Festival bietet in diesem Jahr auch neue Konzertformate, Thementage und Crossoverprojekte / Vorverkauf hat begonnen

Hohenloher Kultursommer: 115 Künstler auf höchstem Niveau

Fünf Landkreise, 55 Räumlichkeiten, 115 nationale und internationale Solistinnen und Solisten, Orchester und Ensembles auf höchstem Niveau aus den Bereichen Alte Musik, Klassik und Weltmusik. Das verspricht der Hohenloher Kultursommer 2022.

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Der Schauspieler Heiko Ruprecht, bekannt aus der ZDF-Serie „Der Bergdoktor“, ist einer der vielen nationalen und internationalen Künstler, die den Hohenloher Kultursommer im Jahr 2022 mit ihren Darbietungen bereichern. Ruprecht rezitiert im September im „Neuen Globe“ in Schwäbisch Hall Shakespeare-Sonette. © Angelika Warmuth/dpa

Weikersheim/Niederstetten. Prall gefüllt mit 71 Konzertveranstaltungen zwischen Ende Mai und Mitte Oktober ist der Terminkalender des Kultursommers. Die musikalischen Darbietungen werden durch die historischen Spielstätten wie Fürstenschlösser, prächtige Klosteranlagen, beschauliche Dorfkirchen oder alte Keltern und Scheunen sowie durch die ländliche Idylle zum emotionsgeladenen Gesamterlebnis.

Dieses Grundrezept wird in dieser Saison mit neuen Konzertformaten, Thementagen und Crossoverprojekten etwas nachgewürzt.

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Traditionell öffnet das Festival seine musikalischen Tore im Rittersaal von Schloss Neuenstein. Am 28. Mai bringen dazu der Solo-Oboist des Bayerischen Rundfunks Stefan Schilli und das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim unter der Leitung von Douglas Bostok Musik von Mozart und Haydn auf die Bühne.

Einen Tag später wird das Festival im Landkreis Schwäbisch Hall auf Schloss Langenburg eröffnet, dann gibt es „Wagner in 90 Minuten“, unter anderem mit Charakterschauspieler Sascha Nathan und dem Ensemble D’Accord um Geigerin Martina Trumpp.

Auch das Württembergische Kammerorchester Heilbronn gehört zur festen Tradition bei den Neuensteiner Konzerten während der Eröffnungswoche. Die Konzerte „Die große Sonate“ mit Rebekka Hartmann und dem neu gegründeten Euphonia Sinfonie Orchester München und „Not King Cole – Jazz im Rittersaal“ sind Nachhholtermine aus 2020/21.

Musikfest im Schlosspark

Das Musikfest Weikersheim bekommt ein zusätzliches Erlebnis. Bereits am 1. Juli findet auf der Open Air Bühne im Schlosspark ein Crossover-Konzert der Extraklasse statt. Mit „Höhner Philharmonics“ präsentiert die Kölner Kultband ihre Hits, zusammen mit einem 45-köpfigen Orchester. Stargeiger József Lendvay setzt mit dem Orchester zusätzlich klassische Akzente.

Am 2. Juli soll dann das bereits geplante Programm aus 2020 nachgeholt werden. „Europa – musikalisch grenzenlos“ ist der Abend überschrieben. Ab 18 Uhr stehen sechs Konzerte zwischen Kammer- und Weltmusik in unterschiedlichen Räumlichkeiten des Schlosses zur Auswahl, bevor das Klassik Open Air mit der Donau Philharmonie Wien mit einem sehenswerten Feuerwerk endet. Dazwischen gibt es ein stilvolles kulinarisches Angebot sowie kulturelle Begegnungen mit bunten Stelzenläuferinnen und -läufern.

Exklusive Klavierrezitale bietet die Reihe Klaviersommer innerhalb des Festivals. Am 18. Juni ist hierzu Haiou Zhang in der Kunsthalle Würth mit einem ganz persönlichen Programm von Bach zu Beethoven zu erleben, während zeitgleich auf Schloss Eyb in Dörzbach Aleksandra und Aleksander Grychtolik Bachs Brandenburgische Konzerte, darunter auch eine Improvisation eines 7. Konzertes, auf zwei Cembali vortragen. Verpflichtet wurde auch Pianistin Luiza Borac, die weltweit in allen großen Konzerthäusern zu Gast ist und viele Preise gewonnen hat. Am 24. Juli wird sie in Kloster Schöntal Werke von Schubert, Liszt und Grieg zum Thema Pilgern und Wandern präsentieren.

Am 7. August taucht ebenfalls in Kloster Schöntal die leidenschaftliche Pianistin Ana-Marija Markovina in die musikalische Klavierwelt der beiden Geschwister Mendelssohn ein.

Ende Juni bildet das Thema Pilgerwege einen Schwerpunkt im Konzertreigen. Am 19. Juni widmet sich ein Thementag in Kloster Schöntal dem Camino.

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Am 2020/21 neu eingeführten Format der Konzerttage in Öhringen und Schwäbisch Hall hält das Festival auch in dieser Saison fest. Am 17. Juli gibt es in Öhringen drei Konzerte an drei Locations. Im Filmtheater Scala gibt es ein Stummfilmkonzert, im Blauen Saal des Schlosses lebt Geigerin Amy Lungu ihre Leidenschaft für den Tango aus und im Weygang-Museum verspricht Henning Westphal einen grauenvollen Abend. Bei seiner Lesung sind schauerliche Geschichten von Edgar Allen Poe oder Elisabeth Bowen zu hören.

Am 18. September steht das gleiche Format in Schwäbisch Hall an. Am Vormittag rezitiert Schauspieler Heiko Ruprecht im Neuen Globe Shakespeare-Sonette. Das Trio Parnassus rückt nachmittags seltene Kammermusik von Rinck und Beethoven in der Hospitalkirche in den Fokus. Am Abend mischen sich dann in der Kunsthalle Würth Videoclips mit Klängen avantgardistischer Kammermusik zwischen Philipp Glass und Astor Piazzolla zum Programm „Das Meer – Konzert für Klavier, Cello und Video“.

Der Konzerttag auf Schloss Schillingsfürst findet am 14. August statt. Hier steht wieder das Europäische Volks- und Kunstlied im Mittelpunkt. Namhafte internationale Gesangssolistinnen und -solisten wie Margarita Vilsone, Tiziana Portoghese, Enrique Ambrosio oder Christoph von Weitzel finden sich dazu im Schlosshof ein.

Weltmusik in Niederstetten

15 Konzerte mit Folk-Klängen vorwiegend aus dem europäischen Raum hat der Kultursommer in diesem Jahr im Angebot. Den Auftakt machen „Ialma“ mit ihrem Programm „Camino“, bevor am 25. Juni die belgische Gruppe „WÖR“ eine Hitparade aus Flandern des 18. Jahrhunderts mit Saxofon, Dudelsack, Violine, Akkordeon und Gitarre in Hohebach zündet. Einen musikalischen Liebestrunk bringt die südamerikanische Damenband Flor de Toloache mit nach Niederstetten, wenn sie im Kult ihre modernen Mariachi-Klänge darbietet.

Welche Parallelen Beethovens Pastorale mit Klezmer hat zeigt das Ensemble Noisten am 16. Juli in Herrentierbach. Der Klang Armeniens ist am 30. Juli in Geddelsbach zu erleben, bevor ebendort am 31. Juli das Trio Gruberich ins „Wilde Alpinistan“ entführt.

Freunde des Irish Folk kommen am 4. September ebenfalls in Geddelsbach bei der jungen Band Billow Wood voll auf ihre Kosten kommen. Poetische Sounds aus Dänemark präsentiert Helene Blum am 1. Oktober in Crailsheim. Die Kultursommer-Zugabe gibt nach dem offiziellen Schlusspunkt dann am 19. Oktober noch Publikumsliebling Herbert Pixner. Ein Blechbläserkonzert bietet das „Ensemble Classique“ am 26. Juni im Kupferzeller Schloss. Am 26. Juli holt Tine Thing Helseth mit tenThing das bereits zwei Mal verschobene Konzert im Kelterhof Niedernhall nach. Was es mit der geheimnisvollen Frau „La Montanara“ auf sich hat, dem geht das Sextett Bozen Brass am 7. August auf die Spur.

Ihre Premiere in Hohenlohe hat die Formation „The Curious Bards“ aus Frankreich. Zusammen mit der griechischen Sängerin Ilektra Platiopoulou erforschen sie keltische und gälische Klänge des Barock in Kloster Schöntal am 9. Juli. Eine klangliche orthodoxe Vesper präsentiert am 6. August ebenfalls in der Klosterkirche Schöntal das estnische Vokalensemble Heinavanker.

Organist Hansjörg Albrecht wird die Künzelsauer Orgel der Johanneskirche am 28. August zum Orchester registrieren, wenn er seine Fassung der Sinfonie „Aus der neuen Welt“ von Antonin Dvorak darauf intoniert. Eine seltene Messe für 16 Stimmen von Carl Friedrich Christian Fasch hat der Stuttgarter Kammerchor unter der Leitung von Frieder Bernius für sein Konzert am 2. September entstaubt.

In der Bartensteiner Schlosskapelle kann Geschichte am 17. September lebendig spürbar werden. Die Fürstlich Löwensteinische Hofmusic spielt an originaler Wirkungsstätte Musik von Hohenloher Komponisten wie Friedrich Witt oder Kapellmeistern, die auf Bartenstein gewirkt haben. Über alle Programmsäulen hinweg sorgen immer junge, frische Talente und Ensembles für überraschende aber dennoch bleibende Eindrücke.

Frank Duprée Trio in Weikersheim

Außerdem stehen allerlei kammermusikalische Leckerbissen auf der Konzertmenükarte des Festivals. Am 26. Juni macht Morten Kargaard mit seinem Septett und seiner folkartigen Kammermusik aus Dänemark im Kirchberger Schloss Halt. Musikalische Grenzen überschreiten das Württembergische Kammerortchester Heilbronn (WKO) und das Frank Duprée Trio am 23. Juli in der Tauberphilharmonie Weikersheim. Mit Werken von Nikolai Kapustin, Strawinsky und Mussorgsky -eine Version der Bilder einer Ausstellung für Jazztrio und Orchester – ist ein intensives Konzerterlebnis vorhergesagt. Zwischen Jazz und Klassik agiert auch das Duo Elin/Sakas mit Bassklarinette/Saxofon und Klavier am 30. Juli in Schwäbisch Hall. Violine und Cello werden beim Trio Etoiles am 11. August in Aschhausen durch Bariton- und Sopransaxofon ersetzt und am 13. August bringt das Ensemble Sixty1strings bezaubernde Zupfmusik auf Gitarre, Harfe und Mandoline näher.

Mit gleich zwei hochkarätigen Solisten wartet das Konzert am 11. September in der Öhringer Kultura auf. Lena Neudauer, Violine und Matthias Kirschnereit, Klavier verzaubern zusammen mit dem WKO Heilbronn mit Schubert, Mozart, Haydn und Mendelssohns Doppelkonzert.

Da Franz Schubert dieses Jahr 225. Geburtstag feiern würde, gratuliert das Concertino Ensemble mit zwei Schubertiaden: am 10. Juli in Öhringen und am 21. August in Langenburg. Den Schlusspunkt setzt dieses Jahr am 2. Oktober Spark – die klassische Band.

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