Abschlusssitzung

Wertheimer „8er-Rat“ hat einiges auf den Weg gebracht

Achtklässler stellten verwirklichte Projekte vor. Oberbürgermeister lobte Engagement

Von 
Birger-Daniel Grein
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Wertheim. Bei der Abschlussveranstaltung des diesjährigen Wertheimer „8er-Rats“ am Mittwoch in der Main-Tauber-Halle gab es viel Lob für die Ideen der jungen Leute.

Die Achtklässler hatten eigene Projektideen entwickelt. Viele, aber jedoch nicht alle konnten umgesetzt werden. Einige Gruppentreffen kamen nicht zustande, andere Teams brachen ihr Projekt ab und einige Ideen waren finanziell oder organisatorisch nicht umsetzbar.

Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez zeigte sich stolz, dass so viele Schülerinnen und Schüler zur Abschlussveranstaltung gekommen waren. Alica Pfenning von der Kommunalen Jugendarbeit, die den „8er-Rat“ betreut, erinnerte an die zweite Konferenz im November 2023. Seither sei die Umsetzung der Ideen durch die Gruppen erfolgt. Es folgte durch diese eine Selbsteinschätzung zur Arbeit im Projekt und dem Erreichen der Ziele. Auch Verbesserungsvorschläge für das Format „8er-Rat“ wurden gesammelt.

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Jayden Weitz (14) vom Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Wertheim (DBG) gehörte zur Gruppe, die das schulübergreifende Fußballturnier organisierte. Er berichtete im Gespräch mit den FN, die Zeit im „8er-Rat“ sei sehr gut gewesen. Seine Gruppe habe sich ein bis zwei Mal im Monat getroffen. Spaß machte das Ganze auch Lidia Riedel (14) von der Comenius Realschule Wertheim (CRSW). Sie gehörte zur Gruppe „Erhalt des Krankenhauses.“ Wie sie sagte, habe man wegen Zeitproblemen nicht viel machen können. Ihre Gruppenkollegin Antonia Stiel (13, CRSW) fand des doof, dass das Krankenhaus nun geschlossen ist. Jetzt müsse man nach Tauberbischofsheim oder Bad Mergentheim gebracht werden. Dies könne etwa bei einem Herzinfarkt durch die längere Fahrzeit lebensgefährlich sein.

Anton Wetzel und Peter Tolvaj-Hermandez (beide 14, CRSW) setzten sich für den Erhalt des Kinos in Wertheim ein. „Der ,8er-Rat’ war ganz cool, sehr spaßig und wir trafen verschiedene Leute, auch alte Freunde aus anderen Schulen“, waren sie sich einig. Es sei sehr gut, dass das Kino wieder öffne. Es liege zentral, und so müsse man jetzt nicht mehr so weit fahren. Kontakt zum neuen Betreiber und Förderverein hätten sie bisher nicht gehabt. Sie könnten sich aber vorstellen, sich für das Kino ehrenamtlich zu engagieren.

Uwe Schlör-Kempf von der stadtverwaltung erklärte, man arbeite indirekt auch dafür, junge Menschen für eine Kandidatur für den Gemeinderat zu begeistern. Man blicke nicht nur auf die kommenden zwei Jahre, sondern auch auf längere Zeiten. Er zeigte sich dankbar, dass die Schulen die Jugendbeteiligung aufgreifen und mit der Stadt gemeinsam daran arbeiten.

Die Gruppen, deren Projekte umgesetzt werden konnten, stellten diese und das Erreichte kurz vor. Einen großen Erfolg gab es zum Beispiel bei der Überdachung des Busbereichs bei der CRSW. Die Gruppenvertreter trafen sich unter anderem mit dem Bauamt und absolvierten einen Graffiti-Kurs für die Gestaltung der Überdachung. Ihr Ziel ist, es diese zu sanieren, was nun auch geschehen wird. Wie die Aktiven berichteten, habe man bei allem auch gelernt, wie schwierig es manchmal sei, gemeinsame Termine zu finden.

Herrera Torrez erklärte, sein Gedanke zur Überdachung sei ursprünglich gewesen, sie abzureißen und neu zu bauen. Toll sei, dass die Jugendliche nachhaltig denken und stattdessen eine Sanierung wollen, bei der sie mitgestalten.

Sehr erfolgreich war auch die Gruppe, die sich für eine technische Verbesserung und Modernisierung der CRSW einsetzte. Dank ihrem Engagement wurde entschieden, dass die neuen fünften Klassen ab dem übernächsten Schuljahr jeweils Notebooks erhalten. Die Details dazu sollen im nächsten Schuljahr erarbeitet werden. Wie die Gruppe berichtete, seien iPads zu teuer gewesen.

Auf gutem Weg war auch die Gruppe, die das schulübergreifende Fußballturnier organisierte. Diese hatte bei neun Treffen und einer Besprechung mit dem Vorstand von Türkgücü Wertheim das Turnier geplant. Da aber eine Mannschaft kurzfristig absagte, waren es zu wenig Teams und das Ganze musste abgesagt werden.

Realisiert wird der Basketballplatz am Skaterpark. Die Projektgruppe hat sich mehrfach getroffen – auch mit Vertretern des Referats Tiefbau. Man begutachtete alle Basketballplätze in Wertheim und stellte fest, viele würden für Fußball genutzt. Am Skaterpark sollen nun ein Basketballplatz, ein Outdoorsportbereich und eine Tischtennisplatte entstehen.

Die Gruppe „Zebrastreifen/Mülleimer“ konnte einen Teilerfolg verbuchen. Ein Zebrastreifen über die L 2310 in Bestenheid wird es zwar nicht geben. Jedoch soll eine zusätzlich Ampel entstehen. Überzeugen konnte man die Verantwortlichen bei der Stadt, weitere Mülleimer aufzustellen. Dies erfolgte an Sitzbänken in der Willy-Brand-Straße auf dem Reinhardshof.

Gut voran geht es auch mit dem Raum für queere Jugendliche im Jugendhaus Soundcafé. Dort sollen diese sich ohne Diskriminierung treffen können. Der Raum ist ausgeräumt und wurde von der Projektgruppe neu gestrichen. Aktuell sucht man Möbel und Dekoration.

Der OB lobte alle realisierten Projekte und das Engagement von Jugendlichen und ihren Unterstützern aus Jugendarbeit, Verwaltung und Gemeinderat. Besonders betonte er OB, es sei wichtig, realistische Ziele zu setzen und sich für deren Realisierung einzusetzen, auch wenn dies keine Garantie für Erfolg sei.

Freier Autor

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