Main-Tauber-Kreis. Dr. Gerhard Wegmann wurde zum 1. Dezember dauerhaft die Leitung des Veterinäramtes beim Landratsamt Main-Tauber-Kreis übertragen. Seit dem 1. Januar 2024 leitete er das Kreis-Veterinäramt mit Sitz in Bad Mergentheim bereits kommissarisch.
Landrat Christoph Schauder machte bei der Übergabe der Organisationsverfügung deutlich, dass damit in Abstimmung mit dem Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR) seine Wunschbesetzung erreicht wurde. „Dr. Gerhard Wegmann ist bereits seit 2001 bei unserem Veterinäramt tätig und steht damit für Konstanz. Er wird dem Amt weiterhin guttun, insbesondere in der neuen Rolle als Amtsleiter. Das gilt auch deshalb, weil Dr. Wegmann im Main-Tauber-Kreis seine Heimat hat, er kennt Land und Leute. Das Veterinäramt ist bei ihm in den besten Händen“, erklärte der Landrat.
Schauder wies zudem darauf hin, dass das Veterinäramt aktuell aufgrund der immer komplexer werdenden bundes- und europarechtlichen Vorgaben wie auch des drohenden Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest und der Bekämpfung der Blauzungenkrankheit auch im Main-Tauber-Kreis vor großen Herausforderungen stehe.
Diesen werde Dr. Wegmann mit seinem engagierten Team sicher gerecht werden. Seinen Glückwünschen schloss sich Erster Landesbeamter Florian Busch an, der im Landratsamt als Dezernent für Recht und Umwelt auch für das Veterinäramt verantwortlich ist. Dr. Gerhard Wegmann bedankte sich für das Vertrauen. Er freue sich auf die neue Aufgabe. Nach Beendigung des Studiums der Veterinärmedizin in München arbeitete er zunächst zweieinhalb Jahre lang am Schlachthof in Landshut, wo er für die Überwachung der Schlachttier- und Fleischuntersuchung zuständig war. Nach sieben Jahren in Großtierpraxen in Schrozberg-Spielbach (Landkreis Schwäbisch Hall) und Leutershausen (Landkreis Ansbach) wechselte Dr. Wegmann in die Veterinärverwaltung.
Die Anerkennung zum Fachtierarzt für Öffentliches Veterinärwesen erlangte er 2008. Dem Amtstierarzt wurde vor sechs Jahren die Sachgebietsleitung Tierseuchen/Tiergesundheit übertragen, die er zusätzlich zur Amtsleitung weiterhin ausübt. Drei Jahre war er stellvertretender Leiter des Veterinäramtes und seit elf Monaten leitete er kommissarisch die Geschäfte des Amtes.
Drei Haupttätigkeitsfelder des Veterinäramts
Die Lebensmittelüberwachung, der Tierschutz sowie die Bekämpfung und Verhütung von Tierseuchen sind die drei Haupttätigkeitsfelder des Veterinäramtes, das im Main-Tauber-Kreis rund 25 Mitarbeitende zählt.
Die Lebensmittelüberwachung beginnt heute bereits im Stall.
Das Ziel sind gesunde, qualitativ hochwertige und sichere Lebensmittel. Verantwortlich für die Sicherheit der Lebensmittel sind in erster Linie die Lebensmittelunternehmer selbst, die im Wege der betrieblichen Eigenkontrollen die Sicherheits- und Qualitätsanforderungen überwachen müssen.
Die amtliche Überwachung ist die „Kontrolle der Kontrolle“, das heißt, sie überprüft die Wirksamkeit dieser betrieblichen Eigenkontrollen, und dies über alle Verarbeitungs- und Vermarktungsstufen. Traditionell tierärztliche Aufgabe ist die Überwachung der Fleischhygiene.
Der Tierschutz hat bei der Arbeit der Amtstierärzte ebenfalls einen sehr hohen Stellenwert. Grundsätzlich ist jeder Mensch, der Tiere hält oder mit ihnen umgeht, verpflichtet, sich die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten anzueignen, um die Tiere gut zu versorgen, zu pflegen und verhaltensgerecht unterzubringen. Das Veterinäramt gibt Tierhaltern fachlichen Rat zur artgerechten Haltung ihrer Schützlinge. Darüber hinaus unterliegen landwirtschaftliche Nutztierhaltungen und Zoohandlungen ebenso der regelmäßigen amtstierärztlichen Überwachung wie Tiertransporte und Schlachtstätten. Auch beim Sport mit Tieren, auf Veranstaltungen oder bei Tierversuchen steht der Tierschutz im Fokus.
Gesunde Tiere sind Voraussetzung für eine leistungsfähige landwirtschaftliche Nutztierhaltung, sichere Lebensmittel sowie für die menschliche Gesundheit. Tierseuchen und auf den Menschen übertragbare Infektionskrankheiten von Tieren (Zoonosen) haben ein hohes Gefahrenpotenzial. Tierseuchen können große wirtschaftliche Auswirkungen haben und den internationalen Handel beeinträchtigen. Die Schwerpunkte bei Tiergesundheit und Tierseuchenbekämpfung sind neben Vorbeugung, Abwehr und Bekämpfung die Tierkörperbeseitigung sowie die Unterbrechung der Übertragungswege beim Handel. Ein Ziel ist es, dem Ausbruch von Tierseuchen vorzubeugen oder sie rasch einzudämmen. lra
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