FN-Serie „Mein schönster Platz“

„Zum Fußball gehe ich immer, wenn es geht“

Auf dem Sportplatz der SSV Mainperle haben sich in Ortsvorsteher Holger Götzelmanns Leben zahlreiche schöne Erinnerungen angesammelt

Von 
Kai Grottenthaler
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Es sind nicht nur die sportlichen Aspekte, die diesen Ort zu Holger Götzelmanns schönstem Platz machen. Auch die Aussicht sei wunderschön. Wenn er auf die bergseitigen Felder oder ins weitläufige Maintal blicke, sprieße das Heimatgefühl. © Grottenthaler

Lindelbach. Mit 37 Jahren ist Holger Götzelmann der jüngste Ortsvorsteher auf Wertheimer Gemarkung. Seit Juli ist er für seinen Heimatort Lindelbach verantwortlich.

Von klein auf ist Götzelmann hier verwurzelt. Aus Lindelbach hat es ihn nie weggezogen – weder räumlich noch emotional. „Für mich war immer klar, dass ich hier bleiben werde“, sagt er heute. Hier ist er aufgewachsen, hier ist er zur Schule gegangen, hier hat er eine Familie gegründet. Als Vorstand des Winzer-Kulturvereins, Beisitzer bei der Feuerwehr Urphar/Lindelbach sowie Getränkewart und aktiver Fußballspieler beim SSV Mainperle bringt er sich heute auf vielfältige Weise im Ortsgeschehen ein.

In Lindelbach findet er alles vor, was er für ein gutes Leben braucht. Um diese Lebensqualität für die gut 470 Einwohner zu bewahren oder sogar noch zu verbessern, wirkt Götzelmann zudem bereits seit zehn Jahren im Ortschaftsrat mit.

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Im Juli hat er nun die Nachfolge von Egon Schäfer als Ortsvorsteher übernommen. Es sind große Fußstapfen, in die der Neue tritt: „Er hat es sehr, sehr gut gemacht“, sagt Götzelmann über seinen Vorgänger, der das Amt 20 Jahre lang ausgeübt hatte. Gerade in seinen Anfangstagen könne er sich immer noch an Schäfer wenden.

„Das ist praktisch wie ein Zweitjob“, sagt der Anlagentechniker bei einem ortsansässigen Sanitärbetrieb. Doch die neue Aufgabe mache ihm Spaß und sei bereichernd. Besonders hebt er das gute Miteinander im Gremium und im gesamten Dorf hervor. Gemeinsam wolle man sich weiter für den Schulstandort einsetzen. Das Neubaugebiet oder ein Bauplatz im Ortskern seien weitere Projekte.

An seinem Ort schätzt Holger Götzelmann besonders die ruhige Lage inmitten schöner Natur inklusiver herrlicher Ausblicke. „Action“ sei zwar auch mal gut. Ruhe dagegen könne man besonders in Lindelbach genießen. Auch die gute Dorfgemeinschaft und das aktive Vereinsleben nennt er als Qualitätspunkte. Es verwundert nicht, dass das Treffen auf dem Sportplatz der SSV Mainperle stattfindet. An diesem Ort haben sich in Götzelmanns Leben im Laufe der Jahrzehnte zahlreiche schöne Erinnerungen angesammelt. Hier ist er mit Leib und Seele dabei.

Seit dem Alter von drei Jahren jagt er im grün-weißen Trikots dem Ball hinterher. „Zum Fußball gehe ich immer, wenn es geht. Da kann der Tag auch noch so schlecht gewesen sein“, erläutert er. Er schätzt die Kameradschaft und das Miteinander. Von Verletzungen ist er bisher zum Glück verschont geblieben. Angesichts seiner Heimatverbundenheit verwundert es nicht, dass er auch dem SSV immer treu geblieben ist.

Doch es sind nicht nur die sportlichen Aspekte, die diesen Ort zu Götzelmanns schönstem Platz machen. Auch die Aussicht sei wunderschön. Wenn er auf die bergseitigen Felder oder ins weitläufige Maintal blickt, sprießt das Heimatgefühl.

Gleichwohl hätte man sich aber auch Main treffen können, führt er aus. Und ja, tatsächlich reicht die Lindelbacher Gemarkung bis an den Fluss und an der Straße weit Richtung Bettingen heran. Auch hier kann Holger Götzelmann gut entspannen, gemeinsam mit Freunden oder der Familie.

Überhaupt hebt er die guten Beziehungen zu den benachbarten „Orflern“ hervor. Ob beim Fußball, in der Feuerwehr oder bei Festen: Die Beziehungen sind eng und die Kontakte rege. Insofern ist der Sportplatz, der zwar auf Lindelbacher Gemarkung, aber zwischen den beiden Orten liegt, doch, ebenso wie die Schule, auch ein gutes Symbol für die gute Zusammenarbeit zwischen den beiden Ortschaften.

Dass sich bei den Wahlen im Juni in Lindelbach acht Kandidaten zur Wahl stellten, wertet Götzelmann auch als Zeichen eines intakten Dorflebens. Für die Weiterentwicklung braucht es schließlich mehr als die vier Personen im Ortschaftsrat. Götzelmann will vorangehen, dass die Lindelbacher weiterhin an einem Strang ziehen. Damit das Leben in Lindelbach für alle weiterhin so lebenswert bleibt wie für ihn persönlich. Etwas angefasst resümiert er gegen Ende des Gesprächs: „Mein ganzes Leben ist Lindelbach.“ Und das mit höchster Wahrscheinlichkeit auch in den nächsten 37 Jahren.

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