Main-Tauber-Kreis. „Der Digitalfunk für unsere Feuerwehren ist flächendeckend in Vorbereitung und der Main-Tauber-Kreis ist hier auch schon weiter als viele andere Landkreise im Ländle – er ist aber auch ein Mammutprojekt“, erzählt Kreisbrandmeister Andreas Geyer im Redaktionsgespräch.
Was die Ausstattung der einzelnen Feuerwehrleute im Landkreis angehe, so sei diese „in den allermeisten Kommunen sehr gut“, an den Stellen an denen es Nachholbedarf gebe, werde dies mit der Erstellung von Feuerwehr-Bedarfsplänen aufgedeckt und danach abgearbeitet, so Geyer. Er motiviere alle Kommunen, Funkmeldeempfänger für alle aktiven Einsatzkräfte zu beschaffen, denn die Sirenen-Alarmierung sei „im 21. Jahrhundert einfach nicht mehr zeitgemäß“. Natürlich gelte dann auch für die Feuerwehrmänner und -frauen, dass diese die Meldeempfänger stets bei sich tragen, auch wenn es für manche zunächst ungewohnt sei.
Immer informiert sein
Mittendrin steckt der Landkreis nach Auskunft des Kreisbrandmeisters im „Mammutprojekt Digitalfunk“. Die Planung sei aktuell, dass die Kommunen dieses Jahr die nötigen Gerätschaften beschaffen „und eventuell Ende des Jahres mit dem Einbau in die Einsatzfahrzeuge und Feuerwehrhäuser begonnen wird“.
Momentan sei überall noch die analoge Technik im Einsatz, außer in Wertheim, denn dort habe man als Anrainer an Bayern schon früher umgestellt, um mit den Nachbarn gut kommunizieren zu können. Bis spätestens Ende 2023 wolle man den Digitalfunk im Landkreis verfügbar haben und schließlich bis 2025 auch alle aktiven Feuerwehrleute mit passenden Funkmeldeempfängern ausstatten, erklärt Geyer und betont, dass in seinem Sachgebiet im Landratsamt extra eine Stelle „Fernmelde-Sachbearbeiter“ geschaffen wurde, um die Kommunen „hier bestmöglich durch den Landkreis betreuen zu können“.
Der Kreisbrandmeister verweist auf die Vorteile der neuen Technik: „In Zukunft kann man dann mit einem Knopfdruck alle 4000 Feuerwehrleute alarmieren, das geht bislang mit der Fünf-Ton-Folgen-Alarmierung noch nicht!“
Die digitale Alarmierung ermögliche es, Datenpakete per Tastendruck in der Leitstelle gleichzeitig an alle Kräfte zu versenden und damit alle gleichzeitig zu informieren, während die analoge Technik länger brauche und damit „wertvolle Zeit koste“.
„Wir sind im Main-Tauber-Kreis schon gut vorangekommen“, sagt Geyer und verweist auf die moderne Integrierte Leitstelle in Bad Mergentheim und die Beschaffung der digitalen Technik für Fahrzeuge und Feuerwehrhäuser, „aber die nächsten Schritte werden uns auch noch einige Jahre beschäftigen“.
Er fordert dabei auch vom Land ausreichend Zeit ein, um alles nach und nach abarbeiten zu können, denn aus Stuttgart kämen schon Pläne auch den Einsatzstellen-Funk (also den bisherigen Sprechfunk am Einsatzort auf dem Zwei-Meter-Frequenzband) zu digitalisieren. Soweit sei man aber noch nicht.
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