Grünenwört. Nach 15 Jahren als Ortsvorsteher und Ortschaftsrat wurde Ludwig Oberdorf am Dienstag aus dem Grünenwörter Ortschaftsrat verabschiedet. Ebenso nicht mehr kandidiert hatte Carmen Schmitt. Wiedergewählt wurden Thorsten Klein (235 Stimmen) und Angela Schwab (228). Neu ins Gremium zogen Emma Flicker (210 Stimmen) und Mario Ballweg (130 Stimmen ein). Die Räte wurden in der konstituierenden Sitzung des Ortschaftsrats am Dienstagabend im Mehrzweckgebäude durch Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez verpflichtet. Jeweils einstimmig erfolgte die Wahl von Thorsten Klein zum Ortsvorsteher (bisher Stellvertreter) und Angela Schwab zu seiner Stellvertreterin. Der Gemeinderat muss die Wahl noch bestätigen.
Oberdorf dankte allen Wählern sowie dem Wahlvorstand. Dieser habe zwei volle Tage besonderes Engagement geleistet. Er dankte auch jenen, die nicht gewählt wurden, und gratulierte den neuen Räten zum Wahlerfolg.
In der Sitzung des Grünenwörter Ortschaftsrats notiert
Wie schon zuvor angeregt, startete der Ortschaftsrat Grünenwört eine Petition in Form einer Unterschriftenliste zur Verbesserung der Verkehrssicherheit auf der Landesstraße 2310 im Bereich der Ausfahrt Karl-Kirchner-Straße. Diese richtet sich an das Landratsamt Main-Tauber-Kreis. Man fordert, die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 70 Stundenkilometer auf diesen Bereich auszuweiten. Gefährlich sei diese Stelle nicht nur für den Abbiegeverkehr, sondern auch für F´ßgänger und Radfahrer beim Überqueren der L 2310 in den Sandweg unterhalb der Firma Stema, heißt es in der Petition. Im Rahmen der Radverkehrsuntersuchung 2020 sei festgestellt worden, dass dort eine Querungshilfe angebracht wäre. Dieses Ansinnen sei bei allen Verkehrsschauen bisher übergangen worden, wird moniert. Die Sanierung der L 2310 wäre eine gute Möglichkeit, um hier mehr Sicherheit zu schaffen. Weiter heißt es, die Querungsstelle werde auch oft von Radfahrern aus Grünenwört und Mondfeld genutzt, die zur Arbeit ins Industriegebiet radeln. Bürger hätten gesagt, so Thorsten Klein, überquere am die L 2310 habe man das Totenhemd schon an.
Geäußert wurde eine Bitte zur Sanierung der L 2310. Gefragt wurde, ob man den Abschnitt Karl-Kirchner- bis Waschstraße schneller fertig stellen könne, damit die Fahrt von Grünenwört nach Bestenheid ohne lange Umwege möglich ist. Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez sagte, man gebe den Hinweis weiter, habe aber selbst keine Planungshoheit. DIe Sperrung sei jedoch ein überschaubarer Zeitraum.
Bei den Haushaltsmittelanforderungen stehen zwei besondere Sitzgelegenheiten auf der Liste: . Eine Sonnenliege soll im oberen Teil des Viehtriebs (Sautrieb) aufgestellt werden. Eine „Mitfahrerbank“ möchten die Mitfahrer bei der Kurve bei der Firma Ittig in der Karl-Kirchner-Straße aufstellen. Sie soll von weitem gesehen werden, damit die Mitfahrchancen steigen.
Die Sprechzeiten der Stadtverwaltung in Grünenwört ändern sich. Lara Walter wird künftig montags von 15.30 bis 16.30 Uhr im Rathaus vor Ort sein. Die Ortsvorstehersprechstunde bleibt vorerst bei Mittwoch von 18 bis 19 Uhr. bdg
Dank sprach Oberdorf auch Carmen Schmitt aus, die eine Legislaturperiode im Gremium war. Aus familiären Gründen habe sie nicht mehr kandidiert. Er gratulierte ihr zur Geburt ihres Kindes. Weiter würdigte der Redner Liselotte Kein, welche die Wahlhelfer unentgeltlich die Wahlhelfer mit Verpflegung versorgt hatte.
