Main-Tauber-Kreis. Der Grund: Für die Einwohnerzahl des Main-Tauber-Kreises ergibt sich gemäß der Kenngröße des Hospiz- und Palliativverbands Baden-Württemberg ein Bedarf von drei Hospizplätzen, wofür der Abschluss eines entsprechenden Versorgungsauftrags als nahezu ausgeschlossen eingeschätzt wird. Das jährliche Defizit für eine solche Einrichtung, die mindestens acht Plätze haben muss, wird mit 150 000 bis 200 000 Euro angegeben.
Der Grund: Für die Einwohnerzahl des Main-Tauber-Kreises ergibt sich gemäß der Kenngröße des Hospiz- und Palliativverbands Baden-Württemberg ein Bedarf von drei Hospizplätzen, wofür der Abschluss eines entsprechenden Versorgungsauftrags als nahezu ausgeschlossen eingeschätzt wird. Das jährliche Defizit für eine solche Einrichtung, die mindestens acht Plätze haben muss, wird mit 150 000 bis 200 000 Euro angegeben.
Genehmigung der Krankenkasse
Voraussetzung für die Aufnahme in einem Hospiz sei eine schwere, unheilbare, weit fortgeschrittene Erkrankung mit schwerwiegenden Symptomen, die zu Hause nicht mehr behandelt werden können. Der Kranke hat nur noch eine kurze Lebenserwartung, sein Aufenthalt im Hospiz muss zuvor von der Krankenkasse genehmigt worden sein.
Bereits 2014 hat sich der Main-Tauber-Kreis mit dem Thema Hospiz beschäftigt. Damals wurde das Odenwald-Hospiz in Walldürn gebaut. Der dortige Förderverein wandte sich an die Verwaltung des Main-Tauber-Kreises mit der Bitte, einen freiwilligen Betriebskostenzuschuss zu leisten. Der Ausschuss für Soziales, Bildung, Kultur und Verkehr beschloss vor neun Jahren, dass die Verwaltung klären solle, inwieweit die Möglichkeit bestehe, ein Hospiz im Main-Tauber-Kreis zu schaffen. Das Ergebnis war damals wie heute negativ.
Ambulante Versorgung möglich
Dafür ergab sich im Bereich der ambulanten Palliativversorgung eine positive Entwicklung, indem die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV) im gesamten Landkreis etabliert werden konnte. Die 14 Kommunen von Wertheim bis Bad Mergentheim werden vom SAPV-Dienst Palldomo mit Sitz in Buchen, die übrigen vier vom SAPV-Dienst Diakoneo Diakonie daheim mit Sitz in Schwäbisch Hall abgedeckt.
2019 nahm sich der Kreisseniorenrat des Themas an. Durch Corona kam diese Initiative allerdings ins Stocken und wurde erst im März 2023 wieder bei einem Vor-Ort-Termin im Hospiz in Walldürn aufgegriffen. Robert Wenzel, Vorsitzender des Kreisseniorenrats: „Wir mussten einsehen, dass die Einrichtung eines Hospizes im Main-Tauber-Kreis in den nächsten drei Jahren aufgrund der Vorgaben nicht machbar ist.“ Zum einen ließe sich ein Investor nur schwerlich finden, zum anderen brauche man eine Zahl von rund 250 000 Einwohnern, um eine gute Belegung zu erreichen. Der Einzugsbereich des Walldürner Hospizes reiche bis nach Aschaffenburg, so Wenzel.
BBT-Gruppe plant in Künzelsau
Elisabeth Krug, die bei diesem Gespräch auch mit dabei war, hatte dargelegt, dass das Odenwald-Hospiz nach eigenen Angaben sehr gut mit dem Caritas-Krankenhaus zusammenarbeite und dortige Patienten im Hospiz aufgenommen würden. Sie verwies zudem darauf, dass die BBT-Gruppe plane, auf dem stillgelegten Krankenhaus-Areal von Künzelsau ein Hospiz mit acht Plätzen einzurichten.
Kreisseniorenrat bleibt am Thema
Robert Wenzel und sein Vorstandsteam wollen die Situation im Main-Tauber-Kreis gerade mit Blick auf die demografische Entwicklung weiter beobachten.
Vielleicht gibt es bei einer immer älter werdenden Gesellschaft und sich ändernden Voraussetzungen doch irgendwann eine Möglichkeit, ein Hospiz im Main-Tauber-Kreis zu installieren.
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