Partie im Fokus

Die SGM macht es dem VfB vor

Aufsteiger Markelsheim/Elpersheim bezwingt ambitionierten VfB Bad Mergentheim verdient. Keine kess formulierten Ziele

Von 
Michael Fürst
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Verbissen wurde im Bezirksliga-Derby zwischen Markelsheim/Elpersheim (in Weiß) und Bad Mergentheim um jeden Ball gekämpft. Am Ende behielt der Aufsteiger „vom Dorf“ verdient mit 1:0 die Oberhand über den VfB aus der Stadt. © Robert Stolz

SGM Markelsheim/Elpersheim – VfB Bad Mergentheim 1:0

Markelsheim/Elpersheim: GrönerStaudt, Pflüger, Stodal (73. Popp), Janik Grüner (69. Wischke), Kühweg, Schieser, Karausch, Engelhardt, Michler (75. Metzger).

Bad Mergentheim: HumpenöderZehnter, Alessandro Hatzis, Stoskovic (65. Moschüring), Jasseh (87. Hay), Stefano Hatzis, Münzberg, Braun, Schmidt, Graf, Petrovski

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Tor: 1:0 Wischke (85.). – Schiedsrichter: Oliver Petz (Crailsheim).

Der Jubel fiel dann doch eher verhalten aus: Die Spieler der SGM Markelsheim/Elpersheim reckten kurz die Arme in die Luft. Hier und da war ein kurzer Freudenschrei zu hören. Das war es dann auch. „Da dreht keiner durch. Wir haben in der Kabine kurz angestoßen, und das war es dann auch“, sagte SGM-Spielertrainer Sascha Silberzahn nach dem 1:0-Erfolg seiner Mannen gegen die ambitionierte Mergentheimer Mannschaft. Man hätte es irgendwie auch anders erwarten können, schließlich gibt es kaum mehr Derby in der Bezirksliga Hohenlohe, Gruppe Nord, denn zwischen dem Markelsheimer und dem Bad Mergentheimer Sportplatz liegen nur etwas weniger als fünf Kilometer Distanz.

Der Aufsteiger, die „Dorfmannschaft“ aus Markelsheim und Elpersheim, schlug also die Städter aus Bad Mergentheim an diesem herrlichen Sonntagnachmittag im Weinort. Und wer nun anhand des Ergebnisses glaubt, der Erfolg war glücklich und „ermauert“, der sieht sich gewaltig getäuscht. Es war ganz anders: Der Erfolg war verdient, eben auch weil der Aufsteiger spielerisch mithielt und zudem die deutlich, deutlich besseren Möglichkeiten besaß. Schon nach einer Viertelstunde hätte es 3:0 stehen können. Stodal, Pflüger und Grüner scheiterten – letzterer mit einem klasse Freistoß an die Unterkante der Latte.

Zweimal „Alu“

Ein weiterer Alutreffer in der zweiten Hälfte durch Engelhardts Distanzschuss belegt das deutliche Chancenplus der Gastgeber. Dazu stand Moritz Stodal in der 60. Minute zum zweiten Mal frei vorm VfB-Keeper Maximilian Humpenöder und scheiterte an diesem.

„Die Chancenverwertung ist unser großes Problem“, hatte Spielertrainer Silberzahn schon vor dem Spiel moniert. Doch andererseits pries er die Geschlossenheit, die Mentalität, den Eifer und die Kampf-kraft seiner Mannen. Exakt diese Attribute brachten der SGM dann auch den Sieg. Da wurde gemeinsam verteidigt, angegriffen und sich gegenseitig unterstützt.

Der amtierende A3-Meister machte es somit dem VfB Bad Mergentheim vor. Die Mannschaft aus der Kurstadt besteht aus vielen guten Einzelspielern, die fast allesamt schon einmal höher als Bezirksliga gekickt haben (Braun, Graf, Schmidt, Moschüring…). Aber eine Mannschaft ist es noch nicht. In dieser Hinsicht hat Neu-Trainer Jürgen Wöppel noch viel Arbeit vor sich. Der Trainer-Fuchs war auch ganz und gar nicht zufrieden mit der Darbietung der Seinen. Er war dauernd am Schimpfen und Korrigieren.

Ein Teil der Mannschaft

Das musste Sascha Silberzahn nicht. Nicht am Sonntag, aber auch sonst kaum. „Wenn ich nicht mal das Training machen müsste, würde ich gar nicht merken, dass ich der Trainer bin. Ich bin einfach ein Teil des Teams“, sagte er. Insgesamt verläuft es zwischen beiden Vereinen sehr harmonisch. „Hier kann man offen mit jedem und allen über alles sprechen“, erzählt Silberzahn. Trainiert wird eine Woche beim TSV Markelsheim und eine Woche beim SV Elpersheim. Dass die SGM als Aufsteiger in dieser Spielklasse mithalten kann, hat sie in den ersten Begegnungen dieser Saison eindrucksvoll bewiesen. Von kess formulierten Saisonzielen nimmt Silberzahn aber Abstand, „wenn man gar nicht genau weiß, wie viele bei dieser Neustrukturierung der Ligen da überhaupt absteigen“.

Er und seine Spieler genossen den Moment des Sieges und zudem die Tatsache, den großen Stadtrivalen tabellarisch erst einmal überholt zu haben…

Ressortleitung Reporterchef und Leiter der Sportredaktion

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