Orgelmusik zur Marktzeit

Organisatoren spielen zum Finale der Reihe

23 Konzerte von Ostern bis Oktober kostenlos angeboten. Carsten Wiedemann-Hohl und Carsten Klomp ziehen zufrieden Bilanz. Abschlusskonzert am Samstag, 7. Oktober

Von 
Birger-Daniel Grein
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Auf ein tolles Abschlusskonzert der Reihe „Orgelmusik zur Marktzeit“ in der Stiftskirche freuen sich Carsten Wiedemann-Hohl (vorne) und Carsten Klomp. Voll Vorfreude sind sie auch auf die Fortsetzung der Reihe im Jahr 2024. © Birger-Daniel Grein

Die Konzertreihe „Orgelmusik zur Marktzeit“ war auch 2023 ein voller Erfolg. Am Samstag, 7. Oktober, findet um 11 Uhr das Abschlusskonzert in der Stiftskirche statt. Auch 2024 wird die Reihe fortgesetzt.

Wertheim. Die Reihe „Orgelmusik zur Marktzeit“ ist etwas Besonderes, denn sie ist die einzige wöchentliche Konzertreihe bei freiem Eintritt in der weiten Region. Dies erklärten Carsten Klomp und Bezirkskantor Carsten Wiedemann-Hohl im Pressegespräch am Montag neben der Orgel in der Stiftskirche. Die beiden werden auch das Abschlusskonzert spielen. Anfangs habe es die Konzerte nur sechs Mal jährlich gegeben, seit zwei Jahren biete man sie wöchentlich von Ostern bis Oktober an, blickte Klomp zurück.

Im laufenden Jahr waren es 23 Konzerte, alle bei freiem Eintritt. „2024 werden es sogar 27 Angebote sein, da Ostern früher ist und es keine Fürstenhochzeit in der Kirche geben wird“, ergänzte er. Wiedemann-Hohl freute sich, dass dieses Jahr jede Woche 80 bis 100 Zuschauer kamen. Bisher waren es dieses Jahr rund 2500 insgesamt. Es seien teilweise Wertheimer „Konzerturgesteine“ gewesen. Aber auch Schiffstouristen und andere Gäste von außerhalb hätten die Orgelkonzerte gerne besucht.

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Zu den Besuchern gehörten auch immer wieder Kinder und junge Erwachsene. Es kämen ganze Familie, freuten sich die beiden Organisatoren. Im Anschluss an die Konzerte biete man Kirchen- oder Orgelführungen an, damit sich Interessierte weiter mit der Materie beschäftigen können. Klomp berichtete: „Die Konzerte sind für viele ein Ziel.“

Anschließend würden die Musikfreunde in der Stadt etwas einkaufen oder essen gehen. So profitiere die Innenstadt. „Die Tatsache, dass die Konzerte wöchentlich sind, ist gut für die Publikumsbindung bei dem niederschwelligen Angebot“, stellte er fest. Die Leute schätzten die Verlässlichkeit des Angebots. „23 gut besuchte Konzerte, das ist eine Leistung für Wertheim“, resümierte Klomp.

Großzügige Spenden

Dankbar sind die beiden Organisten für die Unterstützung der Sponsoren. Neben zahlreichen Firmen gehören die Stadt Wertheim und das Fürstenhaus dazu. Mit dem Ergebnis der Kollekten nach den Gottesdiensten zeigten sich beide sehr zufrieden. Die Zuhörer spendeten regelmäßig unabhängig davon, welcher Organist gespielt habe. „Sie würdigen unsere Konzertreihe“, waren sie sich einig. Die Spenden dienten hauptsächlich der Finanzierung der Reihe. Spenden, die über diesen Bedarf hinausgehen, werden für die anstehende Sanierung der Rensch-Orgel zurückgelegt.

Erfreut stellten Klomp und Wiedemann-Hohl zudem fest, die Konzerte seien etwas Familiäres für das gesamte Team. Viele der Zuhörer kamen zu mehreren Konzerten. Zur Gewinnung der Musiker berichteten sie, man spreche dafür zum Beispiel ehemalige Studienkollegen an, frage im Kollegenkreis und Wiedemann-Hohl nutzte Kontakte in seiner alte Heimat Deggendorf. Der Großteil der Konzertmitwirkenden seien Berufskirchenmusiker. Außerdem gibt es immer wieder Konzerte mit Studenten von Klomp. Er ist Professor an der Hochschule für Kirchenmusik Heidelberg. „Ich mache mit meiner Klasse dort Unterricht an der Orgel der Stiftskirche“, berichtete er. Jedes Jahr der Konzertreihe hat ein bestimmtes Leitthema. In diesem Jahr waren es die Choräle. Das Thema für 2024 steht noch nicht fest. „Die meisten Konzerte sind aber schon mit Personen besetzt.“

Zu hören sein werden beispielsweise Landeskirchenmusikdirektor Kord Michaelis, Christoph Bogon, und Anna Pikulska. Auch feste Größen der Konzertreihe werden wieder vertreten sein, darunter Klomp und Wiedemann-Hohl selbst, Jenny Amarell und Bernhard Ruß von der Würzburger Augustinerkirche sowie Christoph Emanuel-Seitz.

Die Orgel in der Stiftskirche biete 54 Register mit drei Manualen, einem Schwellwerk zur Lautstärkenregulierung und Setzanlagen zur vorherigen Festlegung von Klangfarben, beschrieben die Organisten. Das Instrument stammt aus dem Jahr 1982. Sie sei besonders gut geeignet für Stücke aus dem Barock, der frühen Moderne und was dazwischenstehe.

Gut möglich seien auch zeitgenössische Kirchenmusikstücke aus den 1930er bis 1980er Jahren. „Auch Jazzklänge kommen vor“, sagten beide zu den Konzerten. Die Organisten sind schon voller Vorfreude auf das Abschlusskonzert des Jahres am kommenden Samstag, 7. Oktober, um 11 Uhr in der Stiftskirche. Es werde gute Stimmung und hinterher Sekt für die Besucher geben, sagte Klomp. Das Programm werde sich wieder in der gewohnten Länge zwischen 30 und 40 Minuten bewegen. Man wolle sich mit dem Abschluss etwas selbst feiern und eine Reihe schön zu Ende bringen. „Wir freuen uns schon aufs nächste Jahr“, so Wiedemann-Hohl.

Gemeinsam werden die beiden Organisten am Samstag unter anderem den Bolero von Maurice Ravel spielen. Zu hören geben wird es zudem die Krönungsmusik des neuen britischen Königs Charles als Bearbeitung für zwei Organisten, Musik des schwedischen Komponisten Gustav Adolf Mankell, eine Fuge von Mozart sowie „Spanische Tänze“ von Moritz Moszkowski. „So etwas zu spielen macht Spaß“, freute sich Wiedemann-Hohl.

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