Schweinberg/Höpfingen.. Nach den ergiebigen Regenfällen der vergangenen Tage war schon am Samstagabend klar: Das Derby in der Kreisklasse A Buchen zwischen dem TSV Höpfingen II und dem FC Schweinberg wird am Sonntag um 13 Uhr nicht stattfinden können. Die Verantwortlichen des TSV wollten nach intensiver Rücksprache mit den Fußballkreis-Verantwortlichen den stark aufgeweichten Platz für das Landesliga-Spiel gegen Uissigheim schonen. Doch auch diese Begegnung musste am späten Sonntagvormittag dann schließlich abgesagt werden.
So wird es also noch ein paar Tage dauern, bis es zum (vorerst) letzten Mal heißen wird: „Höpfi gegen Schwomeri“, denn das Nachholspiel wird tatsächlich das letzte Aufeinandertreffen dieser beiden Vereine werden. Der Grund: Der FC Schweinberg wird am Saisonende seine Mannschaft vom Spielbetrieb zurückziehen und plant, unter das Dach der SG Erftal zu „schlüpfen“. Erste Gespräche über eine Aufnahme der Schweinberger hat es nach FN-Informationen schon gegeben. Die seit langem anhaltenden Gerüchte, die auf sämtlichen Sportplätzen der Region breitgetreten wurden, bestätigte nun Jörg Schwab, Vorsitzender des FCS, auf FN-Nachfrage. „Spieler und Vereinsmitglieder wissen Bescheid. Es ist ein schmerzlicher Schritt, aber er ist nicht mehr zu verhindern“, sagte Schwab.
Nicht das Ende des Vereins
Ältere Spieler, die nun ihre Laufbahn beenden werden sowie jüngere Akteure, die berufsbedingt künftig nicht mehr zur Verfügung stehen, zwangen die Verantwortlichen jetzt dazu, diesen Schritt zu gehen. „Auch wenn das Ende absehbar war, schmerzt es jetzt sehr, weil man so viel Herzblut in den Verein gesteckt hat“, ließ Jörg Schwab tief blicken. Vor 64 Jahren wurde der FC gegründet, nun wird die letzte aktive Mannschaft des Vereins abgemeldet. „Das bedeutet aber nicht, dass es den Verein nicht mehr gibt“, stellt der Vorsitzende klar und widerlegt damit herumwabernde Gerüchte, dass die Existenz des gesamt Fußballclubs gefährdet sei.
Noch vor dreieinhalb Jahren sah das ganz anders aus: Am 12. Juli 2019 rückte der FC Schweinberg mit dem „Jahrhundertspiel gegen Borussia Dortmund“ fast schon bundesweit in den Fokus des Interesses. 5000 Zuschauer kamen in den kleinen Ort. Der Verein demonstrierte mit enormem Einsatz sein Organisationstalent. Von den Einnahmen damals wurde eine moderne Flutlichtanlage angeschafft und das Spielfeld saniert. Jetzt, sollte es zu einem Zusammenschluss mit der SG Erftal kommen, werden dort nur noch sehr wenige Spiele stattfinden.
Nun gilt es, die Saison ordentlich zu beschließen und das (vorübergehende) Ende des Fußballs beim FC Schweinberg nicht mit einem Doppelabstieg zu besiegeln (sportliche Auswirkungen auf die A-Klasse siehe nebenstehenden Bericht).
Gegensätzlicher könnte die Situation beim TSV Höpfingen nicht sein. „Stand jetzt werden wir in der kommenden Saison wieder drei Mannschaften am Start haben“, informierte Timo Frisch, Fußballabteilungsleiter beim TSV, die FN auf Nachfrage. Zwar plagen die Höpfinger vor allem mit der Landesliga-Mannschaft derzeit auch sportliche Probleme, doch die Masse an Fußballern bleibt dem TSV auch deshalb erhalten, weil erneut fünf Spieler von den noch eigenständig geführten A-Junioren zur nächsten Saison in die Seniorenmannschaften stoßen. „Wir wollen schauen, dass alle kicken können, die wirklich Bock darauf habe“, sagte Frisch. Er wisse aber auch, dass es der demografische Wandel vermutlich nicht ewig zulasse, die drei Mannschaften zu halten.
So wird das Nachholspiel zwischen Höpfingen II und Schweinberg unter ganz besonderen Vorzeichen stehen…
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