Wittighausen. Der Geschäftsbericht der Jahre 2019 bis 2022, Wahlen und Ehrungen standen im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr (FFW) Wittighausen. Es war zugleich die Erste seit Frühjahr 2019 nach der Coronapandemie.
Nach einem Gedenken an die verstobenen Kameraden erfolgte die Begrüßung durch Kommandant Herbert Reinhard .
Bezüglich der Einsatzabteilung vermeldete Reinhard eine Gesamtstärke von aktuell 110 (in Klammern Stand 2019: 111) Aktiven, zudem bei der Altersmannschaft 26 (23) und in der Jugendfeuerwehr 25 (26) Mitglieder. Einhergehend erinnerte er daran, dass sich seit damals die Zahl der Abteilungen aufgrund Zusammenlegung der FFW Oberwittighausen und Poppenhausen von vier auf drei reduziert habe, während die Personalgesamtzahl nahezu identisch geblieben ist.
„Es ist kein Glanzpunkt in der Feuerwehrchronik, wenn aufgrund des ländlichen Strukturwandels eine Abteilung ihre Eigenständigkeit aufgeben muss. Doch das Ergebnis kann sich sehen lassen, denn durch den Zusammenschluss konnte eine dezentrale Stärkung der Abteilungswehr Oberwittighausen erreicht werden“, resümierte der Gesamtwehrkommandant, der beiden Abteilungen ein Lob für diese reibungslose Kooperation aussprach. Als alles überragendes Ereignis bezeichnete er die Ersatzbeschaffung für das alte Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) zu Gunsten der Abteilung Oberwittighausen-Poppenhausen.
Von 2019 bis 2022 waren insgesamt 52 Einsätze zu verbuchen, davon unter anderem fünf Gebäudebrände, jeweils elf technische Hilfeleistungen bei Verkehrsunfällen und Beseitigungen von Ölspuren sowie elf Sicherheitsdienste. Als Unfallschwerpunkte nannte Reinhard die Kurve am Ortsausgang Oberwittighausen in Richtung Kirchheim und die Ortsverbindungsstraße von Vilchband nach Bowiesen.
Trockenheit bereitet Probleme
„Die Gefahren durch Trockenheit vor allem in den Sommermonaten stellt uns zusätzlich vor große Herausforderungen“, berichtete er angesichts von vier Klein- und Flächenbränden im Freien sowie drei Mähdrescher- oder Traktorenbränden. Da es in erster Linie durch die geleisteten Beiträge der Jugendfeuerwehr gelungen sei, personelle Übertritte von der Einsatzabteilung in die Altersmannschaft aufzufangen, habe man die Aufgaben erfolgreich meistern können. Zudem konnten einige neu in die Gemeinde zugezogene junge Männer für den aktiven Dienst in der Feuerwehr akquiriert werden.
Corona bedingt konnte allerdings der Übungsbetrieb erst im Laufe des Jahres 2022 wieder in gewohnter Form aufgenommen werden. Da Abteilungskommandant Matthias Max als Kreisausbilder fungiere, sei es immerhin möglich gewesen, vor Ort in Gruppenstärke eine Grundausbildung unter den damals gültigen Coronavorgaben abzuhalten. Um die Ausbildung nach einem absolvierten Sprechfunklehrgang komplett abzuschließen, fand vor einigen Wochen im Feuerwehrgerätehaus Unterwittighausen der zweite Teil eines Truppmannlehrgangs statt. Ebenfalls erfreut zeigte sich der Kommandant über die große Resonanz der Einsatzmannschaft bei einem Abendseminar mit Markus Pickel von der Freiwilligen Feuerwehr,Abteilung Markelsheim zum Thema „Technische Hilfeleistung bei Unfällen mit E-Fahrzeugen“- „ein Aufgabenspektrum, das uns zukünftig immer mehr betreffen wird“, betonte Reinhard.
„Es ist nicht einfach, Familie, Freizeit, Beruf und Feuerwehrehrenamt in Einklang zu bringen“, hob der stellvertretende Kreisbrandmeister Heiko Wolpert hervor. Der Digitalfunk, der derzeit installiert werde, bedürfe zusätzlicher Schulungen. Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands, Sebastian Quenzer, würdigte insbesondere die Nachwuchsarbeit sowie die Ausbildungsangebote der Wittighäuser Weher zur Gewinnung oder Förderung von Nachwuchskräften. Der Kreisobmann der Altersmannschaft, Kilian Popp, warb um die Teilnahme der Wittighäuser Alterskameraden an Angeboten für deren Zielgruppe im Landkreis.
„In allen Bereichen gab es in den vergangenen Jahren Veränderungen und Herausforderungen, so auch bei den Blaulichtorganisationen wie etwa bei der Feuerwehr Wittighausen“, unterstrich Bürgermeister Marcus Wessels in seinem Grußwort. „Die Gemeinde Wittighausen ist daher gefordert, die Ausrüstung modern sowie den gestiegenen und sich ständig ändernden Anforderungen entsprechend zu gestalten“.
Dabei gehe es nicht nur um die „klassische“ Feuerwehrtechnik, sondern beispielsweise ebenso um die Erneuerung der Sirenen, wo die Gemeinde auf eine Neuauflage und Berücksichtigung der Bundesförderung hoffe. Die Flutkatastrophe im Ahrtal habe gezeigt, wie wichtig eine gute Warnung der Bevölkerung sei. „Bleiben Sie aktiv und motiviert“, appellierte der Bürgermeister verbunden mit einem Dank an die Kräfte für deren ehrenamtliches Engagement.
Wahlen und Ehrungen
Bei den Wahlen wurden Sebastian Henneberger (Kassierer), Matthias Max (Schriftführer) und Jonas Häußler (Jugendwart) in ihren Ämtern bestätigt. Neu gewählt wurden Sofia Zipf (Jugendwartin als Nachfolge von Robert Zipf), und Albert Häußler (Obmann der Altersmannschaft, bisher Ludwig Popp).
Herbert Seubert wurde für 50 Jahre Mitgliedschaft ganz besonders geehrt. Für jeweils 40-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet wurden Harald Ebert, Reinhold Englert, Walter Kordmann, Armin Neckermann, Valentin Neckermann, Lothar Schmitt Elmar Zorn und Josef Zorn. Für 25-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet wurden Thomas Haaf, Stefan Mark, Achim Michel, Steffen Müller und Simon Schüler. Für 15-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet wurden Adrian Dertinger, Sebastian Henneberger, Andreas Kordmann, Sebastian Schenk und Manuel Ulsamer.