Bronnacker.
"Bronnacker ist mein Zuhause. Es ist ein richtig schönes Dorf“, sagt Annika Thier, die neue Ortsvorsteherin des kleinsten Ortsteiles Rosenbergs stolz. In Bronnacker leben gerade einmal rund 160 Bürger. „Aber das wirklich Schöne ist, dass wir momentan sehr viel Kinder im Dorf haben“, erklärt die 26-Jährige. Deshalb hat sie sich mit der FN-Reporterin auch am Spiel- und Sportplatz, dem Mittelpunkt von Bronnacker, verabredet.
Sie selbst stammt nicht aus dem Ort, sondern ist 2008 ins Bauland gezogen: „Ich komme ursprünglich aus Schwäbisch Hall. Meine Eltern hatten dort einen landwirtschaftlichen Betrieb, den sie aber verkauft haben. Hier in Bronnacker haben sie dann einen anderen Betrieb gekauft und wir sind hergezogen“, erklärt sie. Seitdem lebt Thier im Bauland und strebt die Übernahme des elterlichen Betriebs mit Ackerbau und Schweinehaltung an.
Zur Person
Name: Annika Thier.
Alter: 26 Jahre.
Beruf: Halbtags als Mitarbeiterin in der Landesanstalt für Schweinezucht in Boxberg. Sonst Landwirtin des Familienbetriebs.
Hobby: „Ich gehe gerne auf die Jagd.“
Kommunalpolitisches Engagement: In diesem Jahr neu in den Ortschaftsrat gewählt und zur Ortsvorsteherin ernannt. nb
Die 26-Jährige engagiert sich bereits eine ganze Weile ehrenamtlich in der Gemeinde. So ist sie Mitglied im Vorstand des Dorfladens Rosenberg. Im Ortschaftsrat war sie bislang aber nicht aktiv, wohl aber ihr Vater Johannes Thier. Er war bis 2019 Mitglied des Gremiums in Bronnacker. „Wir hatten vor der Wahl im Mai tatsächlich Angst, dass wir niemanden finden, der in den Ortschaftsrat möchte. Daher stand die Frage im Raum, ob sich das Gremium vielleicht sogar auflöst“, schildert Thier.
Annika Thier war die nervige Nachbarin
Schnell sei sich die Dorfgemeinschaft einig gewesen, dass der Ortschaftsrat zu wichtig ist, um ihn aufzulösen. Deshalb stellte sich die 26-Jährige schließlich zur Wahl und überzeugte auch einige andere Bürger, sich aufzustellen: „Ich war tatsächlich die nervige Nachbarin im Ort, die viele angesprochen hat“, erklärt sie lachend. Neun Leute haben sich letztlich zur Wahl gestellt. „Und jetzt sind wir tatsächlich ein junges Team“, sagt die neue Ortsvorsteherin erfreut.
Als das Wahlergebnis feststand und die 26-Jährige zur Ortsvorsteherin gewählt wurde, hatte sie anfangs etwas Respekt vor der Aufgabe: „Ich bin momentan viel am Lesen, unter anderem die Gemeindesatzung. Und für die ganzen Fortbildungen habe ich mich auch schon angemeldet“, erklärt sie. Grundsätzlich sei ihr aber wichtig, dass der Ortschaftsrat zusammenarbeite.
Das ist ihr Ziel als Ortsvorsteherin
Das übergeordnete Ziel sei dabei, die vielen schönen Dinge, die Bronnacker so einzigartig machen, zu erhalten und zu verbessern. Dazu gehört unter anderem das starke Gemeinschaftsgefühl und der Zusammenhalt: „Die Hauptveranstaltung bei uns ist das Rapsblütenfest, dass alle zwei Jahre stattfindet und bei dem jeder mithilft. Wir im Ortschaftsrat wollen dieses ,Hand in Hand’ fördern und weiter stärken“, erklärt Thier. Als weiteres Beispiel dafür nennt sie den Förderverein Bürgerhaus: „Der ist sehr aktiv und übernimmt die Grünpflege im gesamten Ort ehrenamtlich.“
Es sei eben die Vielfalt, die Bronnacker einzigartig mache, betont Thier immer wieder: Und mit Pferdetherapie, Bastelwerkstatt und Spielplatz hat Bronnacker doch mehr zu bieten, als man zunächst denkt. „Gerade weil wir momentan so viele Kinder im Ort haben, ist meine Stellvertreterin Lisa-Marie Rüttenauer und mir wichtig, die zahlreichen Spielmöglichkeiten zu erhalten“, erklärt Thier.
Ein konkretes Projekt
Die 26-Jährige will ein konkretes Projekt bald angehen. In der Bürgerwerkstatt im Rahmen der Mogena-Bewerbung (Modellgemeinden Nachhaltige Strukturentwicklung) hat sich ein Wunsch der Bronnacker Jugend herauskristallisiert: „Der Tenor der Jugendlichen war, dass sie sich einen Basketballplatz wünschen. Das wollen wir angehen“, sagt Thier. Dieser soll am ehemaligen Feuerwehrhäuschen entstehen. Final muss das aber in der kommende Ortschaftsratssitzung geklärt werden.
Keine Nahversorgung in Bronnacker
Auf „Schwächen“ von Bronnacker angesprochen, muss Thier kurz überlegen. Dann fällt ihr doch etwas ein: „Die Nahversorgung“, sagt sie. Es gibt in Bronnacker nämlich keine Möglichkeit einzukaufen. So hätten es vor allem ältere Leute schwer. Aber: „Wir haben den Dorfladen in Rosenberg, der seit kurzem auch einen Lieferservice anbietet. Der muss halt angenommen werden“, sagt die Ortsvorsteherin.
Mehr fällt ihr aber wirklich nicht ein: „Das ist halt das Schöne an Bronnacker. Hier brennt so schnell nichts an und man kann auf einer soliden Basis aufbauen. Und das macht Spaß“, sagt sie mit einem Lächeln im Gesicht.
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