Krautheim/Limbach/Mudau/Seckach. Eines haben die Gemeinden Krautheim, Limbach, Mudau und Seckach gemeinsam: In sämtlicher dieser vier Kommunen hat die Wahlbeteiligung im Vergleich zur Wahl 2019 zugelegt. Am stärksten in Seckach mit 5,0 Prozent. Dort wird es ganz spannend, denn die Zusammensetzung des künftigen Gemeinderats gestaltet sich gleich in mehrerlei Hinsicht neu.
Krautheim: Wählerwanderung
Eine regelrechte Wählerwanderung beobachtete man in der Jagsttal-Stadt Krautheim: Die Freien Wähler des Stadtverbands Krautheim verloren knapp 20 Prozent der Stimmen, und diesen Verlust verzeichnete die CDU-Bürgerliste in etwa als Gewinn. Offiziell erhielten die Freien Wähler 71,1 Prozent der Stimmen, die Bürgerliste 28,9 Prozent. Mit diesem Ergebnis erhöhten die Christdemokraten ihren Sitzanteil von drei auf fünf der insgesamt 17 Sitze.
Im neuen Gemeinderat vertreten sind: Gabriele Abel, Johannes Retzbach, Eberhard Stauch, Christoph Behr, Thomas Dubowy, Frank Fraulob, Gerhard Leutwein, Daniel Peterhansl, Sibylle Weisl, Bernd-Michael Beisel, Martin Schmitt, Frank Metzler (alle Freie Wähler), Roland Rüdinger, Ulrike Hirn, Stefanie Humm, Jessica Elisa Csikova und Steffen Stockert (alle CDU-Bürgerliste). Absoluter Stimmenkönig ist Thomas Dubowy mit 4020 Stimmen. Schon bei der Wahl 2019 hatte er über 4000 Stimmen auf sich vereint.
Limbach: Absolute Mehrheit
Die CDU hat in Limbach exakt vier Prozentpunkte dazu gewonnen, erreicht nun 52,5 Prozent der Stimmen und damit die absolute Mehrheit. Während die SPD (13,6 Prozent) und die Freien Wähler (26,8) recht konstant das Ergebnis von vor fünf Jahren wiederholten, musste der Grüne Arbeitskreis Limbach einen Stimmenverlust von vier Prozent auf nun nur noch 7,2 Prozent hinnehmen – was die Sitzzahl halbierte. Damit gibt es im neuen Gremium diese Sitzverteilung: CDU 11, Freie Wähler 6, SPD 3 und Grüner Arbeitskreis 1.
Namentlich wurden diese Personen in den neuen Limbacher Gemeinderat gewählt: Christian Bopp, Jens Hemberger, Andreas Ebert, Bernd Schwing, Rainer Sauer, David Roos, Jana Schnetz, Tobias Schork, Rolf Christ, Chris Neumann und Jens Hüsken (alle CDU), Melanie Pabst, Jochen Camarena y Volk, Alexander Hemberger, Uwe Baumbusch, Thorsten Fritz, Marco Bader (alle FWL), Jürgen Braach, Valentin Kern, Jutta Pattengale-Wetterauer (alle SPD) sowie Klaus Brauch-Dylla (GAL). Die meisten Stimmen erhielt der Krumbacher Rolf Christ mit 1629.
Mudau: Mehrheit umgedreht
Entgegen dem allgemeinen Trend hat die CDU in Mudau massiv an Stimmen verloren. Während bei der Gemeinderatswahl 2019 noch 53,5 Prozent der Wähler für die Bürgerliste der Christdemokraten stimmten, waren es am vergangenen Sonntag nur noch 39,9 Prozent. Da es in Mudau mit den Freien Unabhängigen Bürgern (FUB) nur noch eine zweite Liste gab, ist es fast logisch, dass es auf dieser Seite dementsprechend Zuwächse zu verzeichne gab, Mehr noch: Die FUB überflügelte die CDU, indem sie ihren Stimmenanteil von 46,5 aus dem Jahr 2019 auf nun 60,1 Prozent steigerte. Dieses Resultat ist auch damit zu erklären, dass die CDU nur noch neun Kandidaten mobilisieren konnte (2019 waren es noch 14). Die FUB hingegen schaffte es mit 14 sogar, eine Person mehr auf die Kandidatenliste zu setzen als bei den vergangenen Kommunalwahlen.
Damit hat sich das Stimmengewicht verschoben, und zwar von 9:8 zugunsten der CDU hin zu 11:7 für die Freien Unabhängigen Bürger. Im neuen Mudauer Gemeinderat vertreten sind: Markus Hohn, Jürgen Schölch, Markus Bayer, Christian Hört, Peter Haas, Tanja Schneider und Bernhard Grimm (alle CDU-Bürgerliste) sowie Moritz Sacher, Tobias Wilfried Dambach, Janina Schwarz, Philipp Knapp, Sebastian Bernhard Fertig, Andreas Scholl, Antonia Maria Schölch, Marcel Leopold, Falko Hoffmann, Anton Fleischmann und Theresa Matz Ritter (Alle Freie Unabhängige Bürger). Mit Abstand die meisten Stimmen auf sich vereinte Moritz Sacher: 3168.
Seckach: Vier statt zwei
Mit einer ganz neuen Konstellation muss sich Seckachs Bürgermeister Thomas Ludwig bei den künftigen Gemeinderatssitzungen auseinandersetzen. Der Gemeinderat dieser Kommune setzt sich künftig nämlich aus vier statt bisher lediglich zwei Fraktionen zusammen. Der Grund: Kandidaten der neu ins Rennen gegangenen „Grüne Liste“ und „Menschen.Ort.Heimat.Region.Engagement“ (Liste MOHRE) haben auf Anhieb den Sprung in den Rat geschafft (MOHRE 3, Grüne 1). Dazu hat die AfD ihre Sitzzahl von eins auf zwei verdoppelt. Seckach ist eine von insgesamt fünf Kommunen im Kreis, in denen die AfD in den Gemeinderat gewählt wurde (Buchen, Walldürn, Aglasterhausen, Ravenstein). Viele dieser Stimmen, die den neuen Listen zufielen, kommen von der CDU. Die Christdemokraten büßten satte 18,6 Prozent ihrer Stimmen im Vergleich zur Kommunalwahl 2019 ein. Kurios ist nun aber, dass die CDU mit 57,5 Prozent trotzdem weiter die stärkste Fraktion im Seckacher Gemeinderat bleibt – und zwar mit Abstand. Das neue Gremium setzt sich wie folgt zusammen: Kerstin Köpfle, Martin Müller, Angela Philipp, Florian Hiertz, Reiner Müller, Gerhard Bender, Reinhold Rapp und Siegfried Barth (alle CDU), Günter Schmitt-Haber (Grüne Liste), Benedikt Kleine-Limburg, Dr. Markus Götzinger und Rebecca Reichert (Liste Menschen.Ort.Heimat.Region.Engagement) sowie Volker Stahl und Ralf Barwig von der AfD.
Die meisten der 23 079 gültigen Stimmen erhielt Kerstin Köpfle mit 1548. Die Wahlbeteiligung lag bei 62,2 Prozent und damit satte fünf Prozent über dem Wert von 2019.
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