Erlenbach. Das Open-Air-Kino in Erlenbach wurde zur Partymeile der Region Heilbronn-Franken, denn erneut krönten 207 junge Handwerker ihre bisherige Laufbahn mit dem Erlangen des Meistertitels. Die neuen Meister des Jahrgangs 2021/22 feierten diesen Erfolg mit zahlreichen Gästen, darunter auch die IHK-Präsidentin Kirsten Hirschmann.
Das von der Spitze der Handwerkskammer gewählte neue Konzept zur Überreichung der Meisterbriefe und Urkunden wurde auf Anhieb zum Erfolg. Ohne ausschweifende Begrüßungsformeln kam Kammerpräsident Ulrich Bopp auf den Punkt: Die frischgebackenen Meister sollten ihren großen Tag feiern und zuversichtlich in die Zukunft blicken, denn „jetzt stehen euch alle Wege offen. Ihr habt mit dem Meisterbrief, das wichtigste Aushängeschild für das Handwerk in Händen“.
Die Chancen, als Handwerker eine erfolgreiche Karriere zu starten, seien groß, und gerade in Krisenzeiten bewähre sich das Handwerk als verlässlicher Stabilitätsfaktor, der alles am Laufen halte. Bopp bedauerte, dass das Image des Handwerks noch immer nicht den Stellenwert in der Gesellschaft habe, den es eigentlich verdiene. Dies schlage sich auch in den aktuell hohen Zahlen unbesetzter Ausbildungsplatzstellen nieder.
Neben dem Fachkräftemangel sieht der Kammerpräsident die immer deutlicher werdenden Probleme bei der Regelung der Betriebsnachfolge als die größte Herausforderung der Zukunft für das Handwerk. Bopp ermutigte die jungen Meister den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen.
Kritisch geäußert
Kritisch äußerte sich der Kammerpräsident auch in Richtung Politik, die tatenlos zusehe, wie sich in der aktuellen Situation „einige Industriezweige auf Kosten der Allgemeinheit die Taschen füllen“. Corona und der Ukraine-Krieg seien für diese Entwicklung nicht allein verantwortlich. Der Kammerpräsident zeigte, mit Blick auf die sich abzeichnenden Energieversorgungslücke, auch kein Verständnis für die Weigerung einiger politisch Verantwortlicher in der Frage der Laufzeitverlängerung für die drei restlichen Kernkraftwerke und bekam dafür Szenenapplaus.
Aus den Landkreisen Main-Tauber und Neckar-Odenwald und den Nachbargemeinden erhielten nachstehende Jungmeister bei der Feier in Erlenbach jetzt ihre jeweiligenm Meisterbriefe und Urkunden: Timo Falkenberger, Torsten Ehrler, beide Mulfingen, Thomas Öchslen, Dörzbach, Johannes Olp, Schöntal (Feinmechaniker); Robert Korschewsky, Krautheim, Luigi Caruso, Wertheim, Sven Heimbach, Bad Mergentheim, Jan Mittmesser, Obrigheim, Pascal Haas, Billigheim (Kraftfahrzeugtechniker); Moritz Conrad, Mulfingen, Max Fichter, Schöntal, Maurice Eisele, Markus Nicklas, beide Rot am See, Bernd Wirsching, Boxberg, Fabian Großkinsky, Mosbach, Marcel Hofmann, Walldürn, Luca Weidinger, Hardheim, Felix Feldner, Haßmersheim, Tim Ackermmann, Billigheim (Elektrotechniker); Angelika Paulick, Ravenstein, Jennifer Stamm, Billigheim (Friseur); Max Zimmermann, Schwarzach, Sam Moe, Buchen, Sven Seitz, Seckach (Zimmerer); Patrick Ludwig, Obrigheim (Stuckateur-Handwerk); Jan Gerathewohl, Haßmersheim, Marco Baumbusch, Gundelsheim (Schreiner).
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