Röttingen. Doch dann kam die Ernüchterung. Der Ausschank/Service, vor allem im Festzelt, ließ sehr viele Wünsche offen. Viele Gäste waren der Meinung, dass der neue Festwirt, der nach Recherchen bisher sehr wenige Volksfeste ausrichtete, völlig überfordert sei. Viele Besucher verließen trotz guter Musik der Original Taubertaler Musikanten nach langer Wartezeit wieder das Festgelände.
Dies entging natürlich auch Bürgermeister Hermann Gabel nicht und er musste handeln. Am Samstag lösten freiwillige Röttinger Helfer das Festwirtteam ab. Fast sämtliche freiwillige Helfer des Vorjahres sprangen ein und stellten für die nächsten drei Tage Mannschaften zusammen.
Im Jahr 2022 stand man fast vor einer ähnlichen Situation, sprang doch noch wenige Tage vor Beginn der damalige neue Festwirt aus finanziellen Gründen ab und jeder sagte, dass das nicht mehr passieren dürfe, es müsse besser recherchiert werden. Und nun das. Viele bezeichneten es als „Chaos“, da nichts stimmte.
Hier zeigte sich einmal mehr, dass sich die Stadt Röttingen, wie bereits seit Jahrzehnten, auf ihre freiwilligen Helfer und Helferinnen voll verlassen kann. Das trifft sowohl bei den Festspielen und sonstigen zahlreichen Veranstaltungen aber insbesondere dem Gauvolksfest zu.
Als die „neuen freiwilligen Festwirte“ am Samstag hinter der Theke standen, lief das Bier wieder bestens und zu essen gab es ebenfalls genügend. Auf Rückfrage bei Bürgermeister Hermann Gabel teilte dieser mit, dass man einen detaillierten Vertrag mit dem neuen Festwirt hatte, doch dieser die Vereinbarungen nicht einhielt, vor allem beim Personal. Daher musste er im Sinne des Gauvolksfestes handeln. Sehr viel Lob gab es vor allem bei der Musik, die sowohl bei Alt wie Jung angekommen ist und bezüglich der gemäßigten Lautstärke, die Gespräche am Biertisch zuließ.
Mit zu den Höhepunkten zählte neben dem exzellenten Umzug, ebenfalls von Röttinger Vereinen gestaltet, die Modenschau. Zum zehnten Mal seit 2010 (wegen Corona-Unterbrechungen) präsentierte Niederle-Groh und Sport aus Igersheim unter der Moderation von Michael Gura in den sechzig Minuten einmal mehr, dass „Kleider Leute machen“ können.
Jasmin Pössl, Filialleiterin in Igersheim, hatte das „Anziehzeug“ wie es Gura scherzhaft nannte, in drei Runden eingeteilt, was man jeden Tag trägt, Casual-Mode und abschließend Elegantes dem Anlass entsprechend.
Mit dem traditionellen Großfeuerwerk gingen die anfangs erhofften und dann stattgefundenen stimmungsvollen Tage zu Ende. Auf Kritik folgte das sofortig Lob.
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