Wertheim. Der Winterzauber dieses Jahr wird anders sein als die bisherigen Märkte zur Adventszeit in der Wertheimer Altstadt. Er wird dennoch vieles bieten. Die Aufbauarbeiten der Holzhütten laufen bereits. Geöffnet haben wird der Winterzauber an allen vier Adventswochenenden jeweils Freitag bis Sonntag von 12 bis 19 Uhr.
Bei einem Pressegespräch am Montag auf dem Marktplatz stellten Innenstadtmanager Christian Schlager und Bernd Maack, Vorsitzender des veranstaltenden Stadtmarketingvereins die Planungen vor. Mit dem Winterzauber führe man das weiter, was schon im vergangenen Jahr gelebt wurde, sagte Schlager: „Wir machen das möglich, was geht.“ Komplett verzichten müssen die Gäste auf Essens- und Getränkestände für den Verzehr vor Ort. Grund sei zum einen die Gefahr, dass es dort zu Ansammlungen kommt, so Maack. Außerdem verwiesen beide darauf, dass eine Kontrolle von Impfung oder Genesung personell und wegen der Mehrkosten nicht machbar sei.
Hintergrund: Adventsaktionen
Neben dem Winterzauber wird es an einzelnen Tagen zusätzliche Adventsaktionen geben. Bei der Jahreshauptversammlung des Stadtmarketingvereins hatten die Geschäftsleute beschlossen, den Wertheimer Adventskalender mit 24 Aktionen auf die Höhepunkte zu reduzieren. Durch die Pandemieentwicklung fielen zudem einige Aktionen weg.
Aktuell sind folgende Adventsaktionen geplant: Donnerstag, 2. Dezember, 17 Uhr: Kreative Bastelideen zum Thema „Scherenschnitt“ im Museumshof des Grafschaftsmuseums anlässlich der Sonderausstellung „Scherenschnitte von Elisabeth Emmler“.
Montag, 6. Dezember, 17 Uhr: Adventsaktion des Roxy Kino mit dem magischen Film „Encanto“ und gratis Popcorn.
Freitag, 10. Dezember, 15 Uhr: Schattentheater „Der kleine Prinz“ vom Weggtaler Kripple in der Stadtbücherei, 18 Uhr Weihnachtskonzert der Musikschule Wertheim in der Stiftskirche mit weihnachtlicher Musik und Musik aus allen Epochen.
Sonntag, 12. Dezember, 17 Uhr: Wertheimer Advent im Glasmuseum mit Verlosung von zwei Glaskugeln.
Sonntag, 19. Dezember, 17 Uhr: Traditionelles Weihnachtsliedersingen in der Stiftskirche. Zudem erzählt Jörg Paczkowski historische Geschichten und Legenden. bdg
2G-Kontrolle kaum möglich
Man könne den Markt weder umzäunen noch mit Bändchen arbeiten, die zeigen, dass der 2G-Nachweis kontrolliert worden ist. Die Standbetreiber könnten auch keine 2G-Kontrolle direkt am Stand leisten. Für den Markt gelten die grundlegenden Infektionsschutzregeln: „Abstand halten, und wenn der Mindestabstand unterschritten wird, Maske tragen“, so Maack. Er ist überzeugt: „Die Ansteckungsgefahr ist unter diesen Bedingungen im Freien am minimalsten.“
Die Abstände zwischen den Besuchern seien im vergangenen Jahr immer gegeben gewesen. Außerdem geht er davon aus, dass die Leute in der aktuellen Situation generell vorsichtiger sind, und es so nicht zu voll werde. Schlager erklärte, durch die zwölf Markttage komme es zu einer Entzerrung. Ansammlungen habe es hauptsächlich an den Versorgungsständen gegeben, die dieses Jahr nicht da sein.
Immer informiert sein
„Außerdem sind die Abstände zwischen den Buden größer als sonst.“ Im Bereich Marktplatz und Engelsbrunnen werde es insgesamt 16 Stände geben, so Maack. Die anbietenden Kunsthandwerker kommen hauptsächlich aus der Region. Zum Produktsortiment des Wertheimer Winterzauber gehören verschiedenste handgefertigte Holzwaren genauso wie Naturseifen, Marmeladen, Honig, Strickwaren und Schmuck, Mode und Dekoratives sowie Liköre, Gewürzöle und weitere Leckereien für zu Hause.
Außerdem warten Spielzeug, Lederwaren und personalisierte Geschenke auf die Kunden. Auf dem Mainvorplatz wird der französische Markt mit fünf Ständen vertreten sein. Direkt aus Frankreich können die Kunden dort zum Beispiel Back- und Konditorprodukte, Wein, Wurst und kandierte Früchte erwerben. Der französische Markt war früher auf dem Neuplatz, wurde nun aber, wie bereits im Sommer 2021, auf den Platz nahe des Mains verlegt. Am Mainvorplatz wird zudem das Kinderkarussell von Danny Saunders und ein Süßwarenstand stehen. Durch die Verteilung auf die verschiedenen Plätze schafft man eine Verbindung durch die Stadt.
Ausfallen muss dieses Jahr erneut der Mittelaltermarkt. „Er zielt darauf ab, dass die Leute stehen und zuschauen, das ist mit der Coronapandemie aktuell nicht möglich“, so Maack. Auch der Benefizweihnachtsmarkt an der Stiftskirche entfällt 2021. Vom Winterzauber würden viele profitieren, betonten Maack und Schlager einhellig. „Wir Menschen sind froh, wenn wir trotz Corona etwas Positives erleben können“, so Maack.
Der Winterzauber sei auch in der Pandemie unkritisch erlebbar. „Wir gehen verantwortungsvoll mit dem um, was möglich ist.“ Schlager ergänzte, für den Handel sei es wichtig, Menschen in die Innenstadt zu locken. „Außerdem ist der leere Marktplatz ein Bild, das einen runterzieht. Der Winter wird danach noch lang sein“, so Schlager. Profitieren werden auch die Gastronomen vor allem in der Außengastronomie, waren beide überzeugt. Der Markt werde auch ohne Essensstände Leute anlocken, ohne dass er überlaufen sein wird, resümierten sie.
Damoklesschwert
Was jedoch bleibt, sei die Sorge, dass eine neue Landesverordnung dafür sorgt, dass man den Winterzauber vorzeitig beendet muss. „Wir werden aber sicherlich einer der letzten sein, die abbauen müssen“, so Schlager. Maack ergänzte, dank der niedrigen Standgebühren würden die Händler notfalls auch von einer kürzeren Winterzauberzeit profitieren: „Kunsthandwerker, die ihre selbstgefertigten Waren verkaufen zahlen nur 100 Euro für die gesamte Zeit, Standbetreiber mit Handelsware 200 Euro.“ Bei frühzeitiger Schließung komme man den Betreibern entgegen.
Somit sei das Risiko für die Anbieter gering. Beide Verantwortlichen würden sich über Schnee beim Winterzauber freuen: „Das würde die Stimmung noch verstärken.“
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/wertheim_artikel,-wertheim-wertheimer-winterzauber-wir-machen-das-moeglich-was-geht-_arid,1882520.html