Main-Tauber-Kreis. Die Siegerin heißt Mia Wittnebel – und sie kommt von der Weikersheimer Gemeinschaftsschule. In der Endrunde des Kreisentscheids „Süd“ beim Vorlesewettbewerb entschied sich die Jury für die Sechstklässlerin.
Der Vorlesewettbewerb läuft bundesweit: Rund 600 000 Schüler und Schülerinnen beteiligen sich jedes Jahr. Mitmachen können alle sechsten Schulklassen. Die Schulen im Südkreis haben ihre Sieger bereits örtlich ermittelt – jetzt traten im Bad Mergentheimer Kulturforum die besten Vorleser in einen spannenden Wettstreit. Es ging, wie schon in der Vorrunde, darum, sein Lieblingsbuch zu präsentieren und eine kurze Passage daraus vorzulesen. In einer zweiten Runde müssen die jungen Teilnehmer einen ihnen unbekannten Fremdtext lesen. Spontan müssen sie den Text im Lesefluss interpretieren – eine anspruchsvolle Aufgabe.
Acht Schülerinnen und Schüler waren es, die gut vorbereitet antraten. Das Teilnehmerfeld aus den Schulen zwischen Creglingen und Ahorn war in der ersten Runde fast gleich stark. Die Jury bestand aus ganz verschiedenen erfahrenen Lese-Experten: Mirjam Garlin (Lehrerin am Deutschorden-Gymnasium), Denise Amann (Stadtbücherei Bad Mergentheim), Sonja Mühleck (Lehrerin am Bad Mergentheimer „St. Bernhard“), Michael Weber-Schwarz (Redakteur bei den Fränkischen Nachrichten) und der Vorjahressiegerin Hanna Bierende (Realschule Creglingen). Rosemarie Lux von der Buchhandlung Moritz und Lux ist die regionale Organisatorin des Wettbewerbs und moderierte die öffentliche Veranstaltung.
Es ist schon ein wenig wie beim TV-„Supertalent“: Die Teilnehmer werden aufgerufen, sitzen ganz allein vor Jury und Zuhörern und müssen sich richtig ins Zeug legen. In der Coronazeit fand der Wettbewerb über Videos statt – jetzt herrschte erstmals wieder Liveatmosphäre und das bedeutet Anspannung und Spannung. Alle Teilnehmer wurden für ihre Präsentationen vom Publikum mit viel Applaus bedacht. Fünf Schülerinnen schafften es in die zweite Runde. Bemerkenswerte Leistungen gab es auch hier – doch die Weikersheimerin Mia Wittnebel hatte am Ende die Nase vorn. „Bei früheren Wettbewerben waren die Unterschiede eindeutiger“, sagte Jurysprecher Michael Weber-Schwarz. Mia habe den Fremdtext aber am besten erfasst und ihn authentisch und selbstbewusst umgesetzt. Das habe letztlich überzeugt. Bemerkenswert sei auch ihre persönliche Textauswahl gewesen – Mia las aus Neil Gaimans modernem Kinderbuch-Schauer-Klassiker „Coraline“. Der weltberühmte Autor hat auch bemerkenswerte und komplexe Bücher für Erwachsene geschrieben.
Auch für die anderen Teilnehmer fand Weber-Schwarz lobende Worte: Es sei der Jury ein Vergnügen gewesen, spannenden Geschichten einmal einfach nur zuhören zu können. Lesen und Vorlesen seien wichtige Schlüsselkompetenzen und es sei den Schülern allesamt gelungen, mit ihren Interpretationen zu begeistern. Hinter jedem Text habe man eine besondere Lese-Persönlichkeit mit ihren Fähigkeiten erkennen können. Alle Teilnehmer erhielten Urkunden und einen Buchpreis. Mia Wittnebel wird zum Landesentscheid eingeladen. vlw
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