Fastnacht - Faschingsvereine der Region haben unterschiedliche Lösungen erarbeitet / Schutz der Aktiven und Gäste während der Pandemie im Vordergrund

Wertheimer Faschingsvereine: Große Unsicherheit bei Kampagnen

Bei den Faschingsvereinen in Wertheim gibt es große Unsicherheiten, was die Kampagne betrifft. Einige Vereine streichen die Veranstaltungen komplett, andere versuchen sie in den Sommer zu verlegen oder Alternativen für die närrische Zeit zu erarbeiten.

Von 
Birger-Daniel Grein
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Der Rathaussturm, wie hier in Mondfeld, konnte zur Eröffnung der Kampagne vielerorts noch stattfinden. Für weitere mögliche Veranstaltungen suchen die Vereine gerade nach Alternativen. © grein

Wertheim. Unbeschwert Fasching feiern, ganz ohne Einschränkungen, das wird auch 2022 nicht möglich sein. Die Faschingsvereine in Wertheim und Külsheim haben sich auf verschiedene Weise auf die Herausforderungen der Coronapandemie eingestellt. Bei allen bleibt die Unsicherheit, ob und wie das aktuell Geplante möglich sein wird.

In Mondfeld

Jessica Braun, Vorstand Öffentlichkeitsarbeit der Faschingsgesellschaft Mondfeld (FGM): „Derzeit sind die Planungen am Laufen.“ Anstatt der „Bunten Abende“ soll es einen „Kappenabend“ im Februar an oder in der Maintalhalle geben. Stattfinden sollen möglichst auch der große Faschingsumzug am Faschingssonntag, ebenso der Kindernachmittag am Faschingsmontag. Braun schränkt jedoch ein: „Die aktuelle Situation macht allerdings gerade wenig Hoffnung auf eine Durchführung.“ Deshalb habe man Pläne in der Schublade, um gegebenenfalls spontan trotzdem etwas auf die Beine stellen zu können. „Wir werden aber nichts riskieren. Wir stimmen uns eng mit unseren Gruppenleitern ab und entscheiden das weitere Vorgehen Mitte Januar.“

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In Urphar

Marc Wiegand ist Vorsitzender des SSV Mainperle 1920 Urphar/Lindelbach, Abteilungsleiter Fasching und Sitzungspräsident. Er sagte: „Die Planungen beim SSV ruhen im Moment. Wir werden uns allerdings in Kürze noch einmal treffen und gemeinsam über die weitere Vorgehensweise entscheiden.“ In welcher Form etwas stattfinden könne, hänge auch von den Beschlüssen der Landesregierung ab. „Der SSV hat aus Verantwortung gegenüber den Aktiven Mitte November 2021 bereits den kompletten Sportbetrieb im Innenbereich eingestellt. Das bedeutet, dass im Moment auch keine Tanzgruppe einen aktiven Trainingsbetrieb hat. Sollte der Fasching tatsächlich ausfallen, haben wir Ausweichtermine im Sommer geblockt, um hier ein vereinsinternes Sommerfest mit diversen Darbietungen der Faschingsabteilung stattfinden zu lassen.“

Bereits im Dezember 2021 habe den Verein ein Schreiben vom Fastnacht-Verband Franken erreicht. „Darin wird geäußert, dass eine Durchführung karnevalistischer Veranstaltungen durch die Erlässe und Beschränkungen der Regierung sehr unwahrscheinlich erscheint.“ Wiegand interpretiert das so, dass grundsätzlich etwas stattfinden könne, aber in welcher Form dies möglich ist, hänge eben von den Beschlüssen der Ministerrunde und der Landesregierung ab.

