-Führung gesorgt. Ein wirklich gelungenes Comeback für den Weikersheimer Angreifer nach langer verletzungsbedingter Zwangspause.

Die Führung der Gastgeber geriet nur noch zweimal in Gefahr: In der 67. Minute verzog Jonas Löbert knapp und fünf Minuten später scheiterte Lukas Mohr, im Vorjahr bester Torschütze der Bayern, am jungen Keeper Jannik Mies. Dessen Gegenüber Simon Gundermann war allerdings häufiger gefordert. Seine beste Aktion: Mit einer Glanzparade entschärfte er einen platzierten Kopfball von Fabian Schmitt, den Daniel Settelmeier per Freistoß bedient hatte. Die endgültige Entscheidung zugunsten der favorisierten SGM Weikersheim/Schäftersheim/ Laudenbach fiel erst kurz vor Schluss durch einen von Yassine Zeinecker verwandelten Foulelfmeter. Der unterfränkische Anhang haderte deshalb mit dem Schiedsrichter. Schwer zu sagen, ob die Balleroberung, die dem Foul im Strafraum vorausging regelkonform war oder nicht. „Ich mache dem Schiedsrichter keinen Vorwurf, das kann man pfeifen, muss aber nicht, mir ist es lieber, wenn der Schiri das Spiel laufen lässt“, zeigte sich Spielertrainer Sven Gibfied als guter Verlierer. „Es war ein schweres erstes Spiel für uns -wir müssen uns erst finden, nachdem die Vorbereitung schwierig war“. Dem Spielertrainer der Gäste fehlt auch die Breite im Kader – Torben Götz und Volker Silberzahn sind da in Weikersheim deutlich besser dran.

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