Gemeinderat

Warme und würdigende Worte zum Abschied

Bernd Hartmannsgruber geht nach 30 Jahren. OB spricht von Vertrauen und Fairness. Auseinandersetzung mit Patrick Schönig „eine besondere Herausforderung“

Von 
Gerd Weimer
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Die geehrten Mandatsträger aus den Ortschaftsräten. © Gerd Weimer

Wertheim. Markus Herrera Torrez würdigte am Montag verdiente Mandatsträger. Mit dem mehrfachen Stimmenkönig Bernd Hartmannsgruber verlässt nach 30 Jahren ein Urgestein das Gremium. Der Urpharer habe viel Wert auf Fairness gelegt. Als stellvertretender OB habe Hartmannsgruber viele Termine übernommen und sei für ihn zu einer „echten Vertrauensperson“ geworden, so das Stadtoberhaupt.

Hartmannsgruber wiederum erinnerte beispielhaft an die zwei großen Projekte seiner Amtszeit: die Konversion der US-Kaserne auf dem Reinhardshof und die Ansiedlung des Wertheim Village. In drei Jahrzehnten sei er an vielen Entscheidungen beteiligt gewesen, die „unsere Stadt vorangebracht haben“.

Das Amt des stellvertretenden Oberbürgermeisters sei für ihn eine „unglaubliche Bereicherung“ gewesen. Hartmannsgruber dankte den Wählern für das stimmgewaltige Vertrauen. „Ich hoffe, ich konnte den Erwartungen entsprechen“, ergänzte er. Hartmannsgruber vergaß nicht, das „kollegiale offene, ehrliche und faire Miteinander“ zu erwähnen. Es sei nie „zu dauerhaften Verletzungen“ gekommen. Die Anwesenden erhoben sich und applaudierten ausgiebig, um Bernd Hartmannsgrubers Leistung zu würdigen.

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Richard Diehm habe mit seiner kritischen Kontrolle in seiner 20-jährigen Amtszeit das Gremium und die Verwaltung „beansprucht“. Dies sei Ausdruck des kommunalpolitischen Verständnisses des Nassigers. Er habe sich zuweilen tief in Details eingearbeitet, sei hartnäckig geblieben. Diehm sagte, es sei die Pflicht des Gemeinderats, die Verwaltung zu kontrollieren. In die Zukunft gerichtet, sagte er, müsse die Jugendsozialarbeit im Auge behalten werden. Die Folgen der Pandemie seien immer noch zu spüren.

Drei Jahre kürzer als Diehm war Patrick Schönig im Gemeinderat. OB Herrera Torrez würdigte ihn als „Redner mit großem Schliff“. Seine Beiträge seien von „politischem Tiefgang“ gekennzeichnet gewesen. Der „Kämpfer der Sozialdemokratie“ habe zuletzt einen „Hang zur Ironie“ entwickelt, kontroverse Sachverhalte in Humor gepackt. Die Auseinandersetzung mit dem neuen Oberbürgermeister sei für Schönig eine „besondere Herausforderung gewesen“.

Schönig zitierte Willy Brandt: „Nichts kommt von selbst. Und nur wenig ist von Dauer.“ Man müsse sich an neue Zeiten anpassen. „Nicht stehenbleiben, sich nicht auf dem Vergangenen ausruhen. Das war meine Maxime.“ Zusammenarbeit im Gemeinderat sehr wichtig. Die Fraktionsvorsitzenden hätten es in den vergangenen fünf Jahren geschafft, sich trotz „inhaltlicher Unterschiede zusammenzureißen“. Das sei sehr wertvoll gewesen.

Der Oberbürgermeister fand auch für die anderen scheidenden Mandatsträger würdigende Wort: Johann Vogeltanz habe mit seinen Argumenten überzeugen können. Marlise Teicke sei stets detailliert vorbereitet gewesen. Anna-Lena Szabo hab sich vor allem um Kinder- und Schulthemen gekümmert. Dass sie nicht mehr angetreten sei, könne wohl wie bei Frank Schumann auf die schwierige Vereinbarkeit von Beruf und Mandat zurückzuführen sein. Das Engagement von Egon Schäfer wurde bereits im Ortschaftsrat gewürdigt, wie es bei den anderen Mandatsträgern aus den Ortschaften schon der Fall war oder sein wird.

Redaktion Reporter Wertheim

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