Auch die Mitglieder des Reicholzheimer Narrenclubs (RNC)sind traurig, weil man dieses Jahr wieder keinen „normalen“ Fasching feiern könne. „Wir lassen uns aber nicht unterkriegen“, so der Vorsitzende Andreas Amend. Das Prinzenpaar Tina die weggereiste Wassernixe und Prinz Lukas der heimatverbundene Traubenflüsterer haben die Idee einer virtuellen Weinprobe ins Spiel gebracht. Dabei wird das Prinzenpaar live im Internet ausgewählte Weine vorstellen und verkosten. Die Zuschauer säßen währenddessen gemütlich zu Hause, folgen mittels PC der Verkostung, haben die gleichen Weine vor sich und versuchen die beschriebenen Geschmacksnuancen der einzelnen Sorten nachzuvollziehen. „Zwischen den jeweiligen Weinen soll gemeinsam durch kleine Snacks und Happen neutralisiert werden. Kleinere Programmpunkte und Überraschungsgäste sind dabei nicht ausgeschlossen.“ Man wolle die Veranstaltung so interaktiv wie möglich gestalten. Moderiert werde die virtuelle Weinprobe von Sitzungspräsident Carsten Schmidt. Sie soll am 29. Januar ab 19.30 Uhr nach vorheriger Anmeldung stattfinden. „Im weiteren Verlauf der Kampagne planen wir je nach Möglichkeiten und Corona-Auflagen kleine Aktionen am Rosenmontag und für die Kinder etwas an Faschingsdienstag. Als Ersatz für den Ausfall der klassischen Sitzungen soll am Wochenende 21. und 22. Mai eine Veranstaltung stattfinden“

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In Sachsenhausen

Die Sachsenhäuser Höböck haben den für Februar geplanten bunten Abend wegen der Pandemiesituation abgesagt.

Ihr zweiter Präsident André Seitz erklärte jedoch, dass es eventuell im Sommer eine Veranstaltung geben soll. „Wir werden aber erst in etwa zwei Monaten entscheiden, ob wir diese durchführen.“

In Bettingen

Auch in Bettingen wird es zur Faschingszeit keine Veranstaltungen geben. „Unser Ziel ist aber auf jeden Fall im Laufe des Jahres etwas für unsere Aktiven zu ermöglichen“, sagte Heike Weidmann, Vorsitzende der Närrischen Sandhasen Bettingen (NSB). Der Termin stehe noch nicht fest.

In Wertheim

Noch offen ist eine endgültige Entscheidung bei der Wolfsschlucht Concordia Wertheim (WCW).

Oberwolf Michael Oetzel: „Der Vorstand der WCW wird in der kommenden Woche die gestern in der Ministerpräsidentenkonferenz gefassten Beschlüsse diskutieren.“

Danach entscheidende die Vereinsspitze, ob und in welcher Form man mit Blick auf das aktuelle Pandemiegeschehen und den daraus resultierenden Auflagen Möglichkeiten habe, den Fasching lebendig zu halten. „Dies liegt uns allen sehr am Herzen, genauso wie die Gesundheit aller Mitglieder und Gäste“, so Oetzel.

In Külsheim

„Durch die aktuelle Situation sind wir erneut gezwungen, alle öffentlichen Veranstaltungen abzusagen. Wir haben lange überlegt, wie man eine Kampagne unter den geltenden Maßnahmen und Regularien durchführen könnte, allerdings ist der organisatorische Mehraufwand in dieser Phase nicht gerechtfertigt und auch nicht umsetzbar“, heißt es in einer offiziellen Stellungnahme der Fastnachtsgesellschaft Külsheimer Brunnenputzer.

Man habe als Verein die Pflicht, die Gesundheit seiner Mitglieder und seiner Gäste zu schützen.

Keinen ausschließen

„Dies können wir unter den aktuellen Umständen nicht gewährleisten. Jeder Fastnachter weiß, dass eine Veranstaltung unter 2G+, Abstandsregelungen und Maskenpflicht keine Freude macht und erst recht keine Freude versprüht. Dies sollte aber in der fünften Jahreszeit nicht zu kurz kommen“, heißt es in dem Schreiben weiter.

Und weil Spaß und Freude, Singen und Lachen, Tanzen und Schunkeln, Küssen und Umarmen und vor allem das Zusammensein mit allen, nicht nur mit Geimpften, Genesenen, Geboosterten oder Getesteten nicht zu kurz kommen sollen, wurde auch in Külsheim vom Vorstand der FG Külsheimer Brunnenputzer die Fastnachtsveranstaltungen für die nächsten Wochen aus dem Terminkalender gestrichen.

Freier Autor

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