Tauberbischofsheim. Auf eine FN-Anfrage zur kinderärztlichen Versorgung in der Region antwortet Gesundheitsdezernentin Elisabeth Krug: „Es ist dem Main-Tauber-Kreis ein wichtiges Anliegen, dass die hochwertige medizinische Versorgung flächendeckend hier sichergestellt ist, auch wenn die Landkreise gesetzlich nicht für die Versorgung mit niedergelassenen Arztpraxen zuständig sind. Die Verantwortung für die Sicherstellung und Organisation der ambulanten medizinischen Versorgung liegt bei der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW). Gerade auch eine ausreichende Versorgung mit Kinderarztpraxen ist ein drängendes Thema, da bei Kindern bestimmte Vorsorgeuntersuchungen zu festgelegten Zeitpunkten erfolgen müssen.“
Der Landkreis habe die KVBW bereits 2023 darauf hingewiesen.
Bei der Versorgung mit Haus- und Fachärzten gebe es verschiedenste Herausforderungen zu bewältigen: Die demografische Entwicklung und die zunehmende Anzahl älterer Menschen lasse zum einen den Bedarf an ärztlicher Versorgung steigen, zum anderen jedoch „spüren wir auch hier den zunehmenden Fachkräftemangel“.
Mediziner würden zunehmend Wert auf Arbeitsbedingungen legen, die auch noch Freiraum für Familie und Freizeit lassen, und strebten weniger danach, selbstständig eine eigene Praxis zu führen – gerade auch vor dem Hintergrund der bürokratischen Anforderungen. Viele möchten lieber im Team arbeiten als in einer Einzelpraxis. Elisabeth Krug: „Hierbei ist auch zu beachten, dass der Anteil von Frauen in der Medizin weiter steigt und damit auch der Wunsch nach Arbeit in Teilzeit einhergeht. Hier im ländlichen Raum kommt als weitere Herausforderung hinzu, dass viele Ärzte in größere Städte streben. Unter www.main-tauber-kreis.de/medizinische-versorgung weisen wir auf verschiedene Möglichkeiten für die Gründung oder Übernahme einer niedergelassenen Arztpraxis hin. Die Kreis-Wirtschaftsförderung ist Ansprechpartnerin. Darüber hinaus ist beim Gesundheitsamt die Geschäftsstelle der Kommunalen Gesundheitskonferenz angesiedelt. Die Gesundheitskonferenz entwickelt bei Bedarf kommunale Ziele und Handlungsempfehlungen für Gesundheitsförderung, Prävention, medizinische Versorgung sowie Rehabilitation und Pflege. Gemeinsam mit dem Neckar-Odenwald-Kreis haben wir 2023 einen Weiterbildungsverbund Psychiatrie und Psychotherapie gegründet, der dem drohenden Facharztmangel entgegenwirken soll. Dieser Verbund hat bereits Erfolge erzielt.“ Grundsätzlich sei vorstellbar, dass dieser Verbund auf weitere medizinische Fachrichtungen ausgeweitet wird, etwa auch auf Kinder- und Jugendmedizin.“ sk
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