Wertheim. Das sogenannte „Burgbähnle“ wird in absehbarer Zeit nicht in Wertheim im Regelbetrieb zum Einsatz kommen. Seit 2020 ist das Gefährt nicht mehr für die Allgemeinheit nutzbar. Lediglich Schifffahrtstouristen oder Gäste eines Veranstalters, der es in Eigenregie anmietet, werden damit zum Wahrzeichen der Main-Tauber-Stadt gebracht.
Angespannte Haushaltslage bei Stadt Wertheim
Der Betreiber hatte der Stadt angeboten, einen Regelbetrieb zu ermöglichen, wenn er dafür einen Zuschuss von fast 70 000 Euro erhält. Angesichts der angespannten Haushaltslage vor dem Hintergrund der kommenden Belastungen durch das Bürgerspital schlug die Stadtverwaltung dem Ausschuss für Verwaltung und Finanzen vor, von dem Vorhaben abzusehen. Der Ausschuss folgte dem Vorschlag einstimmig. Wenn sich die Ausgangssituation ändere, könne man das Thema wieder behandeln, versicherte Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez.
Mit 12.000 Passagieren kalkuliert
Der Betreiber kalkulierte bei seinem Angebot mit Kosten von rund 150 000 Euro für sieben Monate Betrieb von Montag bis Samstag – bei einem Preis von acht Euro für Hin- und Rückfahrt oder fünf Euro einfach. Angenommen wurde der Transport von insgesamt 12 000 Passagieren.
OB Herrera Torrez verwies darauf, dass eine Gruppe zu einem ähnlichen oder gar günstigeren Preis mit dem Taxi zur Burg gelangen könne. Jonathan Klüpfel (Bürgerliste) schlug vor, bessere Taxi-Ruf-Möglichkeiten an geeigneten Stellen zu schaffen. In die gleiche Kerbe schlug Katharina Saur (Grüne): Man könne eine zentrale Rufnummer einrichten, über die Taxi- oder Busunternehmen erreichbar sind.
Mit Taxi auf die Burg Wertheim
OB Herrera Torrez wies darauf hin, dass bei Taxis die Verfügbarkeit nicht garantiert sei. Auf Nachfrage von Jochen Müssig (CDU) erklärte Herrera Torrez, dass Gelder aus Sponsoring kaum zu einer merklichen Verringerung des Defizits beitragen würden. Möglicherweise könnte der Betreiber weitere Aufträge von Busunternehmen erhalten, um das Projekt rentabler zu gestalten, gab Müssig zu Bedenken.
Manfred Busch schlug vor, die Mobilitätszentrale am Bahnhof einzubinden. Brigitte Kohout (SPD) erinnerte daran, dass das Bähnchen für Reiseveranstalter über die Tourismuszentrale gemietet werden kann.
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