Markus Herrera Torrez betonte, ihn sei es wichtig, durch seine Teilnahme an der Sitzung ein Zeichen der Wertschätzung von Oberbürgermeister und Stadtverwaltung für den aus dem Amt scheidenden Ortsvorsteher zu setzen. Außerdem er dankte er Schmitt für ihren ehrenamtlichen Einsatz als Ortschaftsrätin. Die vergangenen fünf Jahre seien eine anspruchsvolle Zeit gewesen. Die Ortschaftsräte seien die „niedrigste Stufe“, das kleinste Rad, in der kommunalen Beteiligung. Sie hätten aber für ihre Ortschaft und dafür, wie dieses dastehe, eine sehr große Bedeutung.
Bei der Verabschiedung von Oberdorf stellte der OB fest, zum Abschied gehöre auch Emotionalität. Oberdorf sei 15 Jahre Mitglied im Ortschaftsrat und zugleich Grünenwörts Ortsvorsteher gewesen. Mit ihm „verlässt ein echter Sympathieträger die Kommunalpolitik in Wertheim und Grünenwört.“
In der Amtszeit von Oberdorf habe es viele Projekte und auch Herausforderungen gegeben. Der Rathaus-Chef verwies unter anderem auf die Kita-Entwicklung mit Umgestaltung des Außengeländes und der Einrichtung der Krippengruppe. „In wenigen Wochen beginne die Sanierung der L 2310 zwischen Mondfeld und Grünenwört. Dies sei schon 2019 bei seinen Wahlkampfbesuchen ein Kernthema der Bürger gewesen. Dass die Maßnahme umgesetzt werde, sei dem Einsatz der beiden Ortsteile zu verdanken.
Oberdorf sei auch Sprecher aller 15 Ortsvorsteher der Großen Kreisstadt gewesen, erinnerte Herrera Torrez. Dies sei eine außerordentlich wichtige Aufgabe. Es gebe vier bis fünf Ortsvorsteherbesprechungen mit der Stadtverwaltung pro Jahr. Auch dazwischen sei der Kontakt nötig, vor allem wenn es mal knirsche. Da sei es wichtig, einen Ortsvorstehersprecher zu haben, der auf einem zukommt, Themen aus den Ortschaften bündelt und Stimmungen weitergibt. „Oberdorf machte dies mit Ruhe und Gelassenheit.“
Der OB zeigte sich sehr dankbar, dass der Verabschiedete immer anwesend und präsent war. Dieser habe nicht nur seine Ortschaft vertreten, sondern ebenso die Würde des Amts – und das auch in für ihn persönlich schwierigen Zeiten. Ludwig Oberdorf „hat die Verantwortung für Grünenwört in all den 15 Jahren herausragend gemeistert, verwies Herrera Torrez auf die vielen Aufgaben der Ortsvorsteher. „Er kümmerte sich um alles, was die Bürger an ihn herantrugen.“
Ludwig Oberdorf betonte: „Ich habe es gerne gemacht. Es machte mir Spaß.“ Direkt nach der beruflichen Pensionierung sei er in das Amt eingestiegen. Dank sprach er den anderen Räten sowie vor allem Thorsten Klein als seinem Stellvertreter aus. Zum neuen Gremium sagte er, man habe eine gute Mannschaft. „Ich kann beruhigt gehen.“ Er dankte allen Unterstützern. „Sollte ich jemand auf die Füße getreten haben, bitte ich um Verzeihung.“
Thorsten Klein würdigte die bisherigen Ortschaftsräte. Als Team habe man viel erreicht. Zu Oberdorf sagte er, dieser habe das Gremium 15 Jahre lang geprägt. Klein erinnerte an wohl über 100 Ortschaftsratssitzung plus Bürgersprechstunden und Termine bei der Stadt in dieser Zeit. Der nun scheidende Ortsvorsteher habe sein Amt mit Leidenschaft ausgeführt und sei stets ansprechbar gewesen. „Du hast immer die optimale Lösung für das Dorf gesucht.“ Klein dankte ihm für 15 Jahre seiner Zeit, Hingabe und das offene Ohr. Zum Abschied wünschte er Oberdorf: „Genieße Deine freie Zeit und das nicht Verantwortlich-Sein! Weiter würdigte er Carmen Schmitt für ihr nicht selbstverständliches Engagement.
OB Herrera Torrez rief abschließend alle Einwohner dazu auf, den neuen Ortschaftsrats und Ortsvorsteher zu unterstützen und den Gewählten Rückhalt, Verständnis und Geschlossenheit geben. bdg
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