Wertheim. Zum neuen Jahr steigen die Gebühren für die Nutzung der Wertheimer Friedhofsgräber um 20 Prozent. Der Gemeinderat billigte die kräftige Steigerung, obwohl es dafür deutliche Kritik aus den Ortschaften gegeben hatte. Wie der Sitzungsvorlage zu entnehmen ist, herrschte bei den Ortschaftsräten größtenteils Unverständnis. Die Anhebung werde „als ungerechtfertigt und überdimensioniert empfunden“, hieß es beispielsweise aus Dörlesberg. Aus Waldenhausen kam die Rückmeldung, die Erhöhung sei „maßlos übertrieben“. Der Ortschaftsrat Mondfeld schrieb: „Aufgrund der Gesamtsituation Krankenhaus wird der Erhöhung zähneknirschend zugestimmt.“
Fachbereichsleiter Volker Mohr widersprach: „Diese Erhöhung hat nichts mit dem Bürgerspital zu tun.“ Die Einnahmen aus den Gebühren müssten allesamt in die 19 Wertheimer Friedhöfe investiert werden. Die Steigerung sei notwendig, weil die Kosten enorm gestiegen seien.
Abteilungsleiterin Nadine Schilling erläuterte, die Kosten seien „wesentlich höher“ als bei der letzten Kalkulation der Gebühren 2022 angenommen. 2023 lagen die Aufwendungen laut Nadine Schilling bei 861 000 Euro, eingenommen wurden 423 000 Euro. Deswegen sei die Erhöhung um 20 Prozent erforderlich, die Mehreinnahmen von 60 000 Euro nach sich zöge. Laut Vorlage wird nach der Anpassung der Gebühren ein Kostendeckungsgrad von rund 57 Prozent erwartet. Nadine Schilling verwies darauf, dass auch die Nachbarkommunen ihre Gebühren in der letzten Zeit „deutlich erhöht“ hätten.
Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez sprach von einer „schmerzhaften Erhöhung“. Die Entscheidung bereite mit Sicherheit niemandem Freude. Wegen der stark steigenden Kosten gebe es aber keine andere Möglichkeit. Der Beschluss fiel ohne vorherige Debatte bei vier Enthaltungen: Brigitte Kohout (SPD), Thomas Wettengel, Stefan Kempf und Jonathan Klüpfel (Bürgerliste).
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