Fastnacht (plus Bildergalerie und Video)

Narrenring Main-Neckar: Glanz in allen Genres der Fastnacht

Das fünfstündige Programm der Sitzung des Narrenrings Main-Neckar in Buchen war ein wilder, emotionaler und nicht minder begeisternder Ritt durch sämtliche Genres der Fastnacht.

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Michael Fürst
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Ausdrucksstark: Die Prinzengarde der NG „Strumpfkapp Ahoi Lauda“ voll in ihrem Element. © Michael Fürst

Buchen. Wenn das nur ein Auftakt war, dann dürfen sich die Fastnachter in der Region auf eine rassige, bunte und nicht minder hochklassige Kampagne 2024 freuen. Das fünfstündige Programm der Sitzung des Narrenrings Main-Neckar war ein wilder, emotionaler und nicht minder begeisternder Ritt durch sämtliche Genres der Fastnacht: Tänze, Büttenreden, Gesangsbeiträge und Schunkelrunden. Immer wieder erhoben sich die entzückten Zuschauer in der voll besetzten Buchener Stadthalle von ihren Stühlen. „Es war wirklich eine super Sitzung“, sagte Narrenring-Präsident Stefan Schulz am Sonntag auf FN-Anfrage.

Schulz führte, flankiert vom Narringring-Präsidium auf der Bühne, nicht nur in souveräner Manier durchs kurzweilige Programm, war nicht nur Programmteil des Staubsaugerbertreters Maxi Maurer und schmiss sich nicht nur Hals über Kopf in die feucht-fröhliche Haarwaschnummer der FG „Höhgoiker Glashofen“ – vielmehr hatte er gleich zu Beginn eine ganz klare Botschaft für die Narrenschar parat: „Wir feiern Fastnacht und Fastnacht ist offen für alle. Wir feiern friedfertig und grenzen uns von Rechts ab.“

Abgehoben: Die Männergarde der „Heeschter Berkediebe“ fliegt davon. © Michael Fürst

Politisch sollte es das fast schon gewesen sein für den Abend. Maxi Maurer widmete sich in seiner Bütt nur mit einem Satz diesem Segment; beim Routinier Ralf „Zack“ Zang“ war es minimal mehr mit der schönen Schlussfrage: „Was ist der unterschied zwischen der Politik und der Mafia?“ Die Antwort lieferte er selbst: „Die Mafia ist wenigstens organisiert.“ Der Dritte im Bunde der Büttenredner war auch kein Unbekannter: Narrenring-Ehrenpreisträger Wolfgang König war in tiefem Höpfinger Dialekt wieder in seinem Element und hielt nicht nur mit der Kruscht-Schublade den Leuten den Spiegel vor. Was am Samstag auffiel: Die klassische Bütt in Reimform ist offensichtlich out. Alle drei Redner sprachen frei und nicht in Versform.

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So kommt das Programm zustande

17 Punkte, inklusive Einzug aller Abordnungen und dem Finale aller Aktiven auf der Bühne, hatte das Programm der Narrenring-Sitzung, die ein Gremium im Vorfeld genau ausgesucht und zusammengestellt hatte. „Vereine konnten sich für einen Auftritt bewerben“, erklärte Präsident Stefan Schulz das Verfahren. Ausgesucht wird nach bestimmten Kriterien, zum Beispiel, dass die Vertretung einer FG nicht dauernd, andere gar nicht dabei sind.

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Gesetzt sind bei den Tänzen die Sieger und Platzierten der im Vorfeld stattgefundenen Narrenring-Tanzmeisterschaften. Hier war Fe Kohler von der „Narrhalla Boxberg“ die Siegerin in der Kategorie Tanzmariechen. Federleicht und flink fegte sie über die Bühne. Auch die Prinzengarde der NG „Strumpfkapp Ahoi Lauda“ zeigte eindrucksvoll, warum sie amtierender Narrenringmeister ist. Die Ausdrucksstärke der Akteurinnen war im Grunde schon professionell. Aber auch bei sämtlichen anderen Tanzauftritten merkte man nicht, dass sich die Kampagne erst am Anfang befindet. Alles klappte reibungslos und die fetzigen Rhythmen animierten die Zuschauer zum Mitklatschen.

Mitwirkende an der Sitzung des Narrenrings Main-Neckar in der Buchener Stadthalle

Wassersuchergarde „KaGeMuWa“ der „Mudemer Wassersucher“ (Trainerinnen: Magdalene Link, Larissa Kistner, Hannah Späth und Vicky Walter).

Grünsfelder Schautanzgruppe der „Hasekühle Grünsfeld“ (Trainerinnen: Annabel Endres, Lena Blassauer, Luisa Retzbach).

Tanzmariechen Fe Kohler von der „Narrhalla Boxberg“ (Trainerinnen: Milena Haffner und Corinna Hahn).

Wolfgang König von den „Höpfemer Schnapsbrenner“ in der Bütt.

Prinzengarde „Lustige Vögel Schweinberg“ (Trainerinnen: Jessica Huber und Carina Lecking).

Gemischte Schautanzgruppe der „Hettemer Fregger“ (Trainerinnen: Paulina Kern, Nora Mackert, Kim-Joana Kreuter und Anika Gremminger).

Tanzpaar Vanessa Wohlfahrt und Tom Käfer von „Lemia Krautheim“ (Trainerin: Vanessa Wohlfahrt).

Gesangsnummer „The Freggers“ von den „Hettemer Fregger“.

Gemischte Schautanzgruppe der „Aaldemer Dunder“ (Trainerinnen: Jasmin Hock, Shirin Hartmann, Christina Fieger und Milena Kaiser).

Maxi Maurer von den „Merchemer Brogge“ in der Bütt.

3 Tenöre & Co. von den „Höhgoiker Glashofen“.

Freggergarde der „Hettemer Fregger“ (Trainerin: Jana Kreuter).

Schautanz der Prinzengarde „Strumpfkapp Ahoi Lauda“ (Trainerinnen: Milena Scherer, Nina Knötgen, Aline Peter, Laura Dietmann).

Ralf „Zack“ Zang von den „Schneeberger Krabbe“ in der Bütt.

Männergarde der „Heeschter Berkediebe“.

Durchs Programm führte Narrenring-Präsident Stefan Schulz.

Diverse Programmpunkte besetzten freilich die „Hettemer Fregger“. Die Fastnachtsgesellschaft aus dem Buchener Stadtteil war aufgrund ihres 70-Jahr-Jubiläums Ausrichter der Veranstaltung – und man muss sagen: Es klappte alles reibungslos. Auch wenn die Bühne zwischendurch mal geschwind gereinigt werden musste – alles kein Problem für die Narrenschar um den Präsidenten Robin Schmelcher. Die Jahrhunderte alte Rivalität zwischen „Hettemer“ und „Buchemer“ stellten „The Freggers“ pointiert und fetzig in den Mittelpunkt ihrer Gesangsnummer.

Anmutig: Die Wassersuchergarde aus Mudau überzeugt mit ihrem Tanz. © Michael Fürst

Diese Sitzung machte richtig Lust auf die heiße Phase der Kampagne – egal ob mit „helau“, „hau ruck“, „hinne houch“, „ahoi“ oder irgendwas. Im Herzen sind doch alle Narren vereint.

Ressortleitung Reporterchef und Leiter der Sportredaktion

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