Friseuer-Innung

Corona hat Friseurbetrieben nachhaltig geschadet

Wirtschaftliche Folgen noch nicht ausgestanden. Ehrungen und Neuwahlen des Vorstands durchgeführt

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Die Geehrten der Friseur-Innung Main-Tauber-Kreis: Peter Hammer (Grünsfeld), Monika Lausecker (Nassig), Konrad Brill, Thomas Wettengel (beide Wertheim) und Michaela Hammer (Grünsfeld). © Annika Herbert

Main-Tauber-Kreis. Nach einer längeren coronabedingten Pause konnte die Friseur-Innung Main-Tauber-Kreis nun endlich wieder eine Mitgliederversammlung im Haus des Handwerks abhalten. Ehrungen und Wahlen standen dabei im Mittelpunkt.

Von der Kreishandwerkerschaft ging unserer Redaktion nachfolgender Bericht zu.

Vorstand nahezu identisch

Michaela Hammer aus Grünsfeld wurde in ihrem Amt einstimmig bestätigt und bleibt die Obermeisterin der Friseur-Innung.

Unterstützt wird sie weiterhin von ihrem Stellvertreter Markus Imhof aus Assamstadt, Bernd Pommert aus Weikersheim (Schriftführer), Anja Geißler aus Dörlesberg (Kassenwart), Selina Künzig aus Külsheim (Lehrlingswart) und den weiteren Vorstandsmitgliedern Helga Schmitt aus Lauda-Königshofen, Monika Lausecker aus Nassig und Fatma Tunga aus Boxberg. Den Fachbeirat vertritt Marco Heer aus Bad Mergentheim, Marc Bamberger aus Oberbalbach, Selina Künzig aus Külsheim und Marc Recknagel aus Bad Mergentheim.

Aus dem Prüfungsausschuss wurde nach 20 Jahren Amtstätigkeit als Prüfungsvorsitzender Thomas Wettengel aus Wertheim verabschiedet. Seit 1973 ist er treues Innungsmitglied. Hierfür erhielt er große Anerkennung von den Anwesenden.

Monika Lausecker aus Nassig sowie Konrad Brill aus Wertheim erhielten ebenfalls die silberne Ehrennadel für ihre langjährige Treue und ehrenamtlichem Engagement im Friseur-Handwerk.

Besondere Ehrung

Eine besondere Ehrung übernahm Obermeisterin Michaela Hammer im Anschluss und zeichnete ihren Vater, Peter Hammer aus Grünsfeld, mit der goldenen Ehrennadel aus. Auch der Goldene Meisterbrief für 50 Jahre im Meisterstand wurde ihm von seiner Tochter überreicht. Thomas Wettengel konnte sich ebenfalls über seinen Goldenen Meisterbrief an diesem Abend freuen.

Problem Mikrobetriebe

Neben den vielen Ehrungen, Verabschiedungen und Neuwahlen trat die immer noch anhaltende Corona-Krise fast in den Hintergrund. Aber das Friseurhandwerk hat durch die Pandemie langhaltig wirtschaftliche Folgen zu verkraften, die für viele Betriebe existenzbedrohend sind. Wochenlange Geschäftsschließungen im Lockdown, Belastungen durch Hygienemaßnahmen und Zutrittsbeschränkungen sowie verändertes Kundenverhalten trugen nicht zur Beruhigung bei. Deutschlands Friseure leiden weiter massiv unter zwei Jahren Corona. Eine wachsende Zahl von Kleinstbetrieben, die keine Umsatzsteuer zahlen, sorgt zudem für erhebliche Wettbewerbsverzerrungen innerhalb der Branche.

Im Main-Tauber-Kreis gibt es 183 Friseurbetriebe, davon sind etwa 30 Prozent eben diese sogenannten Mikrobetriebe. Die Hauptlast der Corona-Krise tragen daher vor allem die umsatzstärkeren Salons. Die Situation in der Branche ist und bleibt damit angespannt, Corona wirkt sich als Treiber eines Strukturwandels im Friseurmarkt aus. Viele Salons rutschen in die Kategorie der umsatzsteuerbefreiten Mikrobetriebe ab. Diese beschäftigen keine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, bilden keinen Nachwuchs aus und können dabei zugleich unterhalb eines Jahresumsatzes von 22 000 Euro umsatzsteuerfrei und damit konkurrenzlos günstig am Friseurmarkt agieren.

Die Friseure leiden weiterhin unter steigenden Personalkosten, teilweise immensen Mieterhöhungen und Energiekosten, haben inzwischen ihre Kapitalreserven aufgebraucht und erleben gleichzeitig, dass viele Kundinnen und Kunden deutlich seltener als vor Corona zum Friseur gehen. Auch der Schwarzmarkt wurde durch die Pandemie massiv befeuert.

Das Friseurhandwerk hat sich mit einem beispielhaften Hygienekonzept viel Respekt erarbeitet und sich als eine starke Gemeinschaft bewiesen. Innungen des Friseurhandwerks haben dafür gesorgt, dass die Salons zu den ersten Branchen gehörten, die wieder öffnen durften.

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