Wertheim. Man muss nicht immer der Erste sein, Ordnung ist nicht immer wichtig und gemeinsam geht vieles besser: Diese Botschaft vermittelte das Stück „Dreier steht Kopf“ von Carsten Brandau, der unter anderem mit dem Deutschen Kindertheaterpreis ausgezeichnet wurde. Mit der Aufführung der Geschichte begeisterte die Badische Landesbühne (BLB) am Donnerstag in Wertheim vor allem Kindergartenkinder.
Das Stück bildete den krönenden Abschluss des vom Eigenbetrieb Burg organisierten Kinder- und Jugendtheaters im Sommer. Aufgrund des regnerischen Wetters tauschte man für die Aufführung den Burggraben gegen die Aula Alte Steige.
Am Anfang ist alles klar: Der Einer (gespielt von Cornelie Heilmann) ist immer der Erste und Beste, der Zweier (Douglas Morgan Brown) kommt immer danach, denn gezählt wird nur bis zwei. Vom Dreier (Laura Brettschneider) wollen die beiden erst gar nichts wissen, schließlich habe auch eine Nase nur zwei Löcher und ein Zweirad nur zwei Räder. Irgendwann stellt der Zweier aber fest, wären sie zu dritt, wäre er nicht mehr der Letzte. Er will lieber der Mittlere sein. Einer und Zweier wünschen sich zudem, Vögel zu sein. Natürlich würde auch da der Einser als erstes und als Bester pfeifen – und danach der Zweier. Doch der Zweier kann nicht Pfeifen. Plötzlich schlägt der Dreier, vor die Zwei einfach wegzulassen und eins, drei zu zählen, da er Pfeifen könne. Der Einser ist geschockt, denn da steht die Welt Kopf. „Würde sich die Reihenfolge der Zahlen ändern, wäre alles auf der Welt falsch“, stellte er fest. Das geschieht dann auch im Traum und der Einser verschwindet. Das nutzt wiederum der Zweier aus, um auch einmal erster zu sein. Dann hilft er aber dem Einser in seiner Not. Später merken alle, dass jeder mal Erster, Zweiter oder Dritter sein könne.
Die Kinder im Publikum fieberten bei der Aufführung begeistert mit und riefen den Schauspielern auch Tipps zu.
Am Ende bekamen sie eine Belohnung in Form von süß-sauren Regenwürmern, die auch im Stück eine bedeutende Rolle spielten.
Den Theaterbesuch genossen haben unter anderen die Mädchen und Jungen des Waldkindergartens Waldenhausen und der Kita Lindelbach. Einhellig betonten die Kinder, das Stück war gut. Ebenso gekommen war die Klasse eins bis drei der Förderschule im Taubertal, Standort Wertheim. Lehrerin Sofia Zipf gefiel „der ganze Aufbau des Stücks und dass darin alles überdacht wird“, sagte sie.
Celia Fernandez Selles, Organisatorin der Veranstaltungsreihe seitens der Stadt Wertheim, zeigte sich mit deren Verlauf sehr zufrieden. Die Stücke seien alle gut angekommen. Selbst das Einmannstück „Die Wanze“ habe gut auf die große Bühne der Burg gepasst.
„Alle Kinder und Jugendlichen waren zufrieden und die Lehrkräfte und Erzieher auch“, sagte die Verwaltungsmitarbeiterin. Die Teilnehmerzahl und die Vielfalt der Einrichtungen, die das Angebot genutzt haben, bewertete sie positiv. Bei der „Wanze“ und dem „Ritter Trenk“ hatte man wegen der großen Nachfrage eine zweite Aufführung organisiert.
Aktuell arbeite man am Programm für die Spielzeit der BLB 2025/26 in Wertheim. Im Sommer 2025 solle es wieder in einer Kooperation des Eigenbetriebs Burg mit der BLB Aufführungen für Kindergärten und Schulen geben. bdg